Sonntag, Juli 31, 2005

Da brennt der Hut

Invaders feiern Saisonabschluss mit einem Feueropfer und verkünden hochinteressante Neuigkeiten für 2006

Strohhut
Der brennende Hut passt im Moment so ganz und gar nicht zu den Invaders. Die Symbolik des rituellen Feueropfers steht im krassen Gegensatz zu den Realitäten der Gegenwart, die da lauten: Headcoach Eldon Cunningham, erst im September 2004 von Italien nach Österreich gekommen, bleibt über den Winter in Österreich. Der Verein hat einen neuen Sponsor mit bierig klingenden Namen. Im November fliegt das Team nach Texas auf ein Trainingscamp und im Frühjahr kommt der dreimalige Superbowl Gewinner (Dallas Cowboys) Emmitt Smith nach St. Pölten zur Coaches Clinic 2006.
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Was sich nach einer Sensationsmeldung anhört kommunizieren die Niederösterreicher in beiläufigen Nebensätzen. Cunningham selbst konnte niemanden geringeren als Anheuser-Busch als Hauptsponsor für den Verein gewinnen. Was das heißt ist jedem Bierliebhaber klar: die St. Pölten Invaders sind ebenso Geschichte, wie der Glanzstoffplatz. Im kommenden Jahr werden die Teams der Division I wohl auf die Budweiser Invaders am Budweiser Field treffen, wenn sie nach St. Pölten anreisen. Der Deal dürfte bereits perfekt sein, denn der Verein lässt Cunningham nicht mehr zurück in sein geliebtes Texas. Budweiser wird die kommenden beiden Jahre einen hohen 5-stelligen Eurobetrag in die Invaders investieren. Cunningham, der in der Landeshauptstadt auch eine Sports Bar betreibt, wird damit auch zum Vollzeitcoach, der 12 Monate im Jahr in Österreich bleiben wird.


Das Geld wird man u. A. in die Infrastruktur am Platz (Stichwort: Tribüne) und in das Marketing stecken, aber die Agenda Cunninghams dürfte als langfristiges Ziel wohl die AFL im Auge haben. Die Vereinsführung wirkt hochzufrieden mit der Arbeit des Amerikaners, der sein Team heuer in die Playoffs führen konnte und nach der Saison offensichtlich seine guten Kontakte in die Staaten spielen ließ. Denn anders ist es nicht zu erklären was Cunningham als Bonus präsentiert.

Das Team fährt eine Woche, von 14. – 21. November, nach Houston (Texas) auf ein Trainingslager und wird dort auch gegen ein NCAA Div. III Team ein Spiel bestreiten. Football-Austria.com wird aller Voraussicht nach von diesem Camp vor Ort berichten. Cunningham hat heuer eine Coaches Clinic mitinjiziert, an welcher die Legenden Jack Pardee und Pat Donohue teilnahmen. 2006 soll der dreimalige Superbowl Gewinner Emmitt Smith, der heuer seine Karriere bei den Arizona Cardinals beendet hat, Stargast im St. Pöltener Seehotel sein. Kein Zufall ist es dass auch Smith, wie Cunningham Texaner ist. Man kennt sich eben und Freundschaft kann die Höhe eines Honorars beeinflussen.

Das alles sind frohe Botschaften die wir gerne hören, aber fehlt es uns hier nicht der Glaube?
Eher nein. Cunningham macht an der Sideline als Coach manchmal den Eindruck eines Besessenen, hat ein Faible für schrillen Humor und offenbart gerne so manch einer seiner ungewöhnlichen Ansichten, jedoch mangelt es ihm nicht an Seriosität. Ganz sicher kann er sich seines Standings im Verein sein. Dort gilt er bereits seit längerer Zeit als Übervater und der Status basiert nun gar nicht auf Halbwahrheiten.

Das Fest
Die Invaders feierten das Ende der Saison direkt an ihrer Spielstätte sehr ordentlich bis sogar formidabel ab.

Das Fest in St. Pölten
Ein zwar löchriges, aber dafür recht geräumiges Schwimmbecken lud zum Abbaden ein. Invaders Sprecher Günter Zanker meinte, dass der aufblasbare Pool auch im kommenden Jahr am Platz stehen bleibt und in Anspielung auf Cunninghams „Zeltabbau Geschichte“ bei den Bruins, dass auch der Gegner einen Swimming Pool in seiner Team Area bekommen würde.

Besonders hervorzuheben ist die Food & Bevarages Abteilung. Barfertige und frische Minze (vom Zweig gepflückt!!) in gut gemixten Cocktails (minus: no crashed ice) machen ebenso viel Spaß und Gaumenfreude wie Burger die sich den Namen auch verdient haben. Folienkartoffel vom Feinsten oder gegrillte Ananas mit Zimthaube rundeten ein sehr bekömmliches und bisweilen auch exotisches Angebot an Kulinarischem ab. Hier spielt man bereits in der obersten Liga mit, aber das ist nichts Neues bei den Invaders, denn auch während der Saison servierte man den Besuchern stets nicht nur Essbares, sondern auch immer erfreulich Schmackhaftes. Über den Nährwert kann man sich streiten, aber ein Footballmatch ist schließlich keine Atkins Diät. Wir sind in dem Bereich sehr penibel, da wir nicht nur einen Gebenedeiten Koch (Eigendefinition) in unseren Reihen führen, sondern auch den kausalen Zusammenhang zwischen der Burger- und der Spielqualität ausgemacht haben wollen. Was nicht immer stimmt, aber wenn, dann fühlen wir uns stets bestätigt. Zum neuen Grillmeister ist den Invaders nur zu gratulieren, denn was er aus Fleisch, Gemüse und Obst fabriziert macht schlicht Sinn. Mehr davon bitte.

Die Awards
Auch hier steht der Humor Cunninghams, der die Auszeichnungen selbst verlieh, über den Dingen. Die besten Spieler der Saison werden erst zur Generalversammlung offiziell gekürt, gestern zeichnete man „spezielle Leistungen“ aus, darunter ging auch ein Preis (bestes Medium) an Football-Austria.com.

Invaders Award
Der Sohn den ich nie haben wollte: Markus Sandler
Der andere Sohn den ich nie haben wollte: Markus Rein
Der härteste Hit den heuer ein Spieler überlebt hat: Markus Seitz
Den härtesten Hit ausgeteilt: Alexander Kepplinger
Wegen 100 yards „irgendwas“: Valentin Kopatz
Die beste Ausrede warum er nicht zum Training kam: Egon Haberl
Schnellster Waterboy: Patrick Köck
Bestes Medium: Football-Austria.com


End Of Season Party Invaders
30.07.2005, Kickoff: 17.00h, Glanzstoffplatz, St. Pölten, 200

Football-Austria.com Partytests (max. 10 Balls)
Stimmung:
Musik:
Burger:
Folienkartoffel:
Mojito:
Gegrillte Ananas:
Grillwürste:
Cevapcici: