Im Zuge einer wissenschaftlichen Studie an der Sporthochschule Köln, erhob Gregor Schuh (Diplom Sportwissenschaftler) in der abgelaufenen Saison, während des Heimspiels der Düsseldorf Panther gegen die Cologne Falcons, Daten zur soziologischen Struktur des Publikums des Traditionsvereins aus der Landeshauptstadt. Ziel dieser Publikumsuntersuchung war es, verschiedene Informationen über die Zusammensetzung ihrer Zuschauerschaft, deren Interessen, Motive, Meinungen, Bewertungen und Bedürfnisse zu analysieren. Dafür wurden 450 Fragebögen wissenschaftlich ausgewertet. Nun liegen den Raubkatzen die Ergebnisse vor.
Die Studie erläutert, wie die demographische Struktur des Publikums der Panther ist und wie American Football in Deutschland langfristig erfolgreicher werden könnte. Die gewonnenen Daten können dazu genutzt werden, Rahmenbedingungen und Abläufe an den Spieltagen den Bedürfnissen der Zuschauer anzupassen und zu optimieren. Ein weiterer großer Nutzen erbringt das Einsetzen von Teilen der Studie in Sponsoren- und Kooperationsgesprächen. So ist es nun möglich, den potentiellen Sponsoren eine definierte Zielgruppe vorzustellen.
Zunächst ist es dem Bundesligisten gelungen, das Fachpublikum von Rhein Fire zu den Heimspielen in das Stadion des VfL Benrath zu locken und zu binden. Gut zwei Drittel der Besucher waren regelmäßig bei den Partien des NFLE-Teams zu Gast.
Insgesamt weist die Publikumsstruktur weitestgehend große Ähnlichkeiten zu der von Rhein Fire auf. Lediglich in der Altersstruktur gibt es größere Unterschiede. Das Durchschnittsalter liegt unter den Besuchern des Aufsteigers bei 39 Jahren. Damit gehören die Fans im Durchschnitt zu den ältesten innerhalb der Sportveranstaltungen in Düsseldorf. Die Raubkatzen bestechen aber auf der anderen Seite durch einen überdurchschnittlich hohen Anteil weiblicher Anhänger, der sogar noch über den des mittlerweile aufgelösten NFLE-Teams von Rhein Fire liegt. Im Vergleich mit anderen Sportpublika haben die Panther relativ viele Zuschauer mit einem hohen Ausbildungsgrad. 44 Prozent der Panther-Zuschauer haben Abitur oder einen Hochschulabschluss. Zwei Drittel der Befragten stehen im Berufsleben, von denen fast die Hälfte als Angestellte tätig ist.
Mehr als ein Drittel stammt aus den umliegenden Städten Düsseldorfs. Vorwiegend wird das Spiel mit Freunden oder mit dem Partner besucht. Über die Hälfte der Zuschauer kauft eine Tageskarte. Erfreulich für die Sponsoren ist, dass mehr als zwei Drittel aller Befragten mindestens einen Sponsor nennen konnte. „Die Studie bereiten wir jetzt auf, sodass wir sie in Sponsoren- und Kooperationsgesprächen einsetzen können. Die Zielgruppe, die unsere Spiele besucht ist überaus interessant,“ erläutert Vorstandsmitglied Marcel Friedrich „zumal wenn man bedenkt, dass 47% eher das Produkt eines Sponsors bevorzugen würde, anstelle das der Konkurrenten.“
Das Publikum ist mit den Rahmenbedingungen des Spiels weitgehend zufrieden. Die Bewertung der Befragten liegt zwischen „gut“ und „zufriedenstellend“. Besonders sind die Zuschauer mit der Stimmung, der Musik, den Cheerleadern und dem Kartenvorverkauf zufrieden. Auch die Akustik im Stadion, die Qualität des gastronomischen Angebots sowie die Eintrittspreise werden als „gut“ wahrgenommen. Unzufrieden sind die Anhänger hingegen mit der Qualität der Berichterstattung über den Verein in den Medien. Diese wird nur knapp mit zufriedenstellend eingestuft. Mit 71 Prozent wird sich am häufigsten im Internet über die Panther informiert. „Wir können mit den neuen Medien vor allem das junge Publikum ansprechen. Verstärkt setzen wir auf Facebook, Iphone App und Twitter. Die neue Homepage kommt im März, die die Nutzung neuer Medien noch weiter vereinfachen wird“, erklärt Friedrich. „Dazu hoffen wir, dass die Berichterstattung, vor allem im Radio, jetzt durch die Erstligazugehörigkeit verbessert wird - wir haben bereits Gespräche mit Antenne Düsseldorf geführt. Die Unzufriedenheit unserer Fans über die Berichterstattung ist dort bekannt und man hat sich kooperativ gezeigt.“
Das Hauptinteresse der Anhängerschaft liegt in dem eigentlichen Football-Spiel. Nur jeder zehnte Zuschauer interessiert sich für die zusätzlichen Veranstaltungsangebote. Dabei ist der Anteil an weiblichen Interessenten etwas höher. Besonders die älteren Fans sind fast ausschließlich am Spiel interessiert. Jedoch empfinden zwei Drittel aller Besucher, dass ein gelungenes Rahmenprogramm zu einer Sportveranstaltung dazu gehört. Dadurch, dass man bisher, laut Studie, fast ausschließlich das Fachpublikum angesprochen hat, ist das Potential in der Landeshauptstadt und Umgebung, wie Rhein Fire es gezeigt hat, für das Eventpublikum riesig. Hier gilt es nun nachzulegen: „Die Studie hat deutlich gezeigt, welches Potential Football in und um Düsseldorf hat. Vor allem, wenn man den Vergleich zu Rhein Fire von 2006 heranzieht. Was uns fehlt ist ein kleines Event- und Marketingbudget. Eine vergleichbare Studie von Rhein Fire zeigt, in welchen ehemaligen Fire-Gebieten wir guten Zulauf haben und wo wir einfach wieder verstärkt hin müssen. Doch es steht und fällt mit dem Event, welches vor dem Spiel, wie zu Rhein- Fire-Zeiten, geboten werden muss. Mit 20.000€ wäre ein solcher Rahmen ohne weiteres darstellbar. Das sind bei neun Spielen etwas über 2.000€ pro Spiel. Doch bräuchte man darüber hinaus noch zirka weitere 20.000€ für die Saison, um die Spiele in gebührenden Maße zu bewerben. Dann bin ich mir sicher, dass wir mittelfristig hier 4-5.000 Zuschauer dauerhaft nach Benrath holen können.“, so Marcel Friedrich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen