Mittwoch, August 31, 2005

Fusioniert: Carinthian Black Lions

In Kärnten sind die Löwen los!

Nachwuchsmeisterschaften Woche 1
Die beiden Kärntner Vereine Carinthian Falcons und Carinthian Cowboys sind Geschichte und treten bereits zum Start der Nachwuchssaison als ein Team unter dem programmatischen Namen Carinthian Black Lions auf. Die drei schwarzen Löwen der Kärntner Landesflagge stehen Pate für die gebündelten Kräfte der Klagenfurter, deren Seniorenteam aber weiterhin als Nomade auf verschiedenen Plätzen spielen wird.

Teamnews Black Lions: Konzentration der Kräfte in Kärnten

Der Nachwuchs wird am Postsportplatz Hörtendorf, der ehemaligen Heimstätte der Cowboys seine Heimspiele absolvieren. 75 Spieler stehen den Lions laut eigenen Angaben zur Verfügung – alle Spieler seien bei der Fusion mitgegangen. Zum Headcoach des Lions Nachwuchses wurde Jeff King bestellt, wer die Seniorenmannschaft trainieren wird steht derzeit noch nicht fest. Das Konzept der Falcons in verschiedenen Stadien Kärntens zu spielen wird von den Lions fortgeführt.

Mehr zu diesem Thema demnächst auf Football-Austria.com

Alles da – Football-Austria

Football-Austria.com bei allen Matches der ersten Spielwochenenden der Nachwuchsmeisterschaften vor Ort!

Nachwuchsmeisterschaften Woche 1
Bei allen Matches dabei!
Foto: Walter H. Reiterer
Am kommenden Wochenende (3.9./4.9.) startet die heuer mit Spannung erwartete Nachwuchssaison. Football-Austria.com ist für Sie von Beginn an direkt am Ball und berichtet von allen vier Spielen der ersten Woche aus Wien, Niederösterreich und Vorarlberg. Auch die Woche 2, in der erstmals unser SMS-Ergebnisdienst zum Einsatz kommen wird, werden wir vollständig covern. Damit berichtet Football-Austria.com als einziges Medium Österreichweit von allen Nachwuchspartien der ersten beiden Runden vor Ort.

Spiele und Berichterstattung Week #1:

Jugend

AFC Rangers vs Baden Bruins
03.09.2005, Kickoff: 15:00, Südstadt, Maria Enzersdorf,
Berichterstattung: Fotogalerie, Spielbericht, Video

Schüler

Cineplexx Blue Devils vs Papa Joe’s Tyrolean Raiders
04.09.2005, Kickoff: 12:00, Herrenried, Hohenems
Berichterstattung: Fotogalerie, Spielbericht, Video
Teamnews Raiders: Junge Raiders bei Hohenemser Teufel


Big Boys

Cineplexx Blue Devils vs Papa Joe’s Tyrolean Raiders
04.09.2005, Kickoff: 14:00, Herrenried, Hohenems
Berichterstattung: Fotogalerie, Spielbericht, Video

Junioren Cup

Vienna Knights vs AFC Rangers
04.09.2005, Kickoff: 15:00, STAW-Platz, Wien
Berichterstattung: Fotogalerie, Kurzbericht
Teamnews Knights: Freudige Premiere

Montag, August 29, 2005

The sky’s the limit

Skyports unterschreibt Vertrag über Senderechte mit der NFL

Skysports
Der Sportsender Skysports wird auch 2005/2006 umfangreich von der NFL Saison berichten.
Zum Live Programm gehören zwei Sonntagsbegegnungen (19:00 und 22:00 CET), alle Donnerstag und Samstag Spiele, alle Playoffspiele und die Superbowl.

Die Sonntag Nacht ist bis Oktober der MLB vorbehalten. Ab dann wird man auf Skyportst aber auch die nächtlichen NFL Partien Live sehen können. Channel 5 (im Sky Paket enthalten) zeigt dazu noch Monday Night Football – ebenfalls live. Abonnenten von Skypsorts können sich als Addon noch NASN dazubestellen, ein Sender der viel College Football zeigt, dazu haufenweise ESPN Sendungen rund um die NFL und College, wie z.B. Monday Night Countdown. Skysports ist in Österreich über Satellit zu empfangen. Bestellen kann man die Sky Pakete direkt über Football-Austria.com. --> Zum Bestellformular (benötigt Adobe Acrobat Reader)

Mehr Infos dazu finden Sie bei Germansky.com.

i am not a football player

Training hinter Mauern – Teil 2

Gerasdorf Training

Das T-Shirt mit dem markigen Spruch „Ich bin kein Footballspieler“ hatte Sonntagnachmittag ironischer Weise einer an der genau das ist. Armin Schneider trainiert mit mittlerweile 5 Kollegen seit einem Monat nun die Insassen der Jugendvollzugsanstalt Gerasdorf, und nach dem heutigen Tag passt dieses Leibchen inhaltlich keinem der knapp 20 Teilnehmer mehr. Die Häftlinge spielen mittlerweile Football als hätten Sie die letzten Jahre nichts anders getan. Fotos bezeugen das. Nun ging man erstmals in voller Ausrüstung zur Sache.

Treffen im Turnsaal
Eher gemächlich schlendern die Teilnehmer in den Saal – von den Coaches missmutig beobachtet. Damit wird es ab dem nächsten Mal Ratz Fatz vorbei sein. Auch hier wird die Disziplin einkehren, welche man am Spielfeld bereits (meistens) intus hat. Was man den Jungs höflich aber bestimmt vermittelt und diese das auch mit Nicken goutieren. Wir gasen an Chef! Die Coaches verteilen das restliche Equipment und teilen die Teamdressen aus (Bulldogs und Vikings* Jerseys). Es fehlt immer noch Equipment, da einige der Herren extraordinäre Körper und Kopfmasse haben.
(Leih)Ausrüstung gesucht!
Die Mannschaft ist im Groben bereits mit Equipment ausgestattet, wobei es da und dort zu Engpässen kommt, da nicht auf jeden Kopf jeder Helm passt usw.
Dem Team fehlen dahingehend noch ein paar einzelne Ausrüstungsgegenstände und Zubehör. Sollte ein Verein diese gute Sache unterstützen wollen, sei es mit Helmen, Tapes, Trinkflaschen, Zahnschutz etc. dann möchten wir es bitten sich per E-Mail an Bruinsevents@gmx.at wenden. Auch ehrenamtliche Waterboys (Hi George!) Sind willkommen.


An der frisch gesiebten Luft
Der Coaching Staff ist auf 6 Personen angewachsen. Zum Trio Mario Göpfert, Armin Schneider und Roland Drevensek gesellten sich nun die Herrschaften Benny Tier, Robin Lumsden und Michael Grätz. Gearbeitet wird nach dem Warm Up in Units, aber Genre übergreifend. Bis auf die Linemen, welche sich vom Rest abgesondert an die Wäsche gehen (Coaches Drevensek/Tier) und erst gegen Ende des Trainings beim gemeinsamen Scrimmage hinzustossen, sind die restlichen Abteilungen durchgehend am interagieren. Ein Konzept, welches so auch gewollt ist, da die „Leichtgewichte“ mitbekommen sollen was alle anderen machen.

Mario Göpfert
So sind Schneider und Göpfert als Trainer für alle Spieler abwechselnd Ansprechperson, Lumsden versorgt die WR mit präzise geworfenen Bällen und gibt Routen vor, Grätz übt mit CB/WR Duos, Göpfert holt sich mehr die RB zur Brust und Schneider hat ein Argusauge auf die Linebacker. Beobachtet man das Training und vergleicht man es mit denen von „echten“ Footballteams, ist mittlerweile kaum Unterschied mehr erkennbar. Die Herren haben viel verstanden – athletisch waren sie vorher schon sehr gut aufgestellt.

Scrimmage vor Publikum
Den Abschluss des Trainings bildet immer ein Scrimmage, wo auch die Liner dabei sind. Da dieses Mal zur gleichen Zeit Ausgang im freien für alle Insassen angesagt war, kam man unverhofft zu einigen Zuschauern. Zuerst spielten diese zwar noch Fussball oder Basketaball, wanderten aber alsbald zum American Football ab, als sie sehen wollten was „da drüben abgeht“.

Spontan meldeten sich neue Spieler, doch das Boot ist für diese erste Fahrt bereits voll. Ein QB wird zwar noch gesucht, aber unter den Insassen wohl nicht gefunden werden, der Rest muss warten bis nach dem Match. Erst dann will man neue Spieler integrieren.
Spieler gesucht!
Die Coaches der Gerasdorf Bad Boys suchen für das Match am 23.09. noch einen QB. Vorzüglich nicht mehr aktive Spieler, die es aber noch drauf haben. Interessenten mögen sich per E-Mail an Bruinsevents@gmx.at wenden.


Ausbilder weiterhin begeistert
Ganz angetan von der Bereitschaft ihres Klientels und dem professionellen Einsatz der Coaches zeigten sich die Ausbilder der Anstalt. Man habe viel probiert, zuletzt gab es ein gross angelegtes Tischtennisprogramm, aber ausser Spesen sei da nicht viel gewesen. American Football bereitet den Jungs scheinbar mehr Freude, bindet sie nachhaltig an ein Programm und man beginnt sich daher auch Fragen zu stellen. Was ist nach dem 23.09., dem Tag des Sportfestes? Geht es dann weiter? Kommt ihr denn wieder? Können wir eine Mannschaft stellen? Welche Kosten würden entstehen? Scheinbar ist man in Gerasdorf aktiv auf der Suche nach funktionellen Programmen für die Kids.

Gerasdorf Catch
Die Ausbilder sind eine Mischung aus Pädagoge, Aufpasser und väterlicher Drill Sergeant. „Meistens cool, wenn wir uns blöd aufführen eher uncool“, wie mir ein Safety zu berichten wusste. Sie wirken jedenfalls sehr kompetent und in der Sache bemüht. Keinesfalls „Dienst nach Vorschrift“ Schieber. Da klingelt es natürlich auch bei uns. Sinn der Sache ist ja nicht zu beweisen, dass man innerhalb von 2 Monaten aus 20 gut trainierten Sportlern ein Footballteam formen kann, sondern den Teilnehmern eine Perspektive für den Tag danach zu geben.

Viele Spieler verlassen die Anstalt eher früher als später und man hätte gerne, dass die Talente unter ihnen bei Vereinen Anschluss finden. So gesehen sollte das Training keine temporäre Erscheinung gewesen sein, sondern als dauerhafte Einrichtung etabliert werden. Hier möchten ich auch alle aufrufen die etwas beitragen können und wollen es auch zu tun. Ich halte das für eine gute, sinnvolle und für alle wichtige Sache. Ein Footballspieler mehr - ist ein potentieller Wiederholungstäter weniger. Hat jemand seine Wurzeln in einem Footballverein geschlagen, kommt er mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr so schnell auf dumme Gedanken. Diese Jugendlichen haben gelernt was Teamwork und Disziplin heisst, zwei ganz wesentliche Faktoren, verantwortlich für den Erfolg eines Footballteams.

Comish am Ball
Vor einigen Tagen hat sich laut den Coaches der AFBÖ Commissioner Christian Steiner dazu bereit erklärt eine Regelschulung für die Spieler im Gefängnis zu realisieren. Ein Termin wird noch vereinbart. Wichtige Sache, da die Spieler hier Flanken offen haben.

Gerasdorf Armin Schneider
Gutmenschlicher Wunschtraum
Als ideale Entwicklung eines solchen Projekts, stellt sich der Schreiber die Sache so vor: man leiert es (genau so wie jetzt) an, überzeugt das Anstaltspersonal (schon passiert), überzeugt die Aussenwelt (bin grad dabei), zeigt den Politikern, welche am 23.09. beim Match dabei sein werden wie toll diese Sache ist, bekommt danach jegliche Unterstützung und baut kontinuierliche ein Footballteam im Häfen auf, aus dessen Entlassungsroster dann Teams Spieler rekrutieren. Da die Anstalt auch ein ordentlicher Sportverein ist und seinen Mitgliedern (Insassen) aus Ausgang gewährt, könnte man auch in der Division II antreten.

Wobei einige der Coaches, mit dem Nebensatz „aber sag es denen nicht“ der Meinung sind, dass sie auf Dauer zu stark sind für die 3. Liga. Wirklich wahr!?

Die Idee in ferner Zukunft gegen eine gut gecoachte Gefängnis Truppe anzutreten hat jedenfalls Sex (bitte nicht falsch zu verstehen), macht sportlich wie soziologisch betrachtet Sinn, ohne dabei an das schlechte Gewissen plädieren zu müssen. Es ist was es ist. Nachvollziehbare Gedankengänge und synergetische Effekte für alle. Zuallererst für die Insassen, aber auch für die Institutionen, die Teams und für unsere Gesellschaft als ganzes. Das ist mein hochtrabender Ernst. Es wäre wünschenswert würde sich hier der Verband engagieren. Die Leute brauchen jede Unterstützung und wären diese in mehrfacher Hinsicht auch wert.

Zur Fotogalerie

Anmerkungen:
Es ist uns nicht gestattet Namen der Spieler zu nennen oder deren Portraits zu zeigen. Das ist eine Vorraussetzung für diese Berichterstattung. Wir haben nun eine Fotoerlaubnis vom Ministerium, dürfen wahrscheinlich vom Match dann auch Videos und Interviews zeigen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

*bei der Heimfahrt ist mir aufgefallen, dass sich irgendwie das Vikings Shirt #4 in meinen Regenschutz gerollt hat (sicher unabsichtlich). Da es sich um kein Replica, sondern um das alte 2003er Original Jersey eines polnischen Importspielers handelt, habe ich natürlich sofort denjenigen kontaktiert dem es gehört, der mir aber versichert hat, dass er schon in Pension sei. Ich passe derweil darauf auf, sollte er es noch mal brauchen. Ich brauch es ja nicht, weil ich bin ja kein Footballspieler.

Samstag, August 27, 2005

GFL Woche 13

Zwei Top Begegnungen live im Web und Liveticker von allen Partien

Dresden Monarchs Poster
Die Partien Dresden Monarchs vs. Düsseldorf Panther, sowie Berlin Adler vs Braunschweig Lions werden live im Web übertragen. Bei uns finden Sie die Streaming Links, sowie den Live Ticker zu allen 5 Begegnungen der 13. Spielwoche.
NASN (North American Sports Network) und die German Football Fernsehen Produktions- und Vertriebsgenossenschaft e.G. haben für die GFL eine Medienpartnerschaft vereinbart. Zwar wurden noch keine konkreten gemeinsamen Aktionen verlautbart, man will aber Seitens des Verbandes das journalistische Potential des Senders und gemeinsame Synergien Nutzen. Mehr dazu auf der Seite des AFVD.

Pflichtsieg? Dresden Monarchs vs. Düsseldorf Panther
Auf dem Papier müsste es für die Dresden Monarchs ein Pflichtsieg werden. Gegen die in dieser Saison immer noch sieglosen Düsseldorf Panther erwartet man eine klare Angelegenheit für die Königlichen. Aber so einfach wird dies bestimmt nicht. Die Panther können befreit aufspielen und sich so schon für die wohl anstehende Relegation vorbereiten. Ihr Kampfgeist ist ungebrochen und seit der Rückkehr von Nationalmannschafts-QB Philipp Lux läufts auch auf dem Feld wieder besser. Zwei knappe Niederlagen gegen Berlin und Hamburg in den vergangenen zwei Wochen beweisen das.

Wenn die Monarchs die Panther zu leicht nehmen, dann könnten sie eine böse Überraschung erleben. Die Playoffs sind den Dresdner zwar sicher, aber sie haben noch die Chance, sich ein Heimrecht darin zu erkämpfen. Notwendig ist dazu aber ein Sieg gegen die Panther.


Live Ticker




Webstreams
Webstreams:
Dresden Monarchs vs Düsseldorf Panther
Berlin Adler vs Braunschweig Lions


Alle Begegnungen im Überblick:

GFL Nord

27.08.Berlin Adler vs Braunschweig Lions 18:00, Jahn-Sportpark
27.08.Dresden Monarchs vs Düsseldorf Panther 18:00, Rudolf-Harbig-Stadion
28.08.Cologne Falcons vs Hamburg Blue Devils 15:00, Südstadion

GFL Süd
28.08.Munich Cowboys vs Stuttgart Scorpions 15:00, Dante-Stadion
28.08.Marburg Mercenaries vs Schwäbisch Hall Unicorns 16:00, Georg-Gassmann-Stadion

Freitag, August 26, 2005

Kia Ora, Danny Fettner

Vikings CB verbringt Winter in Mittelerde

Neuseeland Christoph Schreiner Roland Horn
Christoph Schreiner und Roland Horn bei North Harbour Pride anno 2002
Foto: NHP

Christoph Schreiner und Roland Horn (beide Giants) haben es 2002 getan. Daniel Fettner (Vikings) tritt ab Oktober den langen Weg ins Land der Hobbits, Maoris, Kiwis und Supernaturburschen an. In Neuseeland, der rabenschwarzen Rugby Nation, Heimat von Peter Jackson, Drehort von „Herr der Ringe“, wird nämlich auch Football gespielt. 5 Monate wird Fettner als Import des mehrmaligen Landesmeisters NHP am anderen Ende der Welt verbringen und dabei eines auf jeden Fall versäumen: den mitteleuropäischen Winter.

Das Team der North Harbour Pride (Gridiron Conference), beheimatet in Northcote/Auckland, arbeitet gerne mit österreichischen Imports. Fettner wird dort von Oktober 2005 bis Anfang März 2006 als Coach (DB/DC) und Spieler im Einsatz sein. Rechtzeitig zum Saisonstart soll er wieder in Wien sein.

Teamnews: Vikings

The longest yard nach Gerasdorf

Ein Erlebnisbericht, eine Vorschau und der Beginn einer Serie über ein Match hinter Gittern

American Football Trainingscamp Armin Schneider
Der man mit der Pfeife
Armin Schneider
trainiert mit Häftlingen.
Foto: Vikings

Vorigen Sonntag ging ich ins Gefängnis. Nicht wie man jetzt meinen mag um meine gerechte Strafe abzusitzen, sondern um ein Footballtraining zu beobachten. Sie haben ganz richtig gelesen: ein Footballtraining. Derzeit befinden sich die Herren Roland Drevensek, Armin Schneider (beide Bruins) und Mario Göpfert (noch Salzburg Bulls) auf einer Mission im Häfen. In der Jugendvollzugsanstalt Gerasdorf trainieren Sie einen noch wilden Haufen von zum Teil hochtalentierten Insassen. Man sieht den jungen Männer an viel Zeit damit verbracht haben ihre Körper in Form zu halten. Knapp 20 Athleten, die weitgehend noch wenig Ahnung vom Footballsport haben, zeigen Bereitschaft, Disziplin und Einsatz um am 23.09., im Rahmen eines Sportfestes, ihr erstes Match zu bestreiten. Resozialisierung durch das Eierlaberl.

Aller Anfang ist schwer
Bei der Einfahrt wird einem ein wenig mulmig. Es öffnet sich die er erste Stahltür – man fährt vor – und sie schliesst sich. Erst dann öffnet sich das zweite Tor zum Innenhof des Gefängnisses (wie im „wirklichen“ Film!), aber der Anblick der einem sich danach offenbart ist schon weit freundlicher. Erinnerungen an die Bundesheerzeit kommen in mir hoch. Wie der junge Ambros ja schon sang: „des is so wie im Häfn“. In der Tat erinnert alles ein wenig an die Innereien einer Kaserne – Parkplätze, Empfang, Wirtschaftsgebäude, Sportplatz, Werkstätten, in der Mitte eine Kappelle.

Beim Empfang die erste Enttäuschung. Obwohl der Herr Doktor (Schneider) der Auffassung war er hätte mein Mitkommen angekündigt, wurde ich samt Kameras beim Eingang gleich mal umgedreht. Keine Fotos (vorläufig mal). Im Gepäck hatten wir Equipment und Bälle, die durften aber samt uns rein. Eine kurze Lagebesprechung mit dem zuständigen Mann, nennen wir ihn Mal „Strafanstalt Event-Manager“, und danach ging es ab in den Lehrsaal. Das Trio absolvierte bereits die Wochen davor zwei sonntägliche Theorieeinheiten mit den Aspiranten, trennte da die Spreu vom Weizen und hatte demnach bereits einen guten Überblick wer für welche Position geeignet ist. Heute soll es dann erstmals aufs Feld gehen.

Die bad boys in der Lehre
Im Lehrsaal lernte ich erstmals die Spielertypen (Insassen) kennen. Auf den ersten Blick erkennt man keinen Unterscheid zu einem Footballteam. Auf den zweiten fällt auf – sie sind alle enorm gut trainiert. Einige Coaches in Österreich würden ihren kleinen Finger dafür spenden, wären ihre Jungs in solch einer Verfassung. Muskeln generell und überall. Kleine, flotte und wendige Typen sind ebenso dabei, wie stattliche Henker und Halbschwergewichte mit vernünftigem Ärmel. Ein Eldorado für Trainer. Diese teilten das Equipment auf - und die Spieler nach Positionen ein. Wo jeder zu stehen hat, wussten die Burschen bereits aus der Theorie. Sie haben gut dabei aufgepaßt, wie sich später herausstellen sollte. Auffällig beim ganzen Prozedere: die Stimmung war freudig bis überschwänglich, aber trotzdem sachlich. Ausgelassene Disziplin.

Wer sind die Spieler am Feld?
Nennen wir das Kind beim Namen. Wir reden von Drogendealern, Einbrechern, Vergewaltigern, von Raubüberfällen, Totschlag und Mord. Punkt. In Gerasdorf sitzen keine Leute die einen Zigarettenautomaten aufgebrochen haben. Das war nur meine persönliche sozialromantische Vorstellung davon. Die haben mehr ausgefressen. Das sieht man den Leuten (Jugendlichen) nicht an, denn keiner entspricht dem Klischee eines Häftlings. Sie sind ruhig, diszipliniert, teilweise sogar demütig und überlegt - als Gemeinschaft zielstrebig. Das Gewesene haben die meisten hinter sich gelassen und verarbeitet, so ganz sicher sind sie sich nicht ob das alle anderen (nämlich deren Opfer) auch haben. Jedenfalls hat die lange Zeit hinter Gittern sie zu anderen Menschen gemacht.

Gerasdorf bietet den Jugendlichen ein wenig mehr als Gitter. Eine Ausbildung, eine Aufgabe, ein sortiertes Leben, Ablauf, Regeln, beiderseitigen Respekt und eine Aussicht dem Schlamassel (aus dem die meisten stammen) in der „Zeit danach“ zu entkommen. Sport – in dem Falle American Football – soll einer der sozialen Anknüpfungspunkte sein. Für einen soeben entlassen inhaftierten Jungen bleibt nicht viel über um sozial zu interagieren. Sport ist hier ein wertvoller Katalysator. In einer Mannschaft ist man einer unter gleichen und respektiert. Jetzt laufen wir aber raus!

Motivationsterrorist Schneider
Das Wichtigste wenn man das Feld betritt oder verlässt ist für Armin Schneider, dass das Team versteht, dass es ein Team ist. Also werden zuerst mal Huddle Rituale einstudiert. Mario Göpfert dazu lakonisch: „Ruf mich, wenn er fertig ist.“ Nach ein paar Minuten war es soweit, die Truppe schrie unüberhörbar und zu Schneiders Freude ein „was auch immer“ und man ging in fast medias res.

Are we shooting, or what?
Spielen wir jetzt Football, oder was? Eile mit Weile. Jetzt wärmen wir mal ordentlich auf. Laufen, Dehen, Strecken und Beugen. Einteilung in Units. Die schweren Liner zum Specki, die Offense zu Doc Snyder und die Defense ins Göpferl. Einer der Jungs wirft den Ball aus der Hüfte (!) beinahe über das ganze Feld – ein Quarterback? Derart mal aufgeteilt in Einheiten entsteht zuerst mal haltloses Chaos. Wer ist wer und vor allem wo ist man zu Hause? Warum darf ich (CB) meinen Zellennachbar (WR) nicht umhacken, wenn er vor mir herumläuft? (man mag sich) Was heisst hier Holding und was Pass Interference? Warum pustet der Trainertyp dauernd in sein Trillerpfeife? Was, schon wieder ein Foul? Offside, dabei war ich noch vor dem letzten Mann? Sie können es sich vorstellen? Gut.

Es wird erklärt, belehrt, ein- und angewiesen. Langsam wird der Truppe bewusst, dass das was ihnen in der Theorie erklärt wurde, sich auch in der Praxis wieder findet. Einfach loslaufen und zulangen ist nicht. Klarheit hält Einzug. Man diszipliniert sich, versucht das Spiel nach seinen Regeln aufzubauen und gewinnt an neuen Einsichten. Nach knapp einer halben Stunde entstehen die ersten wirklich sinnvollen Spielzüge, nach weiteren 30 Minuten sogar durchaus sehenswerte. Die Herren lernen schnell, also bekommt das Ganze rasch ein Gesicht. Gleichzeitig stechen erstmals einzelne Spieler heraus (ein Fullback, ein Receiver, ein Linebacker) und die Nachzügler eifern den Naturtalenten nach. Am Ende des Trainings weiss jeder wo er steht. Ich bin Safety – ich stehe aber nur tief bei einem Passspiel – sonst geh ich weiter vor. Ich bin D-Liner und muss den Specki von vorne umhauen. Ich bin Runningback und suche meine Lücken in der D-Line und Secondary! Well, well.

Verwunderung beim Anstaltspersonal hält Einzug. Derart engagiert habe man die Jungs nicht mal beim Fussball bisher erlebt. Weiter so!

Nach dem ersten Training im Freien bekennen sich alle Spieler zum Team - Wir sind dabei! Am kommenden Sonntag wird das erste Training in Ausrüstung stattfinden, worauf man gespannt sein kann. Es wird der zweite Häfen Ausflug meines Lebens und mit ein wenig Glück wird man mir gestatten Fotos vom jail practice zu schiessen.

Der Plan
Am 23.09.2005 wird im Rahmen des Sportfestes am Platz der Jugendvollzugsanstalt auch ein American Football Match stattfinden. Mit allem was dazugehört – Pre Game, Aufwärmen, Pyrsohow, Cheeleeader. Das Team der „Bad Boys Gerasdorf“ (Name wird noch gesucht) hat nun noch vier Sonntage Zeit sich darauf vorzubereiten. Man lässt sie dabei natürlich nicht ganz alleine – neben dem Coaching, werden ab nun auch erfahrene Spieler der Bruins im Team eingegliedert um hier auch die nötige Ruhe hinein zu bringen. Ihnen wird ein Auswahlteam – ebenfalls von den Bruins zusammengestellt – gegenüberstehen. Man wird darauf achten, dass beide Teams ungefähr gleich stark sind und kein böser Bube einen Blödsinn anstellt.

Selbstverständlich werde ich Ihnen auch von diesem Match Bericht erstatten.

Mittwoch, August 24, 2005

Campen mit Olson

Der Baden Bruins Nachwuchs auf Trainingslager

American Football Trainingscamp Shawn Olson
Shawn Olson @ Work
Foto: Walter H. Reiterer

Die Nachwuchsteams der Niederösterreicher absolvieren zurzeit ihr Trainingscamp zur Vorbereitung auf die kommende Meisterschaft. Bereits im Eröffnungsmatch der heurigen Saison ist man in Einsatz – am 03.09. (Kickoff 15:00) gegen die AFC Rangers in der Südstadt. Ein Traditionsteam, welches nach der schlechten Performance der Senioren in der vergangenen Saison mit dem Nachwuchs eine bessere Figur machen will. Wie ernst man die Vorbereitung nimmt, zeigt einem die Qualität des Gasttrainers. Kein geringerer als der zweifache Eurobowl Champion Shawn Olson trainiert mit den QBs und WR der Bruins Jugend und Junioren.

Fotogalerie vom Camp

Auch ein Novum ist der Austragungsort des einwöchigen Camps. Erstmals nutzt man die Anlagen und die Infrastruktur am Gelände der MILAK Wiener Neustadt. Die Kooperation mit dem Heer beschert den Badenern eine Menge Vorteile. Verpflegung, Mensa, Indoor Hallen, Schulungsräume und der Sportplatz stehen zur Verfügung. Auch ein neuer Spieler vom BRG ist beim Camp bereits dabei, ab diesem Semester wird American Football offizieller Heeresport und als Wahlfach in der MILAK und am MILRG angeboten

Neben Olson, der für einen Tag verpflichtet wurde, stehen als Coaches Erich Ballmüller, Michael Grätz, Armin Schneider, Michael Altbart und Robin Lumdsen in Rotation am Platz. Olson, der auch Offense Coordinator des Junioren Nationalteams ist, kennt natürlich einige Spieler der Bruins und über seine Interesse an der Arbeit mit dem Nachwuchs und viele andere interessante Themen haben wir kürzlich ein langes Gespräch mit dem Kanadier geführt. Das Interview wird in den kommenden Tagen auf Football-Austria.com veröffentlicht.

Dienstag, August 23, 2005

Das Refugium der Wölfe

Budapest Wolves heulen mit den Rangers im neuen Revier

Budapest Wolves ASKÖ Rangers
Die Budapest Wolves sind des Bozsik Stadions überdrüssig geworden. Die Betreiber stellten zu hohe finanzielle Forderungen, sagten den Wölfen in Folge ihr Saisonabschiedsmatch am 4. Juli ab. In einem Interview mit dem landesweiten Radiosender „Slager“, in dem man eigentlich dieses Match promoten wollte, verbreitete man die kurz vor Sendungsbeginn erhaltene Nachricht von der Absage und funktionierte die Ankündigung kurzerhand zu einem Suchauftrag um. Hat wer ein Stadion, welches er nicht mehr braucht?

Die Wolves haben ein neues Refugium gesucht und prompt gefunden. 3000 Zuschauer passen in das ehemalige Rondo eines Fussball Regionalligisten, welches nun die neue (und alleinige) Heimstätte der Rot-schwarzen werden soll. Eine offizielle Unbenennung auf „Budapest Wolves American Football Stadium“ wird angestrebt. Unter diesem Namen - und darauf wäre der Footballnärrische Ungar besonders stolz – soll man dann auch im Stadtplan von Budapest zu finden sein.

Einweihung mit österreichischer Beteiligung
Die Entjungferung der neuen Spielstätte erfolgt am 18. September. Gegner sind die AFC Rangers und das es sich bei diesen um ein Division I Team handelt, kann natürlich kein Zufall sein. Die Ungarn wollen mit dem Match auch ihre sportliche Weiterentwicklung dokumentieren und den von ihnen erhobenen Anspruch, 2006 in der Division I in Österreich antreten zu wollen, untermauern. Nachgerüstet hat man vor allem beim Coaching Staff. Lee Hlavka, im Vorjahr als Headcoach noch so gut wie auf sich alleine gestellt, wird seit einiger Zeit von drei Kollegen aus den USA unterstützt. Mit vier Coaches, welche die Flanken in der Offensivabteilung schliessen sollen, will man die sportliche Qualifikation schaffen. Der Rest soll folgen.

Stolperstein Nachwuchs
Ganz so einfach ist es aber nun nicht. Die WSO sieht vor, dass ein Division I Team in zumindest einer Nachwuchsklasse bei den österreichischen Nachwuchsmeisterschaften antreten muss. Die Wolves hätten zwar ein komplettes Junioren- und auch Jugendteam, welche gemeinsam trainieren, könnten also in gleich zwei Klassen nennen, tun es aber nicht. Die Entsendung zu österreichischen Meisterschaften wäre aus ihrer Sich ein finanzieller Suizidversuch, sie können es sich nicht leisten auch noch mit dem Nachwuchs durch halb Europa zu fahren. Betrachtet man die enormen Zuschauerzahlen der vergangenen Saison, sollte man meinen, dass dafür ein Budget da sein wollte. Dabei vergisst man aber gerne die für hiesige Verhältnisse sehr moderaten Eintrittspreise von ca. 3 Euro.

So hofft man auf das Einsehen des AFBÖ, den man auch bereits ein offizielles Gesuch geschickt hat. Eine Entscheidung darüber wird vermutlich erst bei der Ligasitzung fallen. Die Regelung zielt darauf ab, dass Vereine dazu angehalten werden Nachwuchsarbeit zu betreiben. Das tue man nachweislich – eben in Ungarn, so die Argumentation der Magyaren. Zudem ist man kein ordentliches Mitglied beim Verband, sondern hat den Status eines Gastes. Zusätzlich kollidieren viele Termine. Man braucht einen Teil der Nachwuchsspieler genau zu der Zeit, da im Oktober die ungarische Liga losgeht.

Magyar Liga 2005
Erstmals wird eine volle Saison Football in Ungarn gespielt. 5 Teams sind in der Magyar Liga dabei, noch gibt es jede Menge offene Fragen. Der ungarische Sportverband will die Footballer mal 3 Jahre „aus Probe“ spielen lassen und dann über eine Zulassung zur Gründung eines offiziellen ungarischen Footballverbandes entscheiden. Auch eine EFAF Mitgliedschaft wird angestrebt. Kurzfristiges Kernproblem sind die Schiedsrichter. Die österreichischen Referees sind den Ungarn für die ganze Saison zu teuer, so schaut man sich in Tschechien und Italien um, aber auch regelkundige ungarische „Hobbyschiedsrichter“ könnten zum Einsatz kommen.

Division I & II 2006 - Möglichkeiten
Theoretisch könnten gleich drei neue Teams in die dritte Liga nachrücken. Die besten Chancen dürften die mit ehemaligen Giants Spielern bestückten Styrian Stallions aus Stallhofen (Stmk.) haben. Ihre Präsentation beim Verband und Performance bisher hat scheinbar viele überzeugt. Aber auch die Herrschaften der Gmunden Rams (OÖ) und Tirol Gunners (Hall i. T.) können sich durchaus Hoffnungen machen bereits dabei zu sein, wenn es um die Challenge Bowl 2006 geht.

Angenommen alle drei Teams rücken auf, wäre es, gemessen an den gezeigten Leistungen 2005, nicht gerade umsichtig diese neuen Teams mit den Papa Joe’s Tyrolean Raiders II und Budapest Wolves in den Ring steigen zu lassen. Man kann heute davon ausgehen, dass beide Teams im kommenden Jahr noch eine Spur stärker spielen werden.

So erscheint eine Division II mit Gladiators, Cineplexx Blue Devils II, Amstetten Thunderbolts, Vienna Knights, Gmunden Rams, Styrian Stallions und Tirol Gunners gross genug und auch vom Papier her halbwegs ausgeglichen. Von den Cowboys nehmen wir mal offenherzig an, dass sie mit den Kollegen der Falcons AFL spielen werden.

Für die Division I würde ein Aufrücken der beiden Division II Top Teams noch mehr Attraktivität bringen. Die heuer extrem spannende zweite Liga bekäme damit zwei weitere Playoff Kandidaten hinzu, bereits die möglichen Conferences hören sich nach leckerer Footballkost an. Steelsharks, Invaders, Raiders II und Bulls im Westen, Vikings II, Wolves, Bruins und Rangers im Osten.

Natürlich alles noch ein Hirngespinst, denn ob die Wolves im kommenden Jahr überhaupt in Österreich spielen werden, ist genauso fraglich, wie ob die Raiders II sich davon überzeugen lassen aufsteigen zu „müssen“ und wer von den genannten drei Neuen am Ende in den Ligabetrieb einsteigen wird. Eines steht für die Ungarn aber in Bezug auf Österreich jetzt bereits fest. „Division I or nothing“, wie Headcoach Hlavka auf der Webseite verkünden lässt.

Sonntag, August 21, 2005

ORF zeigt 5 NFL Matches live!

Status bei Premiere und Sky noch unklar- Telekabel kennt NASN nicht

Der ORF-Sport baut die Berichterstattung über die National Football League in der kommenden Saison aus.
ORF NFL Fernsehen
Noch mehr NFL auf ORF!
Foto: Walter H. Reiterer

Zum neunten Mal steht eine Live Übertragung der Super Bowl (diesmal aus Detroit) auf dem Programm, dazu beide Semifinali (Conference Finals), das Kickoff Game am 8. September – und erstmals wird auch eine Viertelfinalpartie (Divisional Playoff) live gezeigt. Insgesamt also mindestens fünf Livespiele; dazu gibt es wie gewohnt jeden Freitag die halbstündigen Highlights der Vorwoche in "NFL Blast" (meist im Zeitraum 21.30-22.30 in TW1 mit Wiederholung in ORF1).

Erstes Live-Schmankerl: der schon traditionelle Saisonauftakt mit dem ersten Heimspiel des Titelverteidigers, der New England Patriots, gegen die Oakland Raiders (verstärkt mit Wide Receiver Randy Moss!).

Premiere & Sky scheinbar auf standby
Derweil ist der Status bei Premiere unklar. Der Pay-TV Anbieter, der im Vorjahr noch fast die komplette NFL Saison ins Wohnzimmer geliefert hat, führt in seinem Programm zurzeit kein einziges Match im Angebot. Stattdessen findet man die MLB (Baseball), die PGA Tour (Golf) und andere Live Events auf diesen Sendeplätzen. Noch ist nicht aller Tage Abend – es kann sich hier durchaus noch etwas tun. Ein Indiz dafür ist zumindest, dass auf Anfragen unsererseits Premiere bislang nicht reagiert hat und ebensolche Erfahrungen Interessenten und bestehende Kunden gemacht haben. Das gleiche Bild (bzw. kein Bild) beim Sattelitensender Sky Sports. Auch hier stehen die Zeichen auf Abwarten.

Telekabel verwirrt – Was ist NASN?
NASN (North American Sports Network) kündigt auf seiner Webseite an, dass der Sender vermutlich im Laufe des Jahres 2005 in Österreich über UPC Telekabel zu empfangen ist. Weitere Informationen würde man bei der UPC Telekabel Hotline bekommen. Football-Austria.com hat den Telefon Support kontaktiert und gleich zwei Mitarbeiter zur Verzweiflung gebracht. Nach einer 5-minütigen Einführung, beginnend bei Football ist nicht Fussball, bis zur Klärung der Frage was NASN ist, kam es zu einem kompletten Rollentausch – wir der Support – dort die Fragesteller. Nach einem Besuch der Webseite gab das zwar bemühte, aber damit völlig überforderte Duo schliesslich auf. Man wisse nicht was das sei, wir sollen ein E-Mail an die Geschäftsleitung senden. Haben wir vorige Woche getan – bislang kam keine Antwort. NASN bietet keine NFL Live Matches an, allerdings eine sehr umfangreiche Berichterstattung und Aufzeichnungen.

Update 22.08.05
Eine Einspeisung von NASN in das TV-Programmangebot von UPC Telekabel ist frühestens für das Frühjahr 2006 geplant - die Information von Seiten NASN ist daher nicht korrekt.
(Antwort von UPC)

ORF allein zu Haus?
Sollte der ORF heuer gar der einzige Sender sein, der uns die NFL in die gute Stube liefert? Wir glauben und hoffen, dass dem nicht so ist. Jedenfalls ist die Aufstockung eine freudige Überraschung für alle heimischen Footballfans und geht zum wiederholten Male auf das Konto von Christopher D. Ryan.

Ryan bangt um Fantasy Vorherrschaft
Dem steht heuer aber u. U. noch eine veritable Niederlage ins Haus, denn neben der NFL geht zeitgleich auch die Fantasy Saison los. Ryan, einer der besten Dual-Passport Fantasy Spieler Österreichs, hatte schon im Vorjahr seine liebe Not sich den Rookie Manager der Fishfinger Fumblers vom Hals zu schaffen. Heuer hat es der selbsternannte Guru des coolsten Strategiespiels aller Zeiten gleich mit drei Herrschaften von Football-Austria.com zu tun. Rookie maka, Routinier houben und der im Vorjahr nach leichten Startschwierigkeiten gross aufspielende fishfinger gelten alle drei unter Insidern der Liga als Geheimfavoriten für den Titel 2005. Nicht nur das macht den Kommissionär nervös, weil auch der Rest der Konkurrenz schläft nicht. 2004 gewann gar die einzige Frau unter 19 Mannsbildern die Liga und das in derart überlegener Manier, dass sogar eingefleischte Machos nur mehr den Hut ziehen konnten. Der König steht heuer vor seiner endgültigen Entthronung, auch wenn er sich noch ein bisschen wehrt.

Trauerfall in der NFL
Weniger humorvoll, sondern sehr tragisch: soeben erreicht uns die Nachricht, dass die NFL einen Todesfall zu beklagen hat. Nur 23 Jahre alt wurde Thomas Herrion von den San Francisco 49ers. Der O-Liner, der im Vorjahr noch für das NFLE Team der Hamburg Sea Devils spielte, brach nach einem Testspiel gegen die Denver Broncos zusammen und verstarb wenig später im Krankenhaus. Mehr Infos auf sport.orf.at und nfl.com.

Hier das vorläufige Programm auf ORF und TW1:

LIVE-SPIELE
DO 8.9.05, 02.30-06.30, ORF1 (Nacht auf FR 9.9.): Kickoff Game LIVE
New England Patriots vs Oakland Raiders
Zsfg: FR 9.9., 13.00-15.00, TW1
Kommentatoren: Christopher Ryan & Michael Eschlböck
SA 14.1. od. SO 15.1.06: 1 Divisional Playoff Spiel (kurzfristige Auswahl)
SO 22.1.06: 2 Conference Finals (1.Spiel TW1; 2.Spiel parallel ORF1+TW1)
SO 5.2.06, ORF1: Super Bowl XL LIVE aus Detroit
Evt 1-2 zusätzliche Livespiele der Regular Season.

NFL BLAST
Saisonvorschau: FR 9.9.05, ca 22.00-22.30, TW1 (Wh in ORF1)
Folge 1: FR 16.9.05, ca 22.00-22.30, TW1 (Wh in ORF1)
Folge 2: FR 23.9.05, ca 21.30-22.00, TW1 (Wh in ORF1)
Folge 3: FR 30.9.05, ca 21.30-22.00, TW1 (Wh in ORF1)
Insgesamt 23 Folgen.

Samstag, August 20, 2005

GFL - Woche 12

Live Ticker


Alle Begegnungen im Überblick:

GFL Nord

20.08.Berlin Adler vs Cologne Falcons 18:00, Jahn-Sportpark
20.08.Düsseldorf Panther vs Hamburg Blue Devils 15:00, Kleine Kampf

GFL Süd
20.08.Saarland Hurricanes vs Stuttgart Scorpions 17:00, Ludwigsparkstadion
21.08.Marburg Mercenaries vs Munich Cowboys 16:00, Georg-Gassmann-Stadion

Freitag, August 19, 2005

Furniture, anynone?

Skurrile Anfrage der Vikings an ihre Fans
Klassisch österreichische Fehleinschätzung von Fussballfans
Hohe Warte Umbau stockt

Vertrag
Endstation MA48 für die Möbel der Vikings Imports? Die Fans sollen helfen.
Foto: picsbox

Wie weit die Schere zwischen Anspruch und Realität im österreichischen Football auseinandergehen kann, bezeugt auf ungewollt ironische Art und Weise der heutige Fan-Newsletter der Chrysler Vikings. In diesem sucht der Verein, der immerhin regierender Europa- und Staatsmeister ist, kostenlosen Stauraum in Wien und Umgebung. Im Weg herum stehen vor allem die Einrichtungsgegenstände der Importspieler (das ist kein Scherz!), die man gerne bis zum März beim Anhang ins Trockene stellen würde.

Temporäres Möbelasyl also für Lance Gustafsons Alibert! Schlagen Sie zu so lange noch was da ist!

Ob man, ausser den Vikings Fans, noch anderen zutraut auf das Inventar der Imports ein winterliches Auge zu werfen, konnten wir nicht in Erfahrung bringen. Sollten Sie aber länger schon den Wunsch gehegt haben die Tiffany Nachttischlampe von Charley Enos, den stabilen Eichentisch mit stahlbetonverstärkten Verstrebungen von Daniel Nwangwu, den leicht beschädigten Lattenrost von Michal Latek oder das Sushi Gedeck im Helsinki Design von Neil Maki sich ein halbes Jahr gratis auszuborgen, dann sollten Sie sich rasch bei Alfred Neugebauer melden. Der hat das alles! Wobei das Geschirr von Herrn Maki ein wenig unter Hitze gelitten hat. Der Amerikaner mit finnischem Zweitpass hat heuer in der Gemeinschaftswohnung in Wien Favoriten unabsichtlich Feuer gelegt. Enos und Latek konnten aber einen kompletten Wohnungsbrand noch verhindern. Wer weiss, eventuell haben Sie ja Glück und einer der Spieler kommt im März nicht wieder. Dann gehört das Zeug vielleicht schon demnächst ihnen!

So seltsam sich diese Anfrage anhört, so ernst ist sie aber gemeint. Die Vikings nutzen seit Jahren solche synergetischen Effekte und die Treue ihres Anhangs. So kam man bisher schon unentgeltlich an brauchbare Alltagsgegenstände für die Besucher aus Amerika ran - bis hin zu kompletten Second Hand Wohnungseinrichtungen. Jetzt muss das Zeugs irgendwo gelagert werden. Und wo bitte ist es besser aufgehoben als beim Erstbesitzer? Eben – Nirgendwo! Wir finden das ziemlich schrill, aber vom Prinzip her in Ordnung. Böse Zungen werden nun den Vikings peinliches Geizen unterstellen, doch ist dem auch so? Kann man einem Verein, der Hunderte Mitglieder hat, keinen Selbstversorger-Status zumuten? Weil wie wir ja alle wissen bringt ein Europacuptitel Millionen an Euros, ein superschönes Gratis-Stadion und die volle Unterstützung von Stadt und Land. Es fliesst Milch und Honig, welche man sich in der Verbindung nur mehr mit heftigem Kopfschütteln aus den Haaren machen kann – denn es ist alles ganz anders.

Never do a charity!
Natürlich verdienen bei den Wikingern, wie auch anderswo, einige Leute Geld. Nicht ganz unwichtig – und das wird gerne vergessen – für Arbeit. So richtig reich ist aber wohl noch niemand mit Football in Österreich geworden und dass sich hier jemand gar unehrenvoll und masslos bereichert hätte, wäre uns im Falle wohl aufgefallen. So ist die ganze Diskussion um die Einnahmen bei der Charity Bowl der Vikings von einer Scheinheiligkeit geprägt, die nur mehr dazu geeignet ist, jedem Verein DRINGEND davon abzuraten für einen guten Zweck ein Spiel zu veranstalten. Alles was man dafür bekommt ist üble Nachrede. Milchmädchenrechnungen bestätigen Unwissende in ihrem Glauben hier würde jemand das grosse Geld machen. Diese naiven Gleichungen haben leider einen Fehler – es fehlen Variablen bei der Division und Subtraktion.

Wurzel allen Übels ist hier die Namensgebung. Charity Bowl impliziert: alle arbeiten gratis. Dem ist nicht so. Drucker, Layouter, Grafiker, Stadionbetreiber, Werbeagenturen, Security Firmen – eine ganze Liste von Firmen und Privaten – sehen in der Chartity Bowl eine völlig normale Veranstaltung. Auf gut Deutsch gesagt: denen ist das „Charity“ im Namen schlicht und ergreifend völlig egal. Einige wenige verzichten auf ihr Honorar, erst daraus ergibt sich der zusätzliche Benefit für den guten Zweck. Das waren in den letzten Jahren zwischen 6000 und 8000 Euro. Natürlich könnten es theoretisch 20.000 oder gar mehr sein, wenn...

Wenn was? Wenn alle sagen: es ist total in Ordnung für mich einen Tag, eine Woche oder zwei Monate umsonst zu arbeiten. Sagen sie eben nicht und so zahlt sich auch der Veranstalter selbst (der böse Wurm) ein Honorar aus, denn wie erklärt er seinen Mitarbeitern, dass sie ihr Gehalt so eben gespendet haben?

Er sollte das bleiben lassen. Statt Charity Bowl heisst sie ab jetzt Cash Bowl. Es kommen deshalb nicht weniger Leute, jeder eingenommene Euro kommt dem Verein und Betreiber zu Gute, niemand muss sich mehr aufregen, bis auf die Institutionen die bisher Spenden bekommen haben. Die bekommen diese nicht mehr, weil sonst war alles zu wenig was gespendet wurde. Damit sind dann alle glücklich bis auf einen. In Ordnung!?

Sie sehen also – es ist nicht ganz so einfach. Auch wir sind ungläubige Skeptiker, haben bezüglich der Charity Bowl mit den Vikings heuer einige Sträusse ausgefochten, allerdings sind wir auch für Gegenargumente empfänglich, wenn sie sich nicht gänzlich von uns ausräumen lassen. Trotzdem unser Tipp an die Wikinger: keine Charitys mehr in Zukunft = kein Geschrei mehr. Sollen sich das doch andere antun.

So betrachtet ist die Anfrage der Vikings nach einem Gratis Abstallplatz für Importmöbel fast logisch. Wo man Ausgaben sparen kann, tut man es auch. Ganz abgesehen davon, dass der Aufruf einen ziemlich hohen Unterhaltungsfaktor besitzt. Stellen Sie sich vor die New England Patriots fragen ihre Fans ob jemand das Bücherregal von Tom Brady in der off-season bei sich stehen haben will? Was bringt so was auf ebaY? Oooch….

Fussballfans am Rande der Verzweiflung
Etwas verwirrt zeigen sich die Fans der Vienna. Football-Austria.com ist die einzige Plattform, welche regelmässig neue Fotos vom Umbau der Hohen Warte bereit stellt. Irgendwie bekommen die Fussballer das selbst nicht wirklich gebacken. Warum auch immer – das können sie nicht bereitstellen. So verlinkt die Vienna (ein Verein den wir sehr ins Herz geschlossen haben) direkt auf uns, wenn es darum geht eine Ansicht der Baustelle zu liefern. Es finden sich daher auch regelmässig viele Fussballfans auf unserer Seite ein, um die neuen visuellen Einsichten zu begutachten. Was uns Redakteure, als Football- und Fusballfans nur Recht ist. Wir outen uns hiermit als Dauerkartenbesitzer des Wiener Sportclubs, der Vienna und des SC Neudörfl (Burgenlandliga).

Trotzdem sind die Beiträge der Fans am Austrian Soccer Board so weit von jeglicher Realität entfernt, wie die Vienna vom Gewinn der Champions League. Billiarden Lichtjahre – das alles für einen guten Sager? Jedenfalls sind dort einige der ernsthaften Auffassung die Chrysler Vikings, als zweifacher Europacupsieger, sollten sich ein eigenes Stadion bauen (mit Bagger und Schaufel) und die armen, weil unterklassigen Fussballer der Vienna doch in Ruhe lassen. Da lacht der Schelm, wenn er solchen Unfug liest.

Der einzige Sportverein der es geschafft hat die Hohe Warte regelmässig mit Zuschauern zu füllen ist (leider) eben kein Fussballverein, sondern waren in jüngster Vergangenheit die Chrysler Vikings. Gleichzeitig der einzige Gewinner eines europäischen Titels, welcher von der Stadt Wien mit der grösst möglichen Ignoranz bestraft wird. Der Sportpreis der Stadt Wien, als Wiedergutmachung für nicht verfügbare Stadien für einen Europameister, hat sich dann aber doch nicht vermeiden lassen. Vizebürgermeisterin Grete Laska wird die frustrierten Wikinger am 13. September im Wiener Rathaus ehren. Stadion gibt es dafür freilich trotzdem kein Vernünftiges. Dazu später mehr.

Abgesehen von Lokalderbys mit dem Sportclub spielt die Vienna vor einer eher sehr traurigen Kulisse, also vor ein paar Hundert Zusehern. Jetzt weiss man nicht ob es der Neid, oder nur die pure Verzweiflung einiger weniger ist, welche manche dazu anspornt derart auf eine andere Ballsportart hinzuhauen. Würde man dem ebenso polemisch entgegnen wollen, könnte man auch sagen, dass es den meisten Fussballfans einfach an Eloquenz und Hirnschmalz mangelt um das ganzheitlich zu kapieren. Das können wir allerdings nur einer Minderheit der Vienna Fans anlasten, denn die meisten wirken recht vernünftig. Womöglich nutzen gerade diese die Vielfalt des Internets nicht so sehr, wie ein Handvoll Halbgebildeter, deren Stressresistenz beim Anblick eines shoulderpads bereits endet. Abgeschmeckt wird der prickelnde Augenschmaus mit dem Vorwurf, die Vikings würden ihre Zuschauerzahlen künstlich hochpushen. Dem lässt sich wenig entgegensetzen, denn auch wir glauben den Zahlen nicht immer. Trotzdem ist der Vergleich unzulässig, denn bei 300 Zuschauern – die man einzeln abzählen kann – lässt es sich einfach weit schwerer schummeln wie bei 3000, wo man nicht mehr jede Nase alleine an ihrer Form wiedererkennen kann. (Wetten dass?)

Problemfall Hohe Warte
So euphorisch unsere Berichterstattung der ersten Umbauphase auch war – und auch den Tatsachen entsprochen hat - so drastisch verschlechtert hat sich die Situation in den letzen Wochen. Man hinkt dem Entwicklungsplan hinterher und entwickelt neue Strategien. So soll es auf der Südtribüne in Zukunft, statt einer Sitztribüne, 1000 neue Stehplätze geben. Insgesamt soll die Warte ein Fassungsvermögen von 4000 Zuschauern bekommen. Die IG Immobilien hat uns diesbezüglich ein Interview verwährt. Wie auch anderen Medien. Mit einer „Alles ist sehr super“ Pressemeldung versucht man lästige Fragesteller abzuspeisen und verweist auf mobile Zusatztribünen, die man ja zusätzliche aufstellen könnte. Schaut nicht allzu gut aus.

Jetzt könnten die Vienna Fans Richtung Vikings unken: viel zu wenig Fassungsvermögen für diese Footballer – die haben ja das Doppelte an Zuschauer! In der Tat wäre ein ordinärer Würstelstand (denn auf das läuft es anderen Orts hinaus) weit zu wenig für einen Football Event. Vikings Präsident Karl Wurm bewahrt die Ruhe, obwohl auch anderswo bereits neue Saiten aufgezogen wurden. „Wir regeln das schon“, so ein betont gelassener Vikings Chef. Dem Caterer Cäsars wurde indessen der Pachtvertrag seitens des Stadionbetreibers nicht mehr verlängert – die Footballfans sollen sich in Hinkunft mit Knacker, Wurstsemmel und anderen Angeboten des dort ansässigen Lokalversorgers laben. Das hat natürlich alles einen unappetitlich politischen Hintergrund, da der lokale Futterlieferant der Vienna hervorragende familiäre Kontakte zur Betreiberfirma pflegt. Nur was tut der mit seiner One-Woman Würstelbude wenn 3000 Leute nach Burger, Hot Dogs und American Food gieren und die seine Extrawurstsemmeln zum Teufel schicken? Wieder heimgehen? Die Besucher zwangsernähren? Sich beschweren bei der Wirtschaftskammer? Das wird sicher noch sehr delikat. Die Vienna wird jedenfalls Anfang Februar in einer halbfertigen Umbruchbude ihr erstes Heimmatch absolvieren müssen. Da die zuständigen Architekten zu keinem Gespräch bereit sind ist das ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Baustelle noch länger eine solche sein wird.

Wir bleiben da natürlich am Ball, egal ob rund oder eiförmig.
Um auf den Ursprung zurückzukommen: braucht jetzt jemand diese Möbel?

Donnerstag, August 18, 2005

Tino von Eckardt beim Combine den Blue Devils

Der ehemalige Headcoach der Danube Dragons auf der Liste der Vorarlberger

Tino von Eckardt
Tino von Eckardt
am 3.9. in Hohenems.
Foto: Michael Nemeskal

Auf der heute von den Blue Devils versandten Einladung zum Herbst Combine am 3. September in Hohenems (--> zum Download) sind auch die dabei teilnehmenden Coaches aufgelistet. Unter den vielen neuen Namen befindet sich auch jener Tino von Eckardts für die O-Liner. Zuletzt ist er mit einem Kurzauftritt als Offense Coordinator der Stuttgart Scorpions in Erscheinung getreten, derzeit ist er als Trainer aber frei. Die Vorarlberger haben offenkundig Interesse an von Eckardt deponiert, ob es tatsächlich zu einem längerfristigen Engagement des Deutschen im Ländle kommt, ist aber noch offen. Definitive Neuzugänge im Coaching Staff der Blue Devils rund um Headcoach Ron Anzevino gibt es aber bereits.

Football-Austria.com sprach mit den Beteiligten.

Robert J. Guice war von 1997-2000 Headcoach der Dresden Monarchs, danach bei den Munich Cowboys und Briganti Napoli (ITA). 2004 kehrte nach Dresden zurück. In der kommenden Saison wird Bob Guice als Co-Defense Coordinator von John Mc Bride die Linebacker der Blue Devils trainieren. Mit ihm aus Italien kommt Kollege Jerry Douglas von den Titans Forli und dem italienischen Nationalteam. Er wird für die QBs und Receiver zuständig sein. Damit erweitert Anzevino, der hier freie Hand seitens der Devils Vereinsführung hat, die Riege der Position Coaches der Devils. Anzevinos Konzept für 2006 sieht eine Reduzierung der Importspieler vor, dafür eine Aufstockung des Trainerstabs, wobei hier im Fokus neben den Senioren auch der Nachwuchs steht.

Vom Heimaturlaub aus Kärnten zurück ist bereits wieder der Nachwuchsbeauftragte Bernhard Kamber, der heuer nicht mehr den Posten des General Managers übernehmen wird. Im Nachwuchsbereich dürfte der ehemalige Falcons QB heuer bereits einiges bewegt haben. Die Rede ist von einer erklecklichen Anzahl neuer Nachwuchsspieler. Von der kommenden Nachwuchsmeisterschaften erwartet man sich noch keine glorreichen Seriensiege, aber man sei in allen drei genannten Spielklassen (Schüler, Jugend und Big Boys) spielfähig. Nach wie vor hadert man aber mit dem Schicksal bei den Junioren in der oberen der beiden Spielklasse antreten zu müssen.

One Day Eckardt?
Tino von Eckardt wird vorerst nur für diese Combine am 3.9. bei den Devils „aushelfen“. Es kann aber durchaus sein, dass aus dem eintätigen Ausflug ein längerer Aufenthalt wird. Präsident Christoph Piringer, derzeit auf Urlaub im Süden, bezeichnet von Eckardt als einen der besten O-Line Coaches und kann sich ebenso wie Headcoach Ron Anzevino vorstellen, dass man gemeinsam eine Weg findet für eine langfristige Zusammenarbeit. Von Eckardt selbst hört das gerne, sieht es aber gelassen. „Ich habe eine nette Einladung bekommen beim Combine mitzumachen, der ich gerne nachkomme. Was sonst noch passieren kann, aber nicht muss, wird man sehen.“ Gute Kontakte zwischen TvE und den Blue Devils bestehen schon länger.

Falke flieg!

Kärntner Falcon Bernd Leitsoni auf dem Weg in die USA

Bernd Leistsoni
Falcons Talent Bernd Leitsoni spielt in New England.
Foto: Falcons

In die Staaten zu gehen ist im Moment scheinbar sehr angesagt. Nach der Ankündigung der Invaders einen Novemberausflug nach Houston zu unternehmen, haben die Carinthian Falcons heute mit einem lachenden und einem weinenden Auge den Abgang von OL/DL Bernd Leitsoni bekannt gegeben. Der erst 19-jährige Sohn des Falcons Präsidenten Manfred Mocher wird bereits ab 3. September für das NCAA Div III Team der Norwich University (Vermont) auflaufen und hat einen einjähriges free scholarship (Stipendium) für die Uni mit im Reisegepäck, sowie einen Stammplatz bei den Cadets, deren Name auch Programm ist. Kadett wird er aber keiner – Leitsoni findet bei den zivilen Studenten Unterschlupf.

Bereits im Vorjahr hat das 132 Kilo leichte Milchgesicht sportliche Tests bei College Teams absolviert und dabei enorm gut abgeschnitten. Der Athletic Head Coach der Holy Cross Crusaders, Jeff Oliver, einst selbst O-Liner der New York Jets, bezeichnete den Jüngling damals als eines der größten Talente die er je sah, bescheinigte ihm Potential wie Zukunft. Vor allem in Sachen Kraft und Kondition befände sich der Österreicher auf einem Top Niveau. Der Besuch hatte einen angenehmen Nebeneffekt, denn einige der heuer stark spielenden Importspieler der Falcons sind von der Holy Cross Uni.

Schwierige Entscheidungsfindung
Bernd Leistsoni
Lieb und harmlos. Diese Portait Leitsonis soll den Gegner scheinbar in Sicherheit wiegen.
Foto: Falcons

Leitsoni liebäugelte auch mit den Unis von Bridgton (Maine) und Boston, sowie der Milford Academy (Conneticut) und Harvard(!). Für den Kärntner, der übrigens noch gar keine Matura hat, war die letzte Hürde schulisch dann trotz absolvierter Zusatzprüfungen ein wenig zu hoch. Die Entscheidung für die Norwich Universität ist vor allem aus finanzieller Sicht eine kluge. Das Stipendium ist viel wert, auch ein Zeichen dafür, dass man ihn als Sportler haben will. Zudem hat er die schulischen Vorraussetzungen für eine Aufnahme ebenfalls erfüllt.

Die Uni hat eine Militär- und eine Zivilabteilung, Leitsoni bleibt als Österreicher logischer Weise aber Zivilist.

Zwei Herzen in einer Brust
Manfred Mocher, der seinen Sohn bei diesem Schritt unterstützt und gefördert hat, sieht als Vater die zu nutzenden Chancen für seinen Sohn und als Präsident den Abgang eines seiner besten Spieler. Die Spielsaison endet zwar im November, aber für danach ist keine Rückkehr geplant, sondern studieren und trainieren. Das Stipendium gilt für ein ganzes Jahr und sollte er die von ihm erwartete sportliche und schulische Leistung bringen, kann man sich eine Verlängerung weit eher vorstellen als ein Comeback in der AFL. Ein herber Verlust für das Kärntner Team, die aber mit den Carinthian Cowboys im kommenden Jahr ihre Kräfte wieder bündeln wollen. Die Fusionsverhandlungen köcheln scheinbar auf halber Flamme vor sich her, wobei wir aber davon ausgehen, dass sie nun definitiv passieren wird. Mehr darüber wahrscheinlich schon demnächst.

Zukunftsziele
Sohn und Vater haben natürlich ehrgeizige Ziele. Angespornt durch das hervorragende Abschneiden bei sportlichen Tests und den Prognosen von Coaches sieht man Vermont als erste Station. Gerne würde man in Folge den Aufstieg in ein Division I Team schaffen, auch Träume von der NFLE und sogar der NFL sind nicht verboten, denn steckt man sich keine hohen Ziele, dann wird man sie sicher nie erreichen.
Mocher dazu im O-Ton: „Bernd hat Potential und den nötigen Willen. Er ist ehrgeizig, hat Talent, trainiert härter wie andere und will seine Chancen nutzen. Ich kann ihm da ja nicht als Präsident im Weg stehen, sondern muss ihm als Vater helfen. Es ist seine Entscheidung und ich werde ihn dabei unterstützen wo es geht. Ich sag ja nicht, dass er unbedingt etwas erreichen muss – es ist seine Sache – aber wenn er wirklich jetzt als Junge bereits eine Option haben sollte, dann soll er sie am Schopf packen. Für was es am Ende reicht, werden wir dann ja sehen. Wenn er in einem Jahr wieder zurückkommen sollte, ist das ja auch kein Beinbruch. Wir haben dann einen wichtigen Spieler wieder und ganz sicher hat ihm ein Jahr Amerika nicht schlechter gemacht. Er kann davon nur profitieren.“

Mit Bernd Leitsoni reist sein Kollege OL/DL Peter Petek, der zwar nicht bei den Cadets spielen, aber mittrainieren wird.

Wir wünschen den beiden ein schönes und vor allem lehrreiches Jahr in New England.

Mittwoch, August 17, 2005

Buffum bleibt!

Raiders Headcoach unterschreibt Dreijahresvertrag

Geoff Buffum bleibt für weitere drei Jahre Headcoach der Papa Joe’s Tyroean Raiders. Zwar befinden sich Raiders Manager Daniel Dieplinger wie der Amerikaner selbst auf Urlaub, trotzdem ist die Entscheidung nun gefallen. Diese machte sich Buffum nicht leicht, hat ein Angebot einer kalifornischen High School ausgeschlagen und dem Vizemeister seinen Zuschlag erteilt. Buffum soll in Zukunft auch ganzjährig das Team trainieren um die heuer wieder weiter aufgerissene Lücke zum Erzrivalen Chrysler Vikings zu schliessen.

Going back to Houston

Invaders fallen in Texas ein

Nachwuchsmeisterschaft 2005
Mississippi Choctaws Headcoach Norman Joseph bei der Arbeit. Noch sind ihm die Invaders unbekannt.
Foto: UMS

Die St.Pölten Invaders werden am 19. November als erst zweite österreichische Mannschaft gegen ein US Team auf amerikanischen Boden antreten. Möglich gemacht wurde das durch die guten Kontakte des Invaders Headcoach Eldon Cunningham in die USA. Das Team wird eine ganze Woche in den Staaten trainieren und danach gegen die Mississippi Choctaws (NCAA Division III) in Houston (TX) spielen. Eine harte Prüfung für die jungen Invasoren, die im Herbst eigens dafür noch Vorbereitungsmatches absolvieren werden. Aber auch die gegnerische Seite erwartet ein hartes Match, weiss man über den Gegner so gut wie nichts. Football-Austria.com sprach mit Choctaws Headcoach Norman Joseph in Clinton (MS) und Eldon Cunningham, der sich neben seiner Aufgabe als Trainer immer mehr als Macher der Niederösterreicher ins Spiel bringt.

Einen Interviewtermin mit Norman Joseph im Moment zu bekommen ist gar keine so einfache Übung. Der Mann ist mit seinem Team mitten in der stressigen Saisonvorbereitungsphase. Wir konnten den Coach (Karrierestationen u.A. Headcoach Lousiana College, Offense Coordinator USM, Midwestern State, San Jose State) in einer kurzen Pause erwischen.

F.A.: Coach Joseph, was wissen sie über den österreichischen Football?

Ich kenne kein Team, aber einige Coaches und deren Erfahrungen in Europa. Ich habe mir berichten lassen, dass österreichische Vereine College Teams bereits geschlagen haben und die Liga ungefähr mit der NCAA Div III vergleichbar ist. Ich weiss, dass sie einige der besten Teams in Europa haben. Welches Spielsystem die Invaders genau bevorzugen, wie deren Offense und Defense am Feld steht, darüber muss ich mich aber noch schlau machen. Ich hab lange mit Eldon Cunningham gesprochen und freue mich darauf ihn und das Team kennenzulernen. Es ist interessant für mich zu erfahren was amerikanische Coaches in Europa so machen. Wir wissen, dass wir auf ein junges und hungriges Team treffen, deren Hedacoach etwas im Schilde führt. Wir nehmen diese Herausforderung daher ernst.

F.A.: Was erwarten Sie sich vom Spiel am 19. November gegen die Invaders in Houston?

Um ehrlich zu sein erwarte ich mir sehr viel. Wir sind jetzt in der Vorbereitung auf unsere Saison und im November ganz sicher schon sehr gut eingespielt. Wir treten an um dieses Spiel zu gewinnen, hoffe dahingehend auch auf ein aufregendes und gutes Match meiner Mannschaft. Für uns ist die ganze Sache - gegen ein europäisches Team anzutreten - generell sehr spannend, nicht nur weil sie von so weit herkommen, sondern wir sie überhaupt nicht einschätzen können. Wie gut sind sie? Sind wir stärker? Was müssen wir tun um sie zu schlagen? Das sind aufregende Fragen die wir im November beantworten werden. Wir freuen uns sehr darauf.

Auch Reiseleiter und Invaders Headcoach Cunningham blickt der USA Woche seines jungen Teams mit Spannung entgegen.

Das wird eine wichtige Erfahrung für mich und meine Jungs. Ein „big shot“ wie wir bei uns sagen. Ich sehe hier nicht nur das Match, was natürlich ein enorm schweres für uns sein wird, sondern vor allem was vorher und danach passieren wird. Wir müssen an uns arbeiten um dort zu bestehen. Das heisst wir werden in unserer off season viel trainieren, Vorbereistungsmatches absolvieren und arbeiten, arbeiten, arbeiten.

Friendship Bowl 2005
Choctaws University of Mississippi vs St. Pölten Invaders
19.11.2005, Houston, Texas

Montag, August 15, 2005

Unterstützung für Football-Austria.com

Spenden, Kaufen, Abonnieren

Vertrag
Foto: picsbox
Football-Austria.com ist seit seiner Entstehung zu einer sehr zeitintensiven Aufgabe für uns geworden und bereitet dem Team und seinen freiwilligen Helfern neben viel Spass auch viel Arbeit. Dazu kommen hohe Ausgaben für Reisen, Werbung, Entwicklung, Hardware, Software und Equipment. Unsere Einnahmequellen beschränken sich derzeit auf klassische Affiliate Programme (Bsp. Google oder ebaY Banner). Einige Leute und Institutionen helfen uns jetzt schon dabei unsere Kosten zu minimieren (Rabatte in Hotels und auf Flug/Zugtickets, Shuttle-Dienste etc.) oder stellen Werbeflächen unbar zur Verfügung.

Das macht zwar auf gut Deutsch „das Kraut noch nicht fett“, hat aber mehr als nur symbolischen Wert für uns. Dafür möchten wir an dieser Stelle gerne Danke sagen.
Unser wichtigster und auch grösster Kunde und Partner sind allerdings Sie - der Leser.

Unsere Überlegungen gehen hier in verschiedene Richtungen. Die Evaluierung von Einnahmequellen, die Bedürfnisse der Interessenten unter Berücksichtigung der allgemeinen Nachfrage, der Wertschöpfung und des tatsächlichen Kosten/Nutzen Verhältnisses für den Endverbraucher. Was so viel heisst: was brauchen Sie eigentlich noch um als Footballbegeisterter wirklich glücklich zu sein, und was ist es ihnen wert?

Für die Zukunft haben wir uns dahingehend einige (kostenpflichtige) neue Features überlegt, von denen wir hoffen und annehmen, dass Sie diese gerne in Anspruch nehmen werden.

Trotz der erheblichen Kosten und Aufwendungen wollen wir Football-Austria.com, in der Form wie man die Webseite heute sieht (ohne Extras), völlig kostenfrei halten. Das war eine schwierige Grundsatzentscheidung, betrachtet man die hohe Anzahl der Leser. Die Tür zuzumachen und darauf zu hoffen, dass ein Bruchteil der „Gratis Benutzer“ ab nun Eintritt bezahlen wird, erschien uns nur auf den ersten Blick interessant und auch realistisch. Auf den zweiten aber – um es einfach so zu sagen wie es war – ziemlich uncool. Wir haben die Sache aus Leidenschaft begonnen und wollen sie jetzt nicht aus rein finanziellen Gründen pervertieren. Ganz abgesehen davon, dass man damit auch seine Unschuld verliert und vielleicht nur mehr auf das Konto schielt. Von irgendwas muss man leben, aber der spirit darf dabei, genauso wenig wie die Passion, verloren gehen. Alles andere ist aus unserer Sicht Unsinn.

So sind wir zu der Lösung gekommen die Benutzer selbst entscheiden zu lassen wie viel ihnen Football-Austria.com als Internet Plattform Wert ist. Dafür haben wir ein Spendenkonto eingerichtet, wo jeder die Möglichkeit hat per Kreditkarte oder Überweisung einen Betrag direkt an den betreibenden Verein zu spenden.

Ein einfaches Rechenexempel
Würden sich 10% der Leser von Football-Austria.com dazu entscheiden jährlich 20 Euro zu überweisen, könnten wir uns damit einen Vollzeitmitarbeiter leisten! Das nur als Hinweis dafür wie viele Sie sind, aber nicht als Beruhigung, dass schon wer spenden wird. Denn wir sprechen gerade Sie jetzt an und nicht „die Anderen“. Die grosse offene Flanke bei Spendenaufrufen ist ja das Vertrauen darin, dass schon jemand spenden wird. Vertrauen alle darauf – dann spendet keiner. Fühlen Sie sich jetzt angesprochen und sehen sie in Football-Austria.com einen persönlichen Mehrwert als Medium, dann handeln bitten wir Sie jetzt auch danach zu handeln. Danke.

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Sonntag, August 14, 2005

143 Punkte für die Ewigkeit

Stuttgart Scorpions vs Saarland Hurricanes endet 83-60!

Mit einem historischem Ergebnis (all-time record in der Geschichte des deutschen Footballs) endete diese Begegnung in der GFL-Süd. Die Saarländer erzielten 60 Punkte und verloren trotzdem klar mit drei Touchdowns Unterschied!

Teamnews Canes: Hurricanes verlieren Spiel für die Geschichtsbücher
Teamnews Scorpions: Footballfest mit historischem Scorpions-Sieg

Angebot und Nachfrage

Die Gretchenfrage nach dem Mammon

Vertrag
Foto: picsbox
“Nun sag, wie hast du's mit den Finanzen?“
Hat er nun oder hat er nicht? Football-Austria.com ging dem Vorwurf des Vikings Präsidenten Karl Wurm nach, dass der Blue Devils Präsident Christoph Piringer Spielern der Chrysler Vikings ein finanzielles Angebot unterbreitete um sie nach Hohenems zu lotsen. In Einzelinterviews kamen wir der Wahrheit ein gutes Stückchen näher.

Die Vorgeschichte: harte Juli Bandagen
Einen Tag vor der Austrian Bowl trafen sich auf Initiative des AFBÖ die sechs AFL Vereine, sowie die drei Playoff Teilnehmer der Division I zum Thema Importeschränkung. Im Rahmen dieses Meetings kam es zu einem heftigen Wortwechsel zwischen Wurm und Piringer, der den Hohenemser vorwarf seine heimischen Spieler mit Geld ködern zu wollen. Piringer stritt das vehement ab – ein Gentleman Agreement beruhigte in Folge die Gemüter. Das darf man nicht und darin waren sich auch alle einig. Piringer merkte allerdings an, dass diese Beschuldigungen haltlos seien. Im Gegenteil, hätten die Vikings bereits vor Jahren einen Spieler mit Geld vom Ländle in die Grosstadt geholt. Umso mehr hadert der Hohenemser mit dem lautstarken Vorwurf seines Kollegen Wurm vor allen Anwesenden, als er diese Themenverfehlung - es ging ja eigentlich um etwas anderes - mit dafür verantwortlich macht, dass sein Konzept gar nicht recht angehört wurde, nachdem man ihm vorher den schwarzen Peter zugeschoben habe. Das stimmt laut Wurm nicht, denn dieses sei vom Prinzip her gar kein schlechtes gewesen, allerdings nicht ganz zu Ende gedacht und für einige Vereine kein sehr vorteilhaftes gewesen.

Exampel Bernhard Kamber
Als Beispiel für das Abwerben mit Geldangeboten wurde auch das Kärntner Enfant terrible Bernhard Kamber ins Spiel gebracht. Der ehemalige Quarterback der Carinthian Falcons wechselte nach der Saison 2004 als General Manager zu den Blue Devils ins Ländle und trat bei Saisonstart auch am Spielfeld als Kicker und Receiver in Aktion. Mit gleich drei Aufgaben betraut, Manager, Nachwuchsbeauftragter und eben auch Spieler, kann man den Wechsel auch als Spielertransfer (wo Geld im Spiel war) sehen. Allerdings wurde Kamber nicht als Spieler bezahlt, sondern für seine Tätigkeit in der Organisation. Ein nicht unwesentliches Unterscheidungsmerkmal, wie man in Hohenems meint und in Folge, neben anderen Argumentationshilfen, den schmalen Grad und die ganze Natur der anderen „Angebote“ umschreibt. Kamber wird aller Voraussicht nach auch 2006 bei den Hohenemsern in Diensten stehen, allerdings nicht mehr dreifach belastet, sondern „nur“ mehr als Spieler und Nachwuchschef.

Piringer’sche Gratwanderung
Nun zur Sache. Beim Vorwurf Wurms ging es u. A. um die Spieler Johannes Widner, Roman Floredo und Mario Floredo. Haben diese nun konkret Geld angeboten bekommen um in Zukunft bei den Blue Devils und nicht mehr bei den Vikings zu spielen? Unisono die Antwort aller drei Wikinger: Nein, haben sie nicht. Hat Karl Wurm sich das also aus der Nase gezogen? Natürlich nicht, denn ganz so simpel ist die Angelegenheit dann auch wieder nicht. So einhellig man sich zeigt wenn es um einen bezahlten Spielertransfer geht, so bestätigen die Spielerbrüder Floredo Gespräche mit Piringer über andere Funktionen im Verein. Hier sei es allerdings auch nie zu einem konkreten Vertragsangebot gekommen. Piringer habe ihnen von vakanten Positionen im Verein, darunter im Coaching Staff, erzählt und auch seine Gehaltsvorstellung und incentives für diese Posten klar gestellt. Ein Schelm ist wer hier meint, dass es sich dabei um kein Angebot handelt und natürlich haben die Floredos die Gespräche auch als solches empfunden. Die beiden haben aus diesen „Verhandlungen“ vereinsintern auch nie ein grosses Geheimnis gemacht und daher wusste es auch alsbald deren Präsident. Die Offenheit hat einen Grund, denn beide denken nicht ernsthaft über einen Wechsel nach, zudem sie privat und wirtschaftlich auch an Wien gebunden sind.

Wir haben Christoph Piringer damit konfrontiert und er hat „unverbindliche Gespräche“ mit den beiden bestätigt, allerdings will er von einem Angebot weiterhin nichts wissen. „Ich habe keinem einzigen Spieler der Vikings Geld dafür geboten bei uns zu spielen.“ Er rede mit wem er will, worüber er will und wann er will, tue das – wie übrigens alle anderen Vereine auch - seit Jahren und das nicht nur mit Spielern oder Coaches der Vikings. „Sprechverbot gibt es ja hoffentlich noch keines!?“, so Piringer. An das jetzige Gentlemen Agreement wird er sich halten, wie er sich schon vorher daran hielt. Johannes Widner kenne er persönlich nicht.

Einen Widner kennt man nicht
Der Receiver vom Wörthersee in Diensten der Violetten gab vor kurzem der Kärntner Woche ein Interview mit dem bezeichnenden Titel „Ein Meister ohne Sold“, wo er als sein Ziel für die unmittelbare Zukunft das Herren Nationalteam 2007 definiert. Von einem Vereinswechsel ist aber scheinbar auch bei ihm keine Rede. Er wisse, dass es in Vorarlberg Optionen gäbe, habe auch mit Leuten vor Ort darüber geplaudert, aber konkret wurde er auf einen Wechsel nicht angesprochen.

Neben Christoph Piringer dürften auch anderen Johannes Widner kein Begriff sein. Bemerkenswert das Gemüt des Exil Kärntners, denn sein Verein hat im Laufe dieser Saison dem 26-jährigen in seinen Presseaussendungen gleich 2 Touchdowns vorenthalten, bzw. aberkannt. Einen hat man fälschlicher Weise dem US Boy Charley Enos zugeteilt, den anderen hat man bei der Aufzählung der Scores seiner amerikanischen Kollegen gleich ganz weggelassen. Die Meldungen wurden von einer grossen Tageszeitungen in beiden Fällen auch ungefiltert an ihre Leser weiter gegeben, was dem Ego eines der besten heimischen Wikinger aber scheinbar keinen gröberen Schaden zugefügt hat. Trotzdem: wenn Meister Widner schon ohne Sold dasteht, dann sollte man ihm wenigstens seine Leistungen lassen. Diese waren heuer nämlich mehr als nur in Ordnung und so manch Achselzucken auf diesen Fauxpass, kann durchaus auch als Ignoranz ausgelegt werden. Zumindest macht die lässige Gleichgültigkeit ein wenig betrüblich, weil es eben nicht „eh wurscht ist“ wer den Ball in der Endzone gefangen hat. Auch dann nicht, wenn es einem bescheidenen Johannes Widner, der lieber andere über seine Erfolge Reden, bzw. Schweigen lässt, gleichgültig ist. Es ist inkomplett und falsch.

Wurm auf der Palme
Die ganze Geldgeschichte hat den Vikings Präsidenten gelinde gesagt geärgert. Nicht ganz zu Unrecht, denn handelt es sich gerade bei den Floredos um zwei Aushängeschilder der Eigenbauklasse. Solche Leute will man nicht verlieren, schon gar nicht an jemanden der mit Scheinen winkt. Bezahlen will man sie selbst freilich auch nicht, denn wohin führt das ganze dann? Eindeutig weg von der Amateurliga. Hier erkennt Wurm, neben dem kurzfristigen Schaden für die Vikings solcher Persönlichkeiten eventuell verlustig zu werden, auch einen langfristigen Negativ-Effekt in Form einer ins Rollen gebrachten Entwicklung, die einmal in Bewegung nicht mehr zu stoppen wäre. Wurm geht hier von der Annahme aus Spieler seines Teams gehen als bezahlte Söldner zu den Blue Devils. Was würde er tun? Das gleiche, denn wie würde man gegenüber den heimischen Spielern der Devils den Lohnzettel der Zugereisten erklären? Was würde z.B. ein Christian Steffani machen, würden die Vikings ihm das Gleiche anbieten? Oder gar mehr? Abgesehen davon, dass Steffani über diese hypothetische Frage nur lacht (ich gehe sicher nie nach Wien), würde er sich dann aber schon fragen müssen warum eigentlich nicht? Kein bekannt schlechtes Team diese Vikings und zahlen würden sie auch noch. Ganz sicher würde sich der junge Mann dann Gedanken machen. Eine als Frage formulierte Prophezeiung innerhalb dieser Hypothese: Piringer würde ihn einfach auch bezahlen!?

Das wirklich spannende, unberechenbare und daher auch nicht ganz ungefährliche an dem Mann aus dem Ländle ist seine Leidenschaft. Football ist seine Passion und nicht sein Beruf. Er betreibt sein Hobby aber höchst professionell und liebt es sich zu messen. Die Blue Devils operieren durch Piringers Geschick im Verkauf mittlerweile mit einem Jahresbudget womit andere AFL Teams Jahre ein halbes Jahrzehnt ihr Auslangen finden würden und die Ohren anlegen ob der Frage: wie macht er das? Dem sollte man neidlos gegenüberstehen und versuchen die Frage ernsthaft zu beantworten. Piringer macht dem Verband gegenüber keine Avancen sich als Person einzubringen. Auch Vertreter will er nicht entsenden – es interessiert ihn in der Konstellation einfach nicht. Das System und die Denkweise seien mit seinen Ideen nicht kompatibel. Zu hoffen ist, dass seine nächsten Schritte keine unüberlegten sind, denn ganz sicher will er nicht als der böse Vorarlberger in die Annalen des österreichischen Footballs eingehen. Zu erwarten ist aber das Unerwartete. Gut möglich, dass die Cineplexx Blue Devils in den nächsten Jahren einen Schritt setzen, der mehr als eine kleine Überraschung darstellt.