Swarovski sichert Standort Wattens durch Kapazitäts- und Strukturanpassung.
Wattens (OTS) - Die Geschäftsführung von D. Swarovski & Co. gibt
eine neuerliche Anpassung des Produktionsniveaus an die aktuellen
Markterfordernisse bekannt. Diese soll in wirtschaftlich anhaltend
schwierigen Zeiten einen Beitrag zur Sicherung des Standortes Wattens
leisten. Mit der Anpassung des Produktionsniveaus wird auch der Mitarbeiterstand um rund 600 Stellen auf 5000 Beschäftigte am
Standort Wattens reduziert. Alle notwendigen Maßnahmen werden so
sozialverträglich wie möglich und in Abstimmung mit dem Betriebsrat
umgesetzt. Zusätzlich machen verschärfte Wettbewerbsbedingungen
strukturelle Optimierungen im Jahr 2010 notwendig.
Swarovski hatte im Zuge seines starken Wachstums die Anzahl der
Mitarbeiter am Standort Wattens im Zeitraum von 1999 bis 2007 von
3902 auf rund 6700 massiv ausgebaut. Aufgrund der globalen Rezession
sowie spezieller Entwicklungen in Swarovski Marktsegmenten mussten
nun die Umsatzerwartungen für den Komponentenbereich erneut angepasst
werden. Vor allem Mitbewerber und Billiganbieter aus Ägypten und
China sorgen zudem für einen nachhaltigen Preisverfall und dadurch
für einen zunehmend ruinösen Wettbewerb. Um den Standort Wattens
trotz dieser Entwicklungen zu festigen und möglichst viele
Arbeitsplätze in Tirol nachhaltig zu sichern, muss Swarovski
Anpassungen vornehmen. Das Produktionsniveau wird den
Markterfordernissen entsprechend reduziert. Für den Standort Wattens
bedeutet dies eine Reduktion des Beschäftigtenstands um rund 600
Mitarbeiter auf 5000 Beschäftigte bis Ende 2009. Diese Kürzungen
erstrecken sich über alle Bereiche und Funktionsebenen. "Die
derzeitigen Rahmenbedingungen zu ignorieren, wäre unternehmerisch
unverantwortlich. Wir haben deshalb nach sorgfältiger Prüfung einen
Maßnahmenplan zur nachhaltigen Absicherung unserer Marktführerschaft
und des Standortes Wattens beschlossen", erklärt Markus
Langes-Swarovski, Sprecher der Swarovski Geschäftsführung.
- Der Stellenabbau erfolgt über mehrere Monate.
- Wo dies möglich ist, werden natürliche Abgänge nicht oder intern
nachbesetzt und befristete Dienstverhältnisse nicht verlängert.
Das Unternehmen wird weiterhin alles daran setzen, Kündigungen zu
vermeiden, diese sind aber nicht auszuschließen.
- Mitarbeitern, die ihren Arbeitsplatz verlieren, werden
Qualifizierungsmaßnahmen im Rahmen der Landesarbeitsstiftung
angeboten.
- Kurzarbeit ist aufgrund des anhaltenden Nachfragerückgangs bei
den Standardprodukten im Komponentengeschäft für Swarovski kein
praktikables Instrument.
- Alle Maßnahmen werden mit dem Betriebsrat abgestimmt und so
sozialverträglich wie möglich gestaltet.
- Alle Mitarbeiter wurden bereits über die bevorstehenden
Veränderungen informiert.
Für das Jahr 2010 sind aufgrund der verschärften
Wettbewerbsbedingungen strukturelle Optimierungen notwendig.
Technologie- und Know-how-intensive Produktionsschritte sollen auch
künftig am Standort Wattens konzentriert bleiben. Einige, überwiegend
manuelle Fertigungstätigkeiten müssen zur langfristigen Absicherung
des Geschäfts hingegen an Standorte mit deutlichen Kostenvorteilen
verlagert werden. Nach heutigem Wissensstand muss im Jahr 2010 mit
einer Verlagerung von rund 500 Arbeitsplätzen vorwiegend in den
osteuropäischen Raum gerechnet werden.
Unternehmensgründung in China unabhängig von Stellenabbau
Die Geschäftsführung betont ausdrücklich, dass die genannten
Maßnahmen in keinerlei Zusammenhang mit der Gründung eines
Unternehmens in Qingdao / China stehen. Hier wird ab dem zweiten
Halbjahr 2009 eine speziell für chinesische Produzenten entworfene
Produktlinie gefertigt und vertrieben - mit der Zielsetzung, die
wachsenden Potenziale im chinesischen Markt zu nutzen. Die neue
Produktionsstätte wird unabhängig vom bestehenden Swarovski Produkt-
und Markenportfolio sowie von den bestehenden Swarovski Standorten in
China agieren. Folglich bleibt Swarovski Kristall "Made in Austria".
Im Jahr 1895 siedelt sich der böhmische visionäre Unternehmer
Daniel Swarovski I. im Tiroler Dorf Wattens an. Dort gründet er ein
Unternehmen zur Verarbeitung von Kristall. Seine neue, mechanische
Methode zum Schleifen von Kristall-Schmucksteinen revolutioniert die
Modeindustrie. Swarovski wird zum weltweit führenden Hersteller von
präzise geschliffenen Kristallen. Heute kommen die Kristallsteine in
der Fashion- und Schmuckindustrie ebenso zum Einsatz wie in der
Lichtplanung, der Architektur und in der Innenraumgestaltung. Das in
mehr als 120 Ländern tätige Unternehmen ist nach wie vor in
Wattens/Tirol beheimatet und wird von Familienmitgliedern der vierten
und fünften Generation geführt. Im Jahr 2008 erzielte Swarovski mit
rund 26.000 Beschäftigten einen Umsatz von 2,52 Milliarden Euro.
Swarovski produziert und verkauft Kristallkomponenten unter den
beiden Produktmarken CRYSTALLIZED(TM) - Swarovski Elements für Mode
und Design und STRASS(R) Swarovski(R) Crystal für die Bereiche
Architektur und Lichtplanung. Seit dem Jahr 1965 beliefert das
Unternehmen die Schmuckindustrie mit präzise geschliffenen echten und
künstlichen Edelsteinen und seit April 2008 stärkt Swarovski diese
Beziehung mit der wiederbelebten und neu benannten Produktmarke
ENLIGHTENED(TM) - Swarovski Elements.
Swarovski Kristall gilt als unverzichtbares Basismaterial für
Kreationen internationaler Designer. Die Swarovski Accessoire-,
Schmuck- und Home-Decor-Kollektionen werden in mehr als 1600
Geschäften in den wichtigen Metropolen der Welt vertrieben. Zu den
kreativen Produktlinien zählt auch die Daniel Swarovski Kollektion,
die das Unternehmen in seiner ganzen Vielfalt repräsentiert und
beispielhaft die Ideen und Visionen des Unternehmensgründers
widerspiegelt. Die Swarovski Crystal Society zählt gegenwärtig rund
350.000 begeisterte Sammler der beliebten Kristallfiguren zu ihren
Mitgliedern und die Swarovski Kristallwelten in Wattens haben seit
ihrer Eröffnung im Jahr 1995 bereits mehr als acht Millionen Besucher
verzaubert. In den Wunderkammern der Kristallwelten zelebriert
Swarovski den Mythos Kristall und inszeniert eine gleichermaßen
faszinierende wie funkelnde Traumwelt, die sich in wenigen Jahren zu
einer der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Österreichs entwickelt
hat. Darüber hinaus hat das Unternehmen drei eigenständige Marken
etabliert: Tyrolit(R) erzeugt Schleifwerkzeuge, Swareflex Reflektoren
für den Straßenverkehr. Swarovski Optik produziert hochpräzise
optische Geräte.
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