Ein Mann und seine Gitarre - EC und sein Werkzeug Foto: Walter H. Reiterer | Mit einem Barbecue in einer Baptistenkirche (!) und einem anschließenden Rock’n’Country Cabaret wurde die Zusammenkunft der beiden Kontrahenten des morgigen, pardon - natürlich heutigen Tages (bei Ihnen ist es ja bereits heute Nachmittag, bei mir noch gestern Nacht) gebührend gefeiert. Die Spieler, Coaches und Fans der Saint Polten Invaders und der University of Mississippi Clinton beschnupperten sich erstmals also in einem Gotteshaus und sahen danach einen Altrocker die Saiten seiner Gitarre würgen. Go go, go Eldon go, Eldon be good! Zur Fotogalerie |
Heute Nachmittag (bei Ihnen gestern Frühmorgens) kamen die Herrschaften aus Clinton mit zwei Bussen im Drurys Inn an. Viel sah man von ihnen vorerst nicht, denn bereits kurz nach dem Einchecken zischten die rund 50 Spieler der Choctaws zum Abschlußtraining ab. Am späteren Abend traf man sich dann aber zum gemeinsamen Barbecue in einer Baptistenkirche in Conroe-Houston.
Nach einer kurzen Ansprache inklusive Tischgebet, schlug man sich den Magen voll mit dem was hier so wächst. Beef mit Bohnen und so Zeug das man als Europäer nicht mehr erkennen konnte, aber doch ganz gut schmeckte. Danach wurden die Spieler und Coaches beider Teams einzeln vorgestellt und mit Applaus bedacht. Der Choctaws Kicker war derart nervös, daß er glatt seinen Namen vergaß. Sein Tischnachbar war aber so nett und hat ihn diesen eingeflüstert. Die Choctaws machten auf Anhieb einen sympathischen Eindruck. Einfach sehr nette Jungs von einem christlichen College, mit Manieren, gekampelt, geschneuzt und immer wieder Bittedanke sagend. Ob sie am Feld auch noch so lieb und freundlich sein werden darf bezweifelt werden. Auch nicht schlecht angezogen waren die Invaders, mit weißen Hemd und roter Invaders Krawatte. Fast wie die Feuerwehr in Saint Polten wenn sie Geld sammeln gehen. Allerdings sind ihre Manieren natürlich nicht ganz so gut wie jene der Zöglinge vom College, aber dafür sind sie auch hübscher, sagte zumindest eine der Kellnerinnen in der Kirche. Ja auch in der Kirche gibt es Schankkräfte hier. Das ist auch gut so. Ich mag das nicht beurteilen, das mit dem guten Aussehen - aus dem Rahmen gefallen sind unsere Helden jedenfalls nicht. Lediglich hing bei dem einen oder anderen die Krawatte schief, oder das Hemd wurde über der Hose getragen. Nur ein Mal mußte die Polizei kommen, aber nicht wegen Ihnen, sondern weil ein Nachbar seine Frau auf offener Strasse vor der Kirche verprügelt hat. Sicher kein Mitglied der Gemeinde.
Also hatte man geschmaust, sich vorgestellt und beim Polizeieinsatz ein wenig gespannt, danach bat man die versammelte Menge in den Unterhaltungsraum für Jugendliche, wo eine Band alter Herren einen unerwartet frischen Eindruck machte. Ein Sänger der nicht nur singen konnte, sondern auch sensationelle Parodien drauf hatte. So klimperte, zirpte und utrierte sich das Quintett durch Klassiker von Neil Diamond, Johnny Cash und Lynyrd Skynyrd. Sehr lustig aufbereitet, hervorragend intoniert und virtuos vorgetragen. Spitzen Band eben. Zwischendurch parodierte der Frontmann die Präsidenten Nixon, Reagan und Clinton, bei letzterem besonders laut gelacht wurde. Weniger lustig fanden die Anwesenden die Parodie auf George Bush. Warum wohl? Verhalten gelacht hat man trotzdem, denn es waren immerhin Europäer anwesend.
Cunningham und seine Stromgitarre
Höhepunkt des Programms war ein gemeinsamer Auftritt der Truppe mit Lead Gitarrist Eldon Cunningham, der bei Johnny B. Good ein Performance aufs Parkett legte die Chuck Berry aussehen ließ als hätte man ihn auf den Bühneboden festgenagelt. Mann, kann der Typ Gitarre spielen und dieser jive dazu! Echt dixie! Man wurde ganz kirre davon. Einige Banausen stellten später fest, daß Cunninghams Gitarre angeblich nicht am Strom angeschlossen war und hinter ihm ein zweiter Gitarrist gestanden habe. Lauter Kulturbremsen, die von der modernen kabellosen Funktechnik noch nichts gehört haben! Tatsächlich hat Cunningham selbst gespielt, denn er hat einmal beim Griff auf die Quart (Johnny b. good rennt nach einem herkömmlichen Blues Schema ab) auf die Quint gegriffen, aber was ist schon ein Halbton (oder ein bissl mehr) unter echten Musikern! Ein verzeihbarer Fehler. Cunningham spielt nicht die Gitarre - er ist die Gitarre. It’s the singer, not the song.
So jazzte, blueste und soulte man sich noch weiter mit Hadern von Joe Cocker, Ray Charles und den Beatles durch den Abend, bis kurz vor 11 dann der Schlußakkord erklang. Rückfahrt ins Hotel.
Dort begaben sich noch einige skurrile Begebenheiten. Eldon Cunningham erzählte aus dem Familiennähkästchen. Zwei Männer im amerikanischen Buergerkrieg. Der eine kämpft für den Norden, der andere für den Süden. Dem einen wird der linke Fuß, dem anderen der rechte amputiert. Zufällig treffen die beiden in der texanischen Stadt Corpus Christi in einem Schuhladen aufeinander und beschließen sich gemeinsam ein Paar Schuhe zu kaufen. Das taten sie dann alle 10 Jahre und brachten in Folge auch ihre Kinder mit. Der eine hatte einen Sohn der andere eine Tochter. Die beiden sollten später heiraten und es handelte sich dabei um Eldon Cunninghams Großeltern! So war das. Er schwört es! Außerdem war er Russisch Dolmetscher im Vietnam Krieg und Chuck Norris ist sein Cousin den er nie haben wollte. Oder so ähnlich.
Mit offenem Mund lauschte ich dieser Sage als urplötzlich Mario Göpfert wie eine tollwütige Impala rückwärts durch die Lobby hüpfte. Mit Katzenbuckel und weißen Boxershorts machte er den Reverse Springbock. Warum fragen Sie sich? Zuerst konnte ich mir darauf auch keinen Reim machen, dann sah ich einen farbigen Mann ein paar Meter vor ihm am Tisch sitzen. Es handelte sich dabei um den DB Coach der Choctaws, welchen Göpfert beim BBQ als Freund gewinnen konnte und der ihm nun die heißesten DB Tricks aus Mississippi mitten in der Lobby verriet. Hüpf wie eine Gazelle – das verwirrt die Offense! Im Ernst zeigte der Mann dem Exil-Salzburger nicht nur ein paar gute Drills und Techniken, sondern erklärte auch freimütig die Spielzüge der Offense, die ja eh kein Geheimnis seien laut ihm. Erst bei Göpferts Frage wie man diese am besten stoppen kann, sagte der gute Mann das, was ich auch Ihnen jetzt sagen werde. Nämlich Gute Nacht, denn hier ist es vier Uhr morgens und heute ist Gameday!
5 Kommentare:
Die Veer Offense der Invaders ist nicht zu stoppen!
siehe Invaders junioren!
Ich glaube die Vikings Junioren würden euch Invaders Junioren schon zeigen wie man eure Veer Offense stoppt :D
Ganz sicher wuerden die Vikings Junioren auch im Junioren Cup mitspielen, wenn man sie laesst. Titel kann man gar nie genug haben.
Ich erwarte schon längst, dass irgendwann Vikings Junioren II im JuniCup und Vikings III in der Div2 auftauchen.
Könntet ihr einmal aufhören über die Vikings zu reden?? Die Vikings sind halt ein großes Team und habens halt leichter als andere die irgendwo in einer Kleinstadt sind. Und zu dem post über mir, ich kann nur sagen..... der neid is a hund!!!..... ich glaube jedes team wenn sie 60 spieler hätte, würde ein zweites aufstellen, wenn es könnte.Besonders im nachwuchs wo sich immer alle aufregen, dass bei den vikings nicht die back-ups reinkommen (jetzt nicht sagen, dass sie nicht 60 spieler haben, nein das weiß ich auch aber vielleicht werden sie sie irgendwan haben so weit entfernt ist man auch nicht davon)
Zuerst regt man sich auf, dass die vikings nur "running up the score" spielen und dann wollen irgendwelche anonymen poster ihnen verbieten ein zweites team zukünftig aufzustellen! Wer weiß ob es überhaupt eins geben wird?? Vielleicht machen die Raiders oder die Dragons auch ein zweites team im nachwuchs auf... und dann gäbe es natürlich keine beschwerden. Hörts auf über die vikings zu reden, weil, ich weiß nicht von welchem team ihr seid und es ist auch nicht so wichtig, wenn man über euer team so nörgeln würde, dass würdet ihr nicht sehr lange aushalten?!!
Und schreibts zumindest auch euren namen darunter wenn ihr so einen Schwachsinn postet, oder seids zu feige, um zuzugeben, dass der blödsinn von euch ist?? Würdet ihr so was auch unanonym schreiben??
Dominik B.
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