Mittwoch, November 02, 2005

Höhen, Mitten und Tiefen

Rückblick und Interview mit dem AFBÖ Präsidenten

College Bowl
Die Medaillen sind vergeben!
Foto: Walter H. Reiterer

Die Nachwuchsmeisterschaften 2005 sind zu Ende und selten zuvor war eine Saison so spannend wie diese. Nur zwei Teams der insgesamt 29 konnten die Saison ungeschlagen überstehen, die Leistungsdichte ist so hoch wie nie zuvor. Trotz eines violetten Titelrauschs am Ende konnten viele Teams überzeugen, man rückt erneut enger zusammen. Neben viele Highlights gab es aber auch weniger Erfreuliches, was dem insgesamt positiven Gesamteindruck zwar eine Scharte wetzt, aber keinesfalls überschattet. Football-Austria.com faßt die Highs-, Meds- Und Lows dieser Saison aus unserer Sicht zusammen und sprach mit Michael Eschlböck über die vergangenen 2 Monate.

Video: Interview mit Michael Eschlböck (~6min.)


Highlights

Chrysler Vikings
Alle Titel gewonnen und damit erfolgreich verteidigt. Neben den Invaders der einzige Verein mit einer perfekten Saison (Big Boys). Das größte Tryout aller Zeiten war nicht nur angeblich ein solches, sondern tatsächlich ein Riesenerfolg für die Wiener. Waren die Wikinger vor Jahren noch das Sorgenkind des Nachwuchses, sind sie ein Jahrzehnt danach das Maß aller Dinge in allen Klassen und das bereits das zweite Jahr in Folge. Keine Frage – hier hängt der Hammer und spielt die Musik, auch wenn das einige „Kritiker“ nicht wahrhaben wollen. Hauptverantwortlich für den Erfolg: eine Armada an guten Coaches, eine hohe Trainingsbeteiligung und die Fähigkeit im richtigen Moment zuzuschlagen. Glück erzwungen – alle Titel errungen.

St. Pölten Invaders
Perfekte Saison für ein kleines Team - im Finale den Gegner klar in die Schranken gewiesen. Die Arbeit von Harry Schmidt und Eldon Cunningham hat sich bezahlt gemacht. Nachdem man 2004 kein Team stellen konnte, gewinnt man 2005 mit einem Team auf Big Boys Niveau den Cup und gehört damit zu der leider sehr kleinen Elite der österreichischer Meister 2005. Nur drei Teams konnten Titel im Tackle Football erringen. Dazu hat man mit Anheuser-Busch einen potenten Sponsor gefunden und hohe benchmarks im Event Management bei Nachwuchsspielen gesetzt. Einige der Spieler brechen in knapp zwei Wochen auf ein Trainingscamp in die Staaten auf. Der Kampfmannschaft darf man heute schon als Titelaspirant in der Division I betrachten, die Junioren werden es kommendes Jahr aber schwer haben. Viele wichtige Spieler werden altersbedingt nicht mehr bei den Junioren antreten dürfen, auf die nachrückende Jugend (spielte gemeinsam mit den Rangers) wird mit der Titelverteidigung eine große Aufgabe zukommen.

Cineplexx Blue Devils
Wer fürchtet sich vom blauen Teufel? Am meisten sie selbst. Ein Gezeter und Gejammer vor der Saison wie schlecht man nicht sei. So schlecht, daß nicht wenige meinten sie würden untergehen oder gar nicht antreten. In Wahrheit hatten im Hintergrund dieser Understatement Versuche Ron Anzevino und Bernhard Kamber bereits eine stramme Schüler- und Junioren Mannschaft auf die Beine gestellt, bei der Jugend sogar ein winning Team. Schnell wurde aus dem Problemfall ein Paradebeispiel, wobei man sich den Glanz am Ende selbst nahm (siehe Lowlights). Für die Kampfmannschaft 2006 bedeutet dieses Auftreten sicher Gutes. Die Salzburg Bulls und Zürich Renegades hat man im Bodenseecup klar geschlagen, im Herbst ist mit hochkarätigen Neuzugängen aus den Staaten bei den Emsern zu rechnen.

Carinthian Black Lions
Dem Fusionsteam der Cowboys und Falcons hat man wenig zugetraut und eine kurze Lebensdauer prophezeit. Zuerst sah es auch danach aus als sei man nicht wettbewerbsfähig, doch das sollte sich rasch ändern. Der Sieg über heuer desolate Giants Junioren folgte ein weiterer Erfolg über die Blue-Devils und sogar die Raiders brachte man gehörig ins Wanken. Auch wenn diese nicht fielen, hätte man damit eigentlich die Playoffs erreicht. Der Spielmodus war aber gegen sie (siehe Lowlights). Vater des Erfolges ist der exzentrische Headcoach Jeff King, der unter höchst schwierigen Vorraussetzungen ein schlagkräftiges Team formen konnte. Die Fusion hält, trotzt anderslautenden Gerüchten, weiter an und viele andere Möglichkeiten gibt es auch nicht. Wobei sicher noch keine Entscheidung gefallen ist wer Headcoach der Kampfmannschaft 2006 sein wird.

Sabine Katzmayer
Die Nachwuchsbeauftragte des Verbandes zeigte nicht nur bei „ihren“ Dragons Präsenz, sondern war auf vielen Partien zugegen. Engagiert und hilfreich ihr Credo. Der Job im Vorfeld schon ein schwerer, wurde im Laufe der Saison nicht einfacher. Beschwerden bezüglich des Spielmodus und der Vergabe von Finalspielen landeten bei ihr, wobei sie weder der Verursacher war, noch eine Lösung bieten konnte. Das geduldige Papier stellte so manches Ergebnis auf den Kopf, der von Katzmayer blieb dabei kühl. Die unterschiedlichen Wünsche und Bedürfnisse der Teams sind natürlich nicht alle berücksichtigt worden (wie auch?), aber die Organisation flutschte und Entscheidungen waren allesamt vertretbar. Einzig allein irrt sie, wenn sie meint der Nachwuchsfootball brauche keinen Event Manager. Diese Ansicht ist mit Verlaub leicht verstaubt. Die Akquisition von Sponsoren war nur möglich weil die Spiele auch Veranstaltungen sind. Siehe Anheuser-Busch in St. Pölten, oder NOKIA bei der College Bowl II. Ist nicht ihr Job das auch noch zu tun, aber der Abgang von Christopher Houben und Michael Schellnegger aus dem AFBÖ hat im PR Bereich, der ja mittelbar damit zusammenhängt, eine große Lücke hinterlassen, die man bis dato nicht schließen konnte oder wollte.


Mediumlights

Danube Dragons
Angekündigte Titel passieren nicht. Die Dragons sind wie die Vikings und Raiders in allen Klassen angetreten und galten bei der Jugend als Favoriten. Die perfekte Saison hat man sich selbst mit einer Finalniederlage, wie schon ein Jahr zuvor gegen die Vikings vernichtet, auch der Titel bei den Big Boys wurde ihnen vom Erzrivalen weggeschnappt. Bei den Minis und Schülern hält man Schritt mit Raiders und Vikings und zählt, obwohl man keinen Titel einfahren konnte, zu den großen Drei im Nachwuchs. Der Erfolg der Dragons basiert auf Kontinuität und einer guten Vorbereitung. Ihre Schwäche liegt vielleicht im mentalen Bereich, die vor allem immer wieder gegen die Vikings ans Tageslicht kommt. Apropos Vorbereitung. Mit Entsetzen muß ich zur Kenntnis nehmen, daß man mich im Frühjahr am liebsten aus ihrem Drachenboot schmeißen wollte. Nicht das ich in der Donau ersoffen wäre (ich schwimm euch wohl allen um die Ohren), aber ihr hättet das Rennen ohne meinen Einsatz nie gewonnen! Dahingehend werde ich im kommenden Jahr entweder mit einem eigenen Boot gegen euch Landratten antreten, oder ich bekomme ein vernünftiges Transferangebot um euer Boot wieder zum Sieg zu führen. Merke: wer andere ins Wasser schmeißt, macht sich selbst nass.

Papa Joe’s Tyrolean Raiders
Was die Dragons bei Jugend und Junioren taten, machten die Raiders bei Minis und Schüler ihnen nach. Nämlich gegen die Vikings im Finale verlieren. Wie auch die Drachen gehören die Innsbrucker zu den ganz Großen des heimischen Nachwuchsfootballs, die finalen Erfolge und Titel blieben aber aus. Bei den Minis ein wenig und bei den Schülern sehr überraschend. Bei der Jugend hat man sich nicht viel ausgerechnet, das Finale verpaßte man dann aber nur knapp. Die Big Boys, gleichzeitig das Division II Team, kämpfte mit Fortdauer der Meisterschaft gegen Personalprobleme an. Diesen Kampf mußte man im Halbfinale aufgeben. Die hard working men rund um die Dieplinger Brüder haben die 4 Nachwuchsklassen zwar sehr gut vorbereitet, aber sind ebenfalls vom Wikinger-Syndrom befallen. Höchste Zeit, daß dieser Krankheit der gar ausgemacht wird, denn die Wiener sind alles andere als unschlagbar wie die heurige Saison gezeigt hat. Man muß nur mehr die richtigen, daher wichtigen Matches gewinnen.

Baden Bruins
Bei der Jugend hinkt man noch hinterher, die Junioren wollten die Coaches Armin Schneider und Mario Göpfert - so ihre Vorgabe - ins Finale führen. Mission erfüllt könnte man meinen, aber die Höhe der Finalniederlage trübt das helle Badener Wasser ein wenig. Die Kooperation mit dem Heeressportverband könnte aber aus dem noch ein wenig seichten Tümpel demnächst schon einen sprudelnden Jungbrunnen machen. Im kommenden Jahr will man eventuell auch bei den Schülern mitmischen. Die Arbeit in der Organisation läuft, das Umfeld ist nicht das Schlechteste. Die Kampfmannschaft wird, ähnlich wie jene der Invaders, im kommenden Jahr erneut die Silverbowl ins Visier nehmen. Beiden Teams ist diese auch zuzutrauen.

Graz Giants
Der Rekordmeister aus Graz ist gebeutelt vom Ableben Michael Daums. Die Lücke die der Mann hinterlassen hat ist enorm groß. Der neue Präsident Gerhard Grasegger und GM Stefan Schubert versuchen das Loch zu schließen. Die Schüler und Jugend der Giants spielten eine vernünftige Saison lang guten Football. Zwar blieb der ganz große Erfolg aus, aber die mittelbare Zukunft schaut nicht schlecht aus für die Steirer. Nils Hofer ist als Coach ebenso ein Gewinn für den Verein, wie der gesamte Trainerstab gute Arbeit verrichtet. Sie pflanzen Setzlinge deren Früchte in der Zukunft süß schmecken sollten.

AFC Rangers
Das Schicksal hatte einige Schläge für die Rangers parat. Zu Beginn ein kongenialer Aussetzer. In der Annahme gegen die Blue-Devils in Führung zu sein, ließen die Coaches abknien. Dabei war man im Rückstand. Die Schuld wollte man danach einem der Refs umhängen der einen falschen Spielstand an die Trainer weitergab. Diese hatten selbst allerdings nicht mitgezählt. SSKM sprachen die Devils und fuhren mit einem Sieg wieder ins Ländle zurück. Danach auch die Junioren im Pech. Zuerst eine knappe Heimniederlage gegen die Bruins, verbunden mit einer heiß diskutierten Schiedsrichterentscheidung, danach gewann man zwar das Retourmatch, aber nicht hoch genug. Beide Teams verpaßten die Finalspiele, wobei es die Junioren mit drei Siegen zu einer Niederlage besonders hart traf. In Summe hat der Nachwuchs der Rangers aber eine weitaus bessere Performance abgeliefert als deren Kampfmannschaft im selben Jahr. Nachdem die unmittelbare Zukunft also nicht übel aussieht für die Südstädter, dazu einige Spieler, wie z. B. Sascha Steurer, wieder von den Dragons retour kommen, sollte man auch mit den Rangers 2006 in der Division I wieder rechnen können.


Lowlights

Cineplexx Blue Devils
Das Team welches „anstatt“ der Black Lions im Playoff antreten hätte sollen, wollte oder konnte das nicht und hat damit gleichzeitig einen Teil des zu Recht erspielten Respekts auf freiwilliger Basis zurück gegeben. Das alleine wäre noch nicht so schlimm, denn das ein Team nicht spielfähig ist in der Klasse soll es schon vorher mal gegeben haben. Bedenklich aber die sonderbar gleichgültige Einstellung ihres Präsidenten dazu. Viel interessanter als Nachwuchsfootball war für die Emser der Bodenseecup, den man absichtlich am Wochenende der Nachwuchs Finalspiele angesetzt hat. Da kann man nur den Kopf schütteln und wenn der derzeit beste Headcoach Österreichs auch noch sein hauseigenes Rankings als Entschuldigung dafür anführt nicht zu spielen, dann kann das nur an der Schweizer Separationsluft liegen. Es kann nicht jeder Coach seine eigene Tabelle machen, meine Herren! Die Spielchen mit der Schweiz, damit meine ich nicht den Bodenseecup, sondern die latenten und unterschwelligen Ankündigungen „über der Grenze“ ja auch spielen zu können, sind so überflüssig wie merkwürdig. Wenn es die Blue Devils in das Land zieht, dann sollten sie diesem Ruf der Natur Folge leisten, aber nicht versuchen damit zu argumentieren. Die paar Meter sind uns auch schon egal und die Budapest Wolves des Westens würden wir ganz witzig finden. Die Blue-Devils haben sich zwar eine Geldstrafe dafür eingehandelt, die Lizenz für die AFL 2006 ist trotz des abgesagten Halbfinalspiels natürlich nicht in Gefahr.

Salzburg Bulls Junioren
Der Platz einmal unbespielbar, danach das Team nicht spielfähig. Zwei Strafverifizierungen. Die Bulls sind nur mehr nach St. Pölten angereist um den Fans der Invaders wenigstens die Freude eines Scrimmages zu bereiten. Wenig Freude hatte man in Salzburg auch mit den gespielten Spielen, denn diese hat man allesamt hoch verloren. Präsident Alexander Narobe steht vor einer schwierigen Situation. Von unten kommt nicht viel nach zur Zeit, oben agiert man am, oder in einem Fall bereits unter dem vorgeschrieben Limit. Konsequenzen wird das für die Salzburger keine großartigen haben, sie werden 2006 in der Division I spielen. Aber auch hier sehen wir auf die Salzburger schwierige Zeiten zukommen. Einige Spieler hören auf, ein anderer (Göpfert) hat den Verein gewechselt, ob man 2006 noch einmal um die Silverbowl mitreden kann darf man anzweifeln, zudem dort einige Teams im Aufwind sind und mit den Raiders II und Budapest Wolves eventuell weitere Schwergewichte dazustoßen.

Graz Giants Big Boys
Mit der halben Jugendmannschaft als Big Boys umfunktioniert kam man gegen die Großen aus Wien und Klosterneuburg gehörig ins Strudeln. Auch die vermeintlich „leichten“ Gegner aus Hohenems und Klagenfurt waren eine Nummer zu groß für die Riesen. Das ernüchternde Ergebnis der vier Matches im Grunddurchgang. Vier Niederlagen bei 8 zu122 Punkten. Verletzungen und Blessuren in Serie. Besonders deutlich wurde das Dilemma der Giants Big Boys in Wien, als ihr Coach Martin Grassegger den Vorschlag der Vikings das Spiel abzubrechen annahm. Man kann sich vorstellen was das für einen Mann seines Formats bedeutet, wenn einem der Erzrivale des vergangenen Jahrzehnts sagt es habe keinen Sinn weiterzuspielen und man dem auch noch Recht geben muß. Grassegger hat damit mehr Mut beweisen als hätte er das Angebot abgelehnt. „Schuld“ daran hat, wenn man so will, die Regelung das ein AFL Team bei den Big Boys antreten muß. Diese wird auch in Zukunft Bestand haben. So waren die Grazer, die immer wieder gerade in dieser Klasse Personalprobleme haben, gezwungen Jungspunde ins Rennen zu schicken. Der Verein braucht weder unsere noch die Ratschläge des Verbandes, kennt seine Problem ganz genau und wird dort auch die Hebel ansetzen, allerdings sollte er auch von der Umsetzung einiger der vielfältigen „Ideen“ der G-Freakzzz tunlichst Abstand nehmen. Der von mir hochgeschätzte Fanclubhäuptling und ehemalige Giants Spieler Christian Vogrinec verkennt leider die Situation in der sich sein Verein befindet, wenn er versucht dem Vorstand zu diktieren wo man keinesfalls Kompromißbereitschaft zeigen darf, sich den Kopf über die Sozialversicherung von Spielern anderer Teams zerbricht und in Kärnten kein Footballteam ausmachen kann, obwohl sich die Giants Big Boys heuer noch eine ordentliche Abfuhr von diesen einfangen durften. Man möge ihm zu Gute halte nicht alle Zusammenhänge zu kennen, aber wenn er notdürftig informiert ein Bumerang durchs Glashaus wirft, dann kann da schon mal ein Splitter ins Auge gehen. Was so viel heißt, daß die Giants genug eigene Sorgen haben und sich nicht auch noch die der andere aufhalsen werden, bevor diese anderem auch auf diese glorreiche Idee kommen. Man ist im Moment nicht Sender von blauen Briefen, sondern Empfänger.


Chrysler Vikings
Der vierfache Meister weiterhin entfernt vom Fairneßpokal. „running up the score“ – immer wieder können die Vikings dieser Unart den Gegner nicht nur zu besiegen, sondern bei der Gelegenheit gleich einzustampfen nicht widerstehen. 2004 haben die Verantwortlichen der Sharks (Minis) dagegen „Protest“ eingelegt und prompt Recht bekommen. Sie mußten heuer nicht mehr gegen die Vikings antreten – die Nachwuchsbeauftragte hat mit ihrer Planung den Wikinger damit ganz offiziell mangelnde Etikette, bzw. Verletzung eines ungeschrieben Gesetztes attestiert. Nachwuchs Coach Horst Obermayer will das nicht verstehen, meinte man hätte mit ihm darüber reden sollen, denn er will solche Dinge auch nicht haben. Heuer kam es aber zu einer Neuauflage dieses Schlagers, als man auf den Vorschlag der Blue-Devils das Big Boys Spiel bei hoch zu fast nichts abzuknien, mit einem weiteren Touchdown kurz vor Ende der Partie die falsche Antwort darauf gab. Fuchsteufelswild darüber nicht nur der Devils Headcoach Ron Anzevino, sondern auch Vikings Präsident Karl Wurm, der darüber mit seinen Coaches noch reden wird. So sagte er damals. Wir gehen davon aus, daß man solche Sachen in Zukunft vermeidet. Weit verbreitet Irrtum: Es geht dabei nicht darum, daß ein Team nicht mehr scoren darf, oder absichtlich schlecht spielen muß (das wäre ja völliger Unfug), sondern, daß wenn ein Match mehr als entscheiden ist, die Uhr uns sagt, daß es bald vorbei ist, der eh schon gedemütigte Gegner bittet das zu beenden, man diesen Wunsch berücksichtigt. Das geht auch mit zwei Hörnchen am Helm ohne seine Männlichkeit dabei zu verlieren.

Spielmodus & Heimrechtvergabe
Ein verquerter Modus hat den Black Lions den erspielten Playoff Platz gekostet. Man spielte in zwei Gruppen und ohne All-Season Tabelle. So standen die Blue-Devils plötzlich unverhofft mit einem Halbfinalspiel da, welches sie gar nie haben wollten. Versuche dieses freiwillig an die Black Lions abzutreten waren zum Scheitern verurteilt, denn die Regelung wurde von allen Teams gefaßt. Zumindest von allen die bei dieser Beschlußfassung dabei waren. 2006 wird es das mit 99%iger Wahrscheinlichkeit nicht mehr geben.

Ebenfalls fragwürdig die Vergabe des Heimrechts bei Finalspielen. Nicht zwingend bekommt das im Ranking bessere Team dieses zugesprochen. Nämlich dann nicht, sollte der Meister des Vorjahres der Gegner sein, denn der darf seinen Titel immer zu Hause verteidigen. Sie fragen sich warum? Machen Sie sich keine Sorgen, denn mit der Frage stehen Sie nicht allein da. Ursprünglich wollte man damit Vereine für ihre gute Nachwuchsarbeit belohnen, so ein Beschluß aus dem Jahr 2002 des AFBÖ. Belohnt wurden heuer dafür zwei Mal die Vikings. Keinen Meistertitel zu verteidigen hatten die Baden Bruins, aber nachdem die Invaders im Vorjahr gar nicht gespielt haben, hat man der Regelung kurzerhand einen Gummizug umgeschnürt und gemeint die Bruins hätten es wenigstens theoretisch erreichen können. Man kann davon ausgehen, daß auch diese Regelung schon demnächst zur Diskussion stehen wird.


Zum Abschluß etwas Persönliches
Ich möchte mich bei allen Personen bedanken die mir in den letzten 2 Monaten unter die Arme gegriffen haben. Redakteure für Football-Austria.com zu finden war für die AFL Saison 2005 schon schwierig, beim Nachwuchs unmöglich. So entwickelte sich das Ganze redaktionell leider zu einer Ein Mann Show, damit verbunden auch, daß hier meine Meinung zu lesen ist. Ich gestatte mir eine zu haben und halte keine Rückfrage mit niemanden darüber. Ich wüßte auch nicht mal mit wem. Man muß sie nicht teilen, darf dazu auch darunter schreiben was man sich selber denkt, luxuriöser Weise anonym oder mit Namen – wie man es gerne hat. Wenn dann die Kleinigkeitskrämer als Weltmeister gehen und meinen ich sollte objektiv sein, dann leg ich meinen Kopf schief und denke mir: Walter, was will man dir damit sagen? Ich hab es mir dahingehend längst abgewöhnt auch nur irgendeinen Verein zu übervorteilen oder die Kommentare hier zu studieren. Ich lese diese um Spam und absoluten Schwachsinn zu entfernen, aber ich bitte um Rücksicht, daß ich weder Anfragen noch Anregungen in der Form registriere, geschweige denn mich auf eine Diskussion einlasse. Ich laß lieber streiten, wenn man das so sehen will. Wer meint mich als VIP-Süchtigen Egomanen enttarnt zu haben, der eigentlich nur wegen Hot Dogs nächtelang Artikel schreibt, Fotos bearbeitet und Videos schneidet, dem kann ich zu der Erkenntnis nur gratulieren. Ich war immer schon heiß darauf mich für ein Gratis Würstchen zu produzieren und wer das glaubt, der glaubt mir auch den Rest. Ich bin im Laufe der letzten 8 Wochen mehrmals Vikings Hasser und Vikings Fan betitelt worden. Damit kann ich leben.

Die Berichte, Fotogalerien und Videos sind zum überwiegenden Teil in Wien und Umgebung entstanden. Das hat den einfachen Grund, daß ich im Osten zu Hause bin und sich zu meinem Glück auch sehr viel hier abgespielt hat. Es ist keine absichtliche Benachteiligung anderer Teams und ich bin stets dankbar für alle Informationen die von den Vereinen selbst kommen. Das ist leider sehr wenig im Nachwuchsbereich.

So danke ich besonders Andy Ubell, Armin Schneider, Alfi Neugebauer, Sabine Katzmayer, Mario Göpfert, Hannes Kopp, Tina Vökt, Specki und allen Anderen die mir das Leben ein wenig leichter gemacht haben und auch aktiv mitgeholfen haben, daß hier so viel passiert ist. Besonderen Dank auch an die wirklich vielen Leser, die uns auch in der Nachwuchssaison gewogen geblieben sind. Football-Austria.com wird keine wirkliche Winterpause einlegen, schon bald wird es Berichte vom Trainingslager der Invaders geben und danach werden wir uns mit der Vorbereitung der AFL Teams auseinandersetzen. Es war eine anstrengende, dafür auch sehr interessante Nachwuchsmeisterschaft. Ich bin froh dabei gewesen zu sein, aber auch froh, daß sie jetzt vorbei ist. Für Fragen, Anregungen und Wünsche stehe ich allen gerne per E-Mail oder Telefon zur Verfügung, aber nicht in Form von Kommentaren hier – egal ob anonym oder registriert.

Danke

Walter H. Reiterer

31 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

wo ist der Cypercop hinverschwunden der damals vom Gladiators @ Knights berichtet hat?

Anonym hat gesagt…

Hannes Kopp - ist eh da.

Anonym hat gesagt…

weils keinen Artikel mehr gab von Hannes Kopp!

Anonym hat gesagt…

„Schuld“ daran hat, wenn man so will, die Regelung das ein AFL Team bei den Big Boys antreten muß.

DUMME Regelung, genauso wie die Geschichte von den Black Lions.

Der vierfache Meister weiterhin entfernt vom Fairneßpokal. „running up the score“ – immer wieder können die Vikings dieser Unart den Gegner nicht nur zu besiegen, sondern bei der Gelegenheit gleich einzustampfen nicht widerstehen.

Ebenfalls Blödsinn! Wer nicht verlieren kann soll daheim bleiben! Außerdem kommen Fans sicherlich nicht um für 10 Euro dann nur 3 Quarters mit Abknien zu sehen.

Achtung! Das soll KEIN Flamewar werden!

Anonym hat gesagt…

Keine Ahnung warum der "i" Tag nicht genommen wird, die beiden Kommentare beziehen sich auf folgende Zeilen:

1) „Schuld“ daran hat, wenn man so will, die Regelung das ein AFL Team bei den Big Boys antreten muß.

2) Der vierfache Meister weiterhin entfernt vom Fairneßpokal. „running up the score“ – immer wieder können die Vikings dieser Unart den Gegner nicht nur zu besiegen, sondern bei der Gelegenheit gleich einzustampfen nicht widerstehen.

Anonym hat gesagt…

Und der nächste der es nicht verstanden hat, dabei steht es eh so schön da. Da geht es nicht um 3 Quarter, sondern um Spielzüge in letzter Sekunde. Das ist kein Blödsinn was der Herr hier geschreiben hat, sondern du tust dir einfach nur mit dem Lesen ein wenig schwer. Auch wenn dir es schwerfällt zu Glauben, es stimmt auch das es die Verantwortlichen der Vikings Scheiße finden was da manchmal abgeht - du brauchst als 10 Euro Fan nur mehr dein Hirn auch einschalten.

Anonym hat gesagt…

es gibt welche bei denen hilft auch keine anleitung.

Anonym hat gesagt…

lieber waldi alter zechpreller, auch dir herzlichen dank für deine grandiose arbeit! was wäre der frühe morgen im büro ohne deine artikel, nämlich nicht lebenswert! weiter so!!

Anonym hat gesagt…

ich schliese mich dem Vorposter an jedoch sage lieber sehr geehrter Herr Reiterer

Anonym hat gesagt…

Hey Walter, ich danke auch Dir für Deinen Einsatz, Pressemappen...außerdem bist Du ein cooler Kerl. Tröste Dich, auch ich werde oft Vikingsfan genannt. soll so sein.
Dieses running up the score ist Schwachsinn!!! Die Dragons sind da absolute Vorbilder! Und alle anderen Teams auch. Invaders haben den Score nicht raufgespielt und auch nicht die Vikings gegen die Devils. Bernd Dietrich würde in jeder anderen Juniorenmannschaft bereits Starting- QB sein, doch war da noch der "unsympatische" Neusser, der aber ein guter Spieler ist. (Man kann nicht alle Spieler mögen!) Dietrich kommt kurz vor Schluss endlich als QB rein und will natürlich auch seine Spielzeit haben. Es war ein normaler Pass, kein Trickspielzug, Dietrich fand keine Anspielstation & lief selbst zum TD. Soll er sich niederknien oder zuvor bei seinem Kickoff- TD "out of bounds" rennen? Nein!
Wen hätten die Invaders als Back- up einsetzen sollen beim Finale in Baden, wenn man nur 18 Spieler mit hat? Na keinen! Wir Bruins waren nie im Spiel und produzierten ein Turnover nach d. anderen, vorzugsweise in unserer Redzone. Soll der DB der Invaders seine Interception "out of bounds" tragen anstatt in die Endzone! Nein! Das ist Football & alle Teams lernen nur durch Erfahrung. Keiner lernt jemals zu SIEGEN, wenn er nie zuvor öfters gscheid VERLOREN hat. Ich verliere, als Spieler & Coach, lieber ein Spiel 1000 :0 als 7:6.
Aber es kann keiner von den Vikings erwarten bereits im 1. Qu alle ihre Bach- ups einzusetzen, denn auch die Starter brauchen ihre Spielzeit- denn sonst sind sie nicht eingespielt.
Mir hat es Freude gemacht, so viele Nachwuchsspiele zu sehen & vor allem so viele versch. Talente zu beobachten.
Danke an Sabine K. ohne sie wäre d. gesammte Nachwuchssaison zum Scheitern verurteilt.
Lg Doc Snider

Anonym hat gesagt…

Wenn man schon die Unsportlichkeit der Vikings (Running up the score) erwähnt, sollte man bitte auch nicht die Dragons vergessen. Wo es weder bei der Jugend noch bei den Junioren der Headcoach schafft zum obligatorischen Hand-Shake zu erscheinen.

Anonym hat gesagt…

Sehr richtig, da müßte man von Seiten des Verbandes mal mit Herrn Iwan Zivko reden. Außerdem scheint er den einen oder anderen Spieler nicht im Griff zu haben, welcher schreiend und Helme werfend das Feld verläßt, wenn sich der Rest des Teams zum Abschluß Huddle versammelt. So gehts wirklich nicht. Ein Coach muß in jeder Hinsicht Vorbild sein, noch dazu, wenn er auch im Nationalteam coacht. Vielleicht sollte da auch der Headcoach des Juniorennationalteams aktiv werden.

Anonym hat gesagt…

Es soll einem auffallen das der Zivko nicht zum Handshake kommt? Da muss er noch wachsen.

Anonym hat gesagt…

weils keinen Artikel mehr gab von Hannes Kopp!

Was vermutlich daran liegt, daß er Fotograf ist.

Anonym hat gesagt…

Der letze Spielzug, den Bernd Dittrich zu einem Touchdown verwandelte, war weder ein Pass, noch ein Trickspielzug. Es war ein normaler Dive. Nur leider bekam nicht der Runningback den Ball (wie sonst üblich bei einem Dive), sondern Bernd Dittrich lief selber. Thats it!

Anonym hat gesagt…

ich glaub, das mit den zifkos ist eine familiensache... da habt ihr keinen einblick, respektive auch keine ahnung... a tosta, nenagische, peskapanica!

Anonym hat gesagt…

LIEBER WALTER, VIELEN DANK FUER ALL DIE VIELEN WORTE, BILDER UND INFOS IN DIESEM FOOTBALLJAHR, UND DEINE BEMUEHUNGEN UND DEINE UNKONVENTIONELLE ART UND DEINE KOPFBEDECKUNGEN...

PS: bitte naechstes mal bei der ausleuchtung des herrn afboe praesidenten ein schmeichelhafteres licht verwenden, der schaut ja aus wie der huibuh, oder der bruno ganz in "der untergang" ...

der fotograf mit dem grossen ding

Anonym hat gesagt…

kein tag vergeht ohne ein blick auf football-austria.com!!!!

Danke Walter!!!

Anonym hat gesagt…

ich find, der ehrenwerte afbö präsi schaut im video aus wie der uncle fester. hellowien. nix für ungut.

Anonym hat gesagt…

Vielen Dank für die vergnüglichen Stunden und die unglaublich umfassende Information über die Footballszene in Österreich. Als ehemaliger Salzburg Bulls Junioren Spieler und jetziger Vienna Vikings Fan würd ich trotz Bemühen keine oder kaum Info abseits der Vikings erhalten.
Bei den Highs fehlt mir allerdings die Sache im Jugendgefängnis, die ich für das Highlight des Jahres abseits der Wettbewerbsspiele halte.

Anonym hat gesagt…

hallo walter, auch von mir
ein herzliches dankeschön...es war mir eine ehre ab und zu für DICH arbeiten zu können...
ich hoff es geht weiter so.

lg andy


p.s. EINE FRAGE AN ALLE:
Kennt jemand einen erwin eder? wenn ja wer ist das? danke

Anonym hat gesagt…

Fischinger du bist der beste!

Hall of Fame für Walter Reiterer

Anonym hat gesagt…

Was der Walter Reiterer in den letzten 8 Monaten für den österreichischen Football getan hat, ist von unschätzbarem Wert. Football-Austria.com als Plattform und Motor zugleich. Herzlichen Glückwunsch an den Walter, Michael plus Team. An die Vereine: würden die Vereine bescheidene 2-3% ihrer Budgets aufwenden, um einen Beitrag zu des "wahren Kosten" des Projekts Football-Austria.com zu leisten, wäre ein weiterer Ausbau und eine nachhaltige Finanzierung dieser - für die Promotion des österreichischen Vereins-Football immens wichtigen Plattform gewährleistet.

Meine Einschätzung: für die Vereine käme hier - langfristig gesehen - jeder investierte Cent doppelt und dreifach zurück. Nur Dankeschön sagen, meine ich - ist hier zuwenig.

GD

Anonym hat gesagt…

nun ja - jeder, dem's gefällt, kann ja ohnehin mit Spenden seinen Beitrag zum Überleben der Redakteure leisten - ich glaub nicht, dass die Vereine sich das was kosten lassen wollen....zumindest nicht alle.

Anonym hat gesagt…

vor allem könnte man dann wieder befangenheit vorwerfen, wenn die vikings ihre millionen an herrn reiterer spenden ;)

Anonym hat gesagt…

jeder Verein spendet dem Fischinger die gleiche Summe! So gibt es keine Probleme!

Anonym hat gesagt…

wer redet da von Spenden? - eigentlich gehts da um gute Leistung und faire Gegenleistung. Die Idee, daß sich die Vereine - vielleicht nach Ligen gestaffelt, gleichmäßig an der Finanzierung "ihrer" Medienplattform beteiligen, wäre wohl eine genauere Prüfung wert.

Anonym hat gesagt…

gute Leistung und faire Gegenleistung
Genau das wird das Problem sein. Wer dem Pianisten einen Hunderter aufs Hirn pickt, wird auch erwarten, dass der sein Lied spielt. Halbwegs unabhängige Berichterstattung kommt den Lesern zugute und nicht notwendigerweise den Vereinen. Die hätten vielleicht lieber ohne viel Rückfragen ihre Presseaussendungen nach gebetet.

Anonym hat gesagt…

Sorry, sollte natürlich heissen: "Wer dem Bassisten einen Hunderter ..."

Anonym hat gesagt…

Da muß ich widersprechen - genau so, wie F-A.com die Inszenierung des Produkts Football aufbaut,kommt das direkt den Vereinen zu Gute. Football in lebendiger Form und volksnahe präsentiert - das ist F-A.com. Mit den Presseerklärungen der Vereine kann man diverse Stadion-WC´s tapezieren - da ist kein Leben drin. Gibts im österreichischen Football Vereinsstrategen mit Weitblick? - Vielleicht hast Du recht und es gibt sie nicht.

Anonym hat gesagt…

Natürlich gibt es sie, aber ich möchte keinen Körperteil dafür ins Feuer legen, dass das die Mehrheit ist.