Dienstag, April 05, 2005

Schweizermacher in der AFL?


Roland Reitbauer, Präsident der Amstetten Thunderbolts, gab der NÖN ein Aufsehen erregendes Interview in dem er den Blue Devils einen „sauberen Betrug“ vorwirft. Die Hohenemser seien bei ihrem Match gegen die Thunderbolts mit vier Paßport Schweizern - in Wahrheit US-Amerikanern aufgelaufen und hätten sich zusätzlich mit Spielern bestückt die seiner Ansicht nach in die AFL und nicht in die Division II gehören.

Die Sauberkeit des „Betrugs“ läge darin, daß es rechtlich zwar in Ordnung sei wie Christoph Piringer mit Dual-Passport Spielern damit auch die dritte Liga verfälscht“, aber sportlich sei es wertlos für Amstetten gegen ein mit US-Imports aufgemotztes quasi AFL Team antreten zu müssen. „Kein Wunder daß diese Leute uns vom Platz fegen“, so Reitbauer im Gespräch mit Football-Austria.com. „Bernhard Kamber zum Beispiel ist Manager der Devils, spielt in deren ersten Team in der AFL und dann ist er Quarterback in der dritten Liga auch noch? Wie soll das funktionieren wenn wir gegen Nationalteamspieler und AFL Halbprofis antreten sollen?“

Reitbauer hat den AFBÖ Commissioner darüber „informiert“ und fordert die Abschaffung der nun auch seiner Meinung nach die Divison II verfälschenden Dual Paßport Regelung, wie auch ein Reglement welches vorsieht, daß Spieler der AFL in einer Saison nicht auch gleichzeitig in der Division II spielen können. Ein offizieller Protest liegt laut AFBÖ Präsident Michael Eschlböck aber nicht vor. „Sollte es einen geben, werden wir ihn als Verband behandeln.“, so Eschlböck.

Im Übrigen findet Reitbauer es beschämend, daß sich die Anwendung der Mercy Rule zwar im Runterlaufen der Zeit bis nach Hohenems durchgesprochen hat, aber man trotzdem gegen ein hoffnungslos unterlegenes Team auf vollen Touren weiterspielt bis man sie 76:6 demoliert hat. Scheinbar sei man darauf auch noch stolz.

Devils Präsident Christoph Piringer sieht das naturgemäß anders:
„Das stimmt alles nicht was Herr Reitbauer hier sagt. Wir hatten einen Schweizer Spieler bei diesem Match im Einsatz und um diesen seine amerikanischen Wurzeln nachzuweisen muß man fast Ahnenforscher sein. Sollte Reitbauer uns Betrug vorwerfen werden wir klagen. Die Mercy Rule kennen und wenden wir auch an. Das heißt: bei 35 Punkten Vorsprung läuft die Uhr runter und die Backups kommen rein. Mehr können wir für die Thunderbolts nicht tun. Wenn unsere Backups zeigen wollen was sie drauf haben und die Niederösterreicher sich nicht durchsetzen können, dann haben sie ein sportliches und nicht wir ein moralisches Problem.“


Beim Match der Falcons gegen die Vikings am vergangenen Wochenende kam es ebenfalls zu Irritationen betreffend US-Legionäre. Grund dafür war ein vierter Amerikaner am sogenannten „Mittwoch- Roster“ der Vikings, also jener Liste mit spielfähigen Leuten die vorab dem Gegner und dem Verband übergeben werden muß.

„Unser Irrtum“, so Präsident Manfred Mocher gegenüber Football-Austria.com. „Wir wußten nicht, daß dieses Roster nicht bindend ist. Die Vikings haben dann einfach den vierten Mann kurzfristig runtergenommen, was laut AFBÖ so auch in Ordnung ist. Welchen Sinn dieses Roster dann aber hat, entzieht sich meiner Kenntnis.“

Mocher blickt trotzt der Heimniederlage gegen die Vikings optimistisch in die Zukunft. „Wir haben mit Sportstadtrat Wolfgang Knes eine tolle Geschichte in Wolfsberg durchgezogen und werden eventuell noch einmal heuer dort spielen. Unser Ziel ist es aber Football nach Kärnten zu bringen. So wird die nächste Begegnung im Klagenfurter Fußballstadion stattfinden. Sportlich beginnt für uns die Saison eigentlich erst nach dem Raiders Match. Gegen den Meister haben wir wieder nur eine Außenseiterchance, welche wir natürlich nutzen wollen. Die Giants, Devils und Dragons sehen wir aber als absolut schlagbare Gegner an.“

9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

gibt es nur bei den Vikings den 30 Mann Roster?

Anonym hat gesagt…

Ist nicht der Eki Tara "Chef" der Devils II?

Es gibt einen Schweizer im Team der Devils II und den gibt es gemäß der Statistik seit 3 Jahren und lebt mit Frau und Kind in der Schweiz. In der AFL wurde er nur sehr vereinzelt als Back-up fürs Special Team gesehen.

Ist ja wohl alles nur ein Witz

Anonym hat gesagt…

Was soll der Blödsinn? Kann da jemand nicht verlieren? Dass Schweizer in Hohenems spielen, liegt daran, dass es direkt an der Grenze liegt und es einfach näher ist, als 30 min nach St. gallen zu fahren. Und ein Kamber hat gegen die Thunderbolts auch nur im letzten Viertel, quasi als Backup, als QB gespielt.

Anonym hat gesagt…

Hört sich eher nach heulsuse an dieser reitinger

Anonym hat gesagt…

Köstlich, jetzt geht das in der Div. II auch schon los! :D

Anonym hat gesagt…

Es gibt bei allen Vereinen, welche ein zweites Team haben, einen 30 Mann Roster, was grundsätzlich aber nicht heißt, das jemand, der z. B. in der AFL spielt, nicht auch DIV II spielen kann (er kann ja am Roster der AFL stehen ohne am 30 Mann Roster zu sein). Was mich viel mehr verwundert ist die Tatsache, dass, laut Augenzeugen, die Devils I mit 25 Mann gegen die Raiders I angetreten sind. Wie kann ich da einen 30 Mann-Roster abgeben? Aber vielleicht wird in Vorarlberg eine eigene Mathematik gelehrt!
Jedenfalls sollte man eine Möglichkeit finden, dass eine Spieler maximal eine Leistungsstufe tiefer spielen kann und nicht zwei Leistungsstufen. Mir fällt aber dazu keine sinnvolle Regel ein.

Anonym hat gesagt…

geile flagge!

Anonym hat gesagt…

Warum soll es sportlich wertlos sein, gegen eine wesentlich bessere Mannschaft zu spielen? Dabei kann man nur lernen. Meine ich.

Anonym hat gesagt…

ich glaube nicht daß die devils aus böser absicht afl spieler im 2 verwenden, der mangel an spielern macht es bei ihnen genauso notwendig wie bei den raiders, die vereinzelt backups aus der 1er im 2 spielen. spielen lernt man halt nur beim spielen.