Luke Atwood, zuletzt QB der Vikings gegen die Giants. Foto: M.Nemeskal | Luke Atwood, der im letzten Match den verletzten Shawn Olson auf der QB Position mehr als bloß ersetzen konnte, tritt zurück in den Schatten des polnischen Kanadiers und nimmt wieder seine angestammte Position als Wide Receiver ein. Im ersten EFL Match der Vikings am kommenden Sonntag gegen die spanischen Pioners d´Hospitalet wird laut aller Beteiligten der Stamm Quarterback wieder die Bälle verteilen. |
Stats, die jedem Offense Coordinator mit der Zunge schnalzen lassen: 16 Paßversuche, 13 davon komplett, für 223 Yards. Dazu 89 Rushing Yards und 4 Touchdowns. Das ganze in nur drei von vier Vierteln gegen eine an dem Tag desorientierte Mannschaft der Graz Giants. Das war Luke Atwood als Starting QB der Vikings. Kollege Olson ließ es eine Woche davor etwas gemächlicher angehen. Nur 157 Passing Yards, 17 von 27 komplett, 47 Rushing Yards und bloß 1 Touchdown seine Ausbeute in allen vier Vierteln, denn die Raiders brachten die Vikings im zweiten Spielabschnitt an den Rand einer Niederlage, während die Giants die Wikinger nie fordern konnten.
Trotzdem sprechen diese Zahlen eine deutliche Sprache. Atwood, dem man nachsagt, daß er „uncoachable“ sei, wäre da nicht Dompteur Tom Smythe vor Ort, spielte nicht nur das der „einfachere“ Match, sondern auch klar besser als Freund Olson. Dazu darf man noch frech die Frage stellen, ob die „Utah-Offense“, weit offen positioniert und mit vielen Trickspielzügen im Anmarsch, nicht mehr dem Naturell des „Dukes“ entspricht, als jenem des eher konservativen Mannes aus Kanada.
Olsons „Standing“ bei den Vikings ist allerdings einzigartig. Nicht nur als Spieler genießt er die Anerkennung von Kollegen, Coaches und der Vereinsleitung. Er ist seit 2002 eine der prägenden Persönlichkeiten bei den Wiener und gilt als heißester Anwärter für den Position des Headcoachs, sollte Tom Smythe im kommenden Jahr in Pension gehen. Bereits 2006 könnte es so zu der Konstellation kommen, daß Luke Atwood Spielmacher unter HC Shawn Olson ist. Was besseres könnte den Vikings wohl auch kaum passieren, denn Smythe fungiert bislang als Bindeglied und Mentor der beiden, so das Verhältnis Olson-Atwood nach außen hin mehr als nur ungetrübt erscheint.
Von Football-Austria.com getrennt voneinander befragt zeigt sich, daß die Chemie zwischen Ersatzmann und Starter auf einer Formel der Selbstverständlichkeit beruht.
FA.com: Gibt es das Olson Comeback am Wochenende?
Shawn Olson: Definitiv, ich werde spielen. Ich hätte vorige Woche gegen die Blue Devils bereits spielen können, fühle mich sehr gut und werde gegen die Pioniers starten. Ich verletzte mich zwar leicht, werde aber schnell wieder gesund. Meine Hand ist wieder ok.
Angenommen Shawn Olson wäre Headcoach: gemessen an der Leistung des QB Luke Atwood im letzten Spiel und jene des QB Shawn Olson im vorletzten Spiel, wen würde Headcoach Shawn Olson starten lassen?
Shawn Olson: Wenn du nach Statistiken gehst, wäre es leicht. Statistiken erzählen aber nicht die ganze Wahrheit. Ohne Zweifel spielte Luke ein hervorragendes Match, aber die Giants sind eindeutig das schwächere Team im Vergleich zu den Raiders. Graz ist dabei aus den Top 3 Teams zu fallen, was traurig ist für den österreichischen Football. Luke ist in der Lage 200 Yards zu werfen, noch besser für uns ist, daß er als Receiver auch 100 in einem Match fangen kann. Er kann auch als Receiver das Spiel machen.
Hat Atwood Ambitionen noch dieses Jahr Starting QB zu werden?
Shawn Olson: Nein, hat er nicht. Luke und ich haben ein sehr gutes Verhältnis. Einer unseren großen Vorteile hier bei den Vikings ist, daß wir auf jeder Position über einen adäquaten Ersatzmann verfügen, sollte sich jemand verletzten. Ein Luxus.
2006 wird die letzte aktive Saison sein für Shawn Olson. Ist Luke Atwood ein möglicher Nachfolger?
Shawn Olson: Es ist eine Sache als QB für ein Spiel einzuspringen, aber eine andere das ganze Jahr in dieser Position zu starten. Ich will den Erfolg von Luke damit gar nicht schmälern, er ist ein ganz anderer Typ Quarterback als ich und natürlich eine Überlegung wert für 2006. Luke ist in jedem Fall ein sehr außergewöhnlicher Recevier. Er öffnet das Paß- und das Laufspiel für uns. Es sind mehrere Szenarien möglich, Luke als Starting QB im kommenden Jahr ist eines davon.
Was erwartet die Vikings in ihrem ersten EFL Match?
Shawn Olson: Für uns ist das wie der Start in eine neue Saison. Wir haben ein Monat lang kein Bewerbsspiel absolviert. Ich noch ein Woche länger nicht. Es ist vom Gefühl her wie ein Preseason Game, aber unglücklicher Weise ist es keines, sondern enorm wichtig. Ich denke die Pioniers haben ein gutes Team. Wir wissen sehr wenig über sie, haben ihre Videos analysiert und gehen wie immer davon aus, daß wenn wir rauskommen und gut spielen auch gewinnen können. Sollten wir nach der langen Pause einen schlechten Start erwischen sind wir allerdings in Schwierigkeiten.
Die lange Pause resultiert auch durch die Spielabsage in Hohenems.
Shawn Olson: Das ist ja für mich als Kanadier das Schrägste. Bei uns werden Spiele nicht abgesagt wegen Regens. Bei Minus 25 Grad und einem Blizzard wird in Kanada gespielt. Ok, ist anders hier, wir haben uns auf das Spiel vorige Woche schon sehr gefreut, speziell weil wir gegen Hohenems spielen sollten, welche ja stark im kommen sind mit ihrem tollen Sieg über die Giants. Wir wollten dieses Team schlagen, wir werden dieses Team schlagen und zwar so, daß auch sie wissen, wo sie hingehören.
Hier haben wir Luke Atwood, Starting Quarterback im nächsten Spiel...
Luke Atwood: Nein!! Shawn Olson startet. Und wenn du mich fragst warum: er ist der bessere Quartberback.
2 Quarterbacks, 2 Spiele, 2 Siege mit 49 Punkten. Im einen macht der QB +200 und 4 Touchdowns, im anderen -200 und 1 Touchdown. Wer ist hier der besser QB?
Luke Atwood: Shawn Olson. Ich hatte eindeutig das einfachere Matchup. Die Raiders haben eine bessere Defense und Offense als die Giants.
Luke Atwood der Starting Quarteberback für 2006?
Luke Atwood: 2006 ist zu viele Spiele entfernt um sich jetzt darüber Gedanken zu machen. Ich bin übrigens glücklich mit jeder Position in der ich spielen kann. Ich bin mit dem Team gemeinsam Champion geworden, da ist es doch völlig egal auf welcher Position. Ich bin da sehr flexibel.
Also keinerlei Ambitionen in diese Richtung?
Luke Atwood: Ich hab die Ambition 2005 zwei Titel zu holen und danach reden wir über 2006.
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