Freitag, Juli 22, 2005

Genie- und Zapfenstreich

American Football wird Heeressport in NÖ!

Martin Altbart
Zwei Tage nach Martin Altbarts Ankündigung öffentliche Tryouts veranstalten zu wollen, ist im südlichen Niederösterreich eine Sensation perfekt. American Football wird erstmals in seiner Geschichte in Österreich offiziell Heeressport! Verantwortlich dafür sind der HSV Wiener Neustadt und der BAC-Bruins, welche sich gestern darauf verständigt haben. Der Vertrag sieht vor, dass American Football bereits ab dem kommenden Semester als Wahlfach am BRG und der MILAK unterrichtet wird. Profitieren davon sollen beide Seiten.

Schon von Beginn an gab es immer wieder Querverbindungen zwischen dem American Footballsport und dem österreichischen Bundesheer. Viele Spieler sind und waren daher auch Aktive beim Heer, darunter auch der ehemalige Austrian Bowl Champion (mit den Graz Giants) und jetzige AFBÖ Präsident Michael Eschlböck. Weitere kooperative Beispiele sind das Jägerbataillon 25 (Carinthian Falcons), oder die Stonefield Bulldogs, welche vor Jahren schon eine Heirat zwischen dem HSV Wiener Neustadt und ihrem Team herbeizuführen suchten. Obwohl viele Aktive sowohl hier wie dort im Einsatz waren, scheiterte man damals noch an gesetzlichen Hürden.

Nun ist die neue Lage eine andere und die Bruins haben zugeschlagen. Bei den Bulldogs schon die treibende Kraft dahinter war Oberst d.G. Christian Platzer und der hat auch hier wieder seine Hände im Spiel. Platzer, der auch für die Nachwuchsarbeit der Bruins zuständig ist, fädelte den Deal ein - der nun perfekt gemacht wurde. Ohne Übertreibung ist das sicher ein Meilenstein für den heimischen Football. Mit dem HSV Wiener Neustadt haben die Bruins einen strategischen Partner an der Hand, der ihre Nachwuchsarbeit vorantreiben wird. Der HSV gewinnt dadurch neue Mitglieder und so ganz nebenbei hebt das den Stellenwert des Sports und des Heeressportverbandes. Die Einführung von AF als Sektion des Heeressports kommt einer offiziellen Anerkennung gleich. Dem oft belächelten Heer kann man in dem Fall nur einen guten Riecher für neue Sportarten nachsagen, wobei deren jahrelange Arbeit am Sektor Sport auch bei Heereskritikern außer Streit steht. Die Badener wollen und werden in Zukunft direkt vom BRG und der MILAK Spieler rekrutieren, deren Vertrag eine exklusive Zusammenarbeit vorsieht.

Bruins Präsident Martin Altbart, der sich vorgestern noch recht verschwiegen gab (der Vertrag war noch nicht ratifiziert), sagte gegenüber Football-Austria.com heute:
„Ich persönlich denke, dass wir mit diesem Schritt sehr viel dazu beigetragen haben um unseren Nachwuchs zu fördern. Wir wollen damit auch andere Teams zu diesem Schritt ermutigen. Der HSV Wiener Neustadt ist nun unser sportlicher Partner und darüber freue ich mich ungemein. Aber andere Teams haben auch die Möglichkeit in ihrer Region ähnliche Aktionen ins Leben zu rufen, was eine super Sache wäre, würde man uns das gleichtun. Was in den Staaten seit Ewigkeiten zusammengehört, sollte der Österreicher nicht trennen. Es passt einfach zu gut zusammen. Athletik und taktisches Verständnis sind bei beiden gefordert und werden gerade dort besonders gefördert. Ich denke und hoffe, dass dies der Beginn einer langen und fruchtbaren Zusammenarbeit ist.“

24 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

bist du wutzi !!!!!
Ich find es gut und freu mich über diese Entscheidung sehr !
Interessieren würd mich dazu nur noch, ob wir in Österreich wirklich sozusagen eine Vorreiterrolle übernommen haben oder ob es zb. sonst noch in Europa eine Zusammenarbeit mit Heer und American Football gibt ?

Anonym hat gesagt…

jetzt brauchens nur noch einen coaching staff der den jungen auch was beibringen kann. hochkarätige nachwuchs coaches wie bei den raiders oder den vikings sind dazu schon notwendig. nicht jeder spieler oder ehemalige spieler hat selbst soviel gelernt dass er coachen kann bwz. hat das zeug zum coachen.

kann man nur hoffen das sie geeignete coaches von anderen teams importieren.

Anonym hat gesagt…

fein!

damit wurde der debatte aus dem vorigen bericht eine wichtige komponente genommen - der nachwuchs.

gratuliere bruins, sehr fein.

Anonym hat gesagt…

und wieviele werden aufgenommen pro einrückungstermin?

Anonym hat gesagt…

genial! :D also ich find das super!!!

Anonym hat gesagt…

Hilfe! Football wird zum Breitensport! Sensationell! Gratulation and die Bruins!

Anonym hat gesagt…

Das ganze ist zwar ein genialer Schachzug und schaut im ersten Moment ganz toll aus.
Genauer betrachtet und ein bisschen in die Zukunft gedacht werden die Teams nur mehr aus Studenten und Heeressportlern bestehen.
Wird diese Vorgangsweise zu einem Flächenbrand unter den Teams, steigt der Leistungsdruck in den Teams und ein im Berufsleben stehender Familienvater kann sich bei solcher sportlichen Konkurrenz nur mehr schwer behaupten.
Familiär können zwei oder drei Trainingstage noch koordiniert und verkraftet werden. Dann kommen da noch die Spiele am Wochenende dazu. Welcher Lebenspartner bzw. Kind macht auf Dauer noch mit.

Also das Gegenteil zum Breitensport wird entstehen.

Anonym hat gesagt…

Football ist nun mal auch kein Breitensport.

Anonym hat gesagt…

das mit dem trainingsaufwand kann man so nicht gelten lassen. selbst wenn nix mit dem hsv rausgekommen wär, muß man damit rechnen ordentlich (viel!) zu trainieren um in der erhofften afl (wohin die bruins auch wollen) auch mitspielen zu können.

also bitte. mir als familienvater und berufstätiger gelingt es auch zu trainieren und zu spielen. ob mit oder ohne hsv.

Anonym hat gesagt…

Sicher ein kleiner Schritt vorwärts, aber von dem gesprochenem Meilenstein bin ich nicht so überzeugt! Wenn man sich ein mal genauer mit der ganzen Geschichte befasst sieht man dass die Spieler welche die Bruins rekrutieren wollen Studenten sind die wenig mit Football gemein haben. Sicher wird der ein oder andere zu begeistern sein, aber wo bleibt da die angesprochene Nachwuchsarbeit? Wir sprechen hier von einer Altersgruppe von 20-30 jahren. (Wobei auf der MilAk mehr 20 jährige dabei sind als am MilBRG). Wobei sich wieder die frage stellt wer von diesen Herren sich das alles antut. Soweit mir bekannt, ist so ziemlich auf jedem Kurs im Bundesheer eine schwerere Verletzung ein Ausscheidungsgrund. Wenn man seine Leistungen (Sportlich...) nicht bringen wird man zu seiner Einheit zurückgeschickt. Keine Ahnung ob man das am MilBRG bzw MilAk anders handhabt. Und wer möchte schon gern am Wochenende ebenfalls in Wien bleiben und für die Bruins Football spielen wenn man eigentlich in Tirol zu Hause ist und bei der Freundin sein kann? Wir können uns halt leider nicht mit dem großem Amerika vergleichen wo man für die Army noch lebt und Monate hindurch auf einem Stützpunkt verbringt. Siehe Grifoni Belluno(I). 95% der Mannschaft besteht aus Amerikanischen Soldaten, Wenn die mal nicht mehr dabei sind, ist man nicht spielfähig. -
Nachwuchsarbeit?!? Wenn man glaubt so Grundwehrdiener, welche am ehesten noch in den Bereich Nachwuchs fallen, zu erreichen sehe ich eher schwarz. Weil wir sprechen hier noch immer vom Heeressportverein(Freizeit) und nicht vom Heeresleistungssportzentrum (ges. Grundwehrdienst). Und um in das Heeresleistungssportzentrum aufgenommen zu werden und den ganzen Grundwehrdienst zu trainieren scheint für den normalen Footballspieler fast unmöglich. Da benötigt man schon einen Österreichischen Staatsmeistertitel, sonstige Verdienste um die Republik oder sehr gute Beziehungen.
Den einzig großen Vorteil sehe ich in den sonstigen Vergünstigungen die durch den Heeressportverein gestellt werden wie Gratis Bus, gratis Sporthalle und eventuell Sportstätten. Was natürlich alles Verhandlungssache ist. Das wars dann aber auch schon. Nennt mich einen Schwarzmaler aber der angesprochene Meilenstein ist das meiner Meinung nach nicht! Aber schau ma mal.....

Anonym hat gesagt…

lieber herr schwarzmaler, ich will ja kein spielverderber sein, aber wennst das nächste mal ne 2 seiten lange abhandlung schreibst, dann erkundige dich vorher erstmal über die milak. die milak ist nämlich quasi auch ein oberstufen-real-gymnasium und ich glaube das ist die zielgruppe der bruins. nix mit 20 aufwärts, ausser die sind alle 5 mal sitzen geblieben...
klar wäre ein noch früherer zeitpunkt, wo man die leute zum football holt noch wünschenswerter, aber es ist denk ich ein anfang...

Anonym hat gesagt…

Stimmt doch nicht ganz! Die MilAk ist eine Fachhochschule mit Abschluss: Mag (FH) und ist für alle jene die eine Schulausbildung mit Matura abgeschlossen haben. Mit normalem Schulerfolg ist da jeder 18-19 Jahre. (Aber wer entschliesst sich schon sofort für diesen Weg und wieviele schaffen das in diesem Zeitpunkt? Sicher ein paar aber sicher nicht alle) Bei ehestmöglichem Einrückungstermin ist man jetzt 19 jahre alt. Danach folgt erst das EF Jahr (Einjährig freiwillig) beim Bundesheer. Also 20 jahre frühestens. Bis man dann den genauen Termin für die MilAk (hat auch nur einen Aufnahmetermin pro jahr) bekommt und beim ersten mal überhaupt aufgenommen wird, vergeht schon seine Zeit!!!
Was du meinst ist das MilBrg. Aber da kann man auch nur die Matura nachmachen. (In Verbindung natürlich nur mit weiterverpflichtung MilAk) Und da sind 100% nicht alle 20! Sondern weit älter!

Anonym hat gesagt…

da hat der vorposter dem vor-vorposter eines ausgewischt der obergscheit über den vor-vor-poster richten wollt, har har har....

viel glück den bruins für dies kooperation!

Anonym hat gesagt…

Ich darf höflich den Besuch der site www.milrg.at empfehlen, ehe hier weiter über die Art der Schule und das Alter der Zöglinge spekuliert wird.

Anonym hat gesagt…

Das MilRG ist ein ganz normales Oberstufen Realgymnasium. Die Zöglinge (wie man sie nennt) beginnen also mit der 9. oder optional auch 8. Schulstufe, sind im Normalfall dann 14-16 Jahre alt. Sollte jemand dort über 20 sein, hätte er ein schulisches Problem.

Anonym hat gesagt…

@schwarzmaler,

gut, wenn man haare spalten will, schafft man das, ich glaub trotzdem dass in dem artikel mit über die bruins und die milak das milbrg gemeint ist.
in neustadt und umgebung sagt man zu beidem einfach milak.

Anonym hat gesagt…

@ beides milak...
... was einfach sein mag - aber schlicht falsch ist.

Walter H. Reiterer hat gesagt…

Warum könnt ihr alle nicht lesen?

Der Vertrag sieht vor, dass American Football bereits ab dem kommenden Semester als Wahlfach am BRG und der MILAK unterrichtet wird.

Ist das so schwer zu kapieren?

Anonym hat gesagt…

nein, ich bin einfach zu blöd dazu. kommt vom auf den helm bekommen. deswegen schick ich miene kinder auch zum fussball, da tritt man sich maximal aufs zehi...

Anonym hat gesagt…

Moment, Moment was geht hier ab?
Für mich sind da noch ein paar Dinge offen.

1. Haben die Bruins EXCLUSIVES Scoutingrecht in Wiener Neustadt bei einem vom Steuerzahler finanzierten Team?
2. Oder dürfen sich da auch die New Town Dolphins bedienen, die es schon zwei Jahre nicht schaffen ein spielfähiges Team aufs Feld zu bringen (die haben's nämlich näher)?
3. Treten die Heeresmannschaften irgendwann als direkte Konkurrenten an?
4. Oder bildet sich da innerhalb des Heeres ein eigener AFBÖ heran, weil der Staat ja immer eigene Süppchen kocht?

Nur so zum Nachdenken.

Anonym hat gesagt…

Die dolphins gibt es nicht mehr, der verein wurde aufgelöst

Anonym hat gesagt…

@kann man nur hoffen das sie geeignete coaches von anderen teams importieren.
# geschrieben von Anonymous : 22 Juli, 2005 14:40

Warum sollte man Coaches von anderen Teams bei den Bruins einstellen??? Sind andere soviel besser?? Es kommt immer noch auf den einzelnen Spieler an - ob er sich auch tatsächlich mental und körperlich weiterentwickeln will. Da hilft dir ein sehr guter Coach nur bedingt.....

Anonym hat gesagt…

Oder dürfen sich da auch die New Town Dolphins bedienen

Der war gut!

Aber Gegenfrage: welcher Footballverein ist sonst noch Mitglied beim HSV der sich "bedienen" könnte?

Anonym hat gesagt…

Ich denke mal der HSV ist nur dazu da dem Kind einen Namen zu geben und Rahmenbedingungen zu schaffen.
Der Bogen der Sektionen des HSV spannt sich - je nach Garnison - vom schweißtreibenden Briefmarkensammeln über das Stemmen von Fotoapparaten, Schießen in allen Lebenslagen bis hin zum (sportlich wirklich anspruchsvollen) militärischen Fünfkampf. Der Clou liegt daher weniger im HSV selbst, als in der Einführung von AF als Wahlfach an MilRG und MilAk, wobei das MilRG hier die weitaus interessantere Variante darstellt. Da diese beiden Institutionen in Österreich unique sind, bringt dies zunächst nur etwas im geografischen Umfeld.
Kooperationen mit dem HSV anderswo in Österreich bringen vielleicht die Möglichkeit der Nutzung von Anlagen zu Trainingszwecken, vielleicht auch das Interesse und die Unterstützung durch den ein oder anderen Sport UO für Konditionsprogramme, etc. aber sicher keine Spieler.