Donnerstag, Juli 07, 2005

NFLE Scout bei der Eurobowl

Shuan Fatah kommt nach Wien

Der Football Coordinator der NFL Europe in Deutschland, Shuan Fatah, hat seinen Besuch bei der Eurobowl angekündigt und wird als Gast der EFAF das Spiel beobachten. Ganz innig willkommen heißen ihn dabei die Chrysler Vikings, welche seit zwei Jahren in einem Mißverhältnis zur mittlerweile rein deutschen Fluktuationsliga mit holländischer Beteiligung stehen. „Österreich lebt vom Tourismus“, so ein schmunzelnder Vikings Präsident Karl Wurm, „daher freuen wir uns über jeden ausländischen Besucher im schönen Wien.“

Teamnews Vikings: NEUER RASEN FÜR DAS FOOTBALL FINALE

Wie willkommen ist Fatah tatsächlich?
„Nur über meine Leiche entsenden wir Spieler an die NFLE! Sie nehmen uns österreichische Spieler weg, die wir dann durch kostspielige Imports ersetzen müssen. Wir bekommen keine Ablöse oder ähnliches, so kann es nicht gehen. Wie gefährlich ein Engagement in der NFLE ist mußte Florian Grein von den Tyrolean Raiders erkennen, der sich im Februar zu Beginn des Trainingslagers in den USA das Kreuzband einriß und noch heute nicht einsatzfähig ist.”, so Wurms recht eindeutiges Statement.

Grein ist nach wie vor in der „Obhut“ der NFLE, welche befürchtet, daß sie der Tiroler verklagen kann, ist er bei seiner Entlassung nicht wieder zu 100% rehabilitiert. Man kann getrost von sportlicher Schutzhaft sprechen, wobei der Gefängnisbetreiber dabei der Schutzsuchende ist. Der Besuch Shuans kann auch unter dem Aspekt der Rechtfertigung seines Jobs gesehen werden. Mama NFL hat auf seine europäische Tochter ein Argusauge geworfen, da in good old europe vieles im Argen liegt. Der Zuschauerschwund in den letzten Jahren hat die Teams aus Spanien und Großbritannien dahingerafft, man konzentriert sich seither auf das Kernland Deutschland, wo es aber nun auch keine roten Rosen mehr regnet. Einige GFL Teams stehen der NFLE ähnlich gegenüber wie die Vikings, was man in den Staaten natürlich gar nicht gerne sieht.

Die Abneigung der Vikings gegen die NFLE war nicht immer da, ist jedoch empirisch (an)gewachsen. In früheren Zeiten begrüßte man sogar deren Interesse an Spielern der Wikinger, was sich nicht schlagartig, sondern schleichend geändert hat. Legendäre Auftritte von Scouts bei Juniorenmatches, wo sie es sich samt Bierglas in der Endzone auf einem Klappsessel gemütlich machen wollten (Wurm drohte damals mit sofortigem Rauswurf von der Schmelz), haben dazu ebenso beigetragen, wie die dekadente bis ignorante Art bei der Behandlung der ausgesuchten Spieler. „Die Spieler bekommen einen Schrieb wo sie am Tag X um 10 Uhr in Frankfurt sein sollen. Anfahrt, Verpflegung, Taggeld etc. sollen gefälligst wir oder die Spieler selbst zahlen. Als ob wir glücklich darüber sein müßten, daß sie uns unsere Spieler wegnehmen. Das ist eine Unart und so gar nicht europäisch. Früher sahen wir das als Auszeichnung für unsere Arbeit, heute kann ich guten Gewissens keinen Spieler empfehlen zu einem Tryout der NFLE zu fahren. Ich kann niemanden vorschreiben was er in seiner Freizeit zu tun hat, Freistellung bekommt bei uns aber keiner mehr dafür, so lange es keine Regelung gibt, welche uns nicht als Deppen dastehen läßt. Ich stelle mir vor, daß es neben der Einladung auch noch ein Ticket, Verpflegung und ein Reporting gegenüber dem Verein gibt. Ganz zu Schweigen von einer Ablöse an diejenigen die jahrelang in den Spieler investiert haben.“

Zu Fatah, so Wurm, habe er persönlich ein gutes Verhältnis, was aber nichts an seiner Haltung gegenüber der NFLE ändere. „Shuan Fatah bekommt selbstverständlich einen VIP Sitzplatz und wird von uns mit aller Gastfreundschaft hofiert. Ich freue mich persönlich auch darauf ihn wieder zu sehen. Er soll sich ein gutes Bild von uns und den Lions machen können. Ich habe aber auch klargemacht, daß es im Stadion keine Möglichkeit mehr geben wird mit den Spielern direkt in Kontakt zu treten. Ich will nicht mehr sehen, daß Leute sich am Spielfeld tummeln, die dort überhaupt nichts verloren haben und dazu gehören auch Vertreter der NFLE.“

Gruber fraglich
Beim gestrigen Training verletzte sich OL Valentin Gruber im Duell mit Norbert Baumberger am Knöchel. Er ist derzeit bei Teamarzt Dr. Stefan Schenk in Behandlung und für die Eurobowl am Samstag fraglich.

Deutsche verpflichtet?
2006 könnten wieder deutsche Vereine im Kampf um die Eurobowl eingreifen. Nicht ganz freiwillig, sieht die EFAF nämlich für eine Nichtteilnahme beim EFL Bewerb eine empfindliche Geldstrafe vor. Die deutschen Teams haben es die letzten beiden Jahre vorgezogen nicht am Bewerb teilzunehmen, dies zwar bedauert und mit dem Terminstreß in der GFL begründet. Es scheinen daher nur mehr die EFAF-Cup Teilnehmer der Deutschen im Top 20 Ranking auf, welches sich illustrer Weise nur aus 19 Teams zusammenstellt. Gleich vier österreichische Teams sind dort vertreten. Um auf dieser Top 20 Liste einen Platz zu bekommen, muß man lediglich in einem europäischen Bewerb mitmachen. Gewinnen tut dafür keine Not - man ist dann so oder so Top. Erster und letzter Platz auf diesem wenig aussagekräftigen Papier sind daher auch fix in heimischer Hand. Die Marburg Mercenaries als EFAF-Cup Sieger sind auf Platz 5 das derzeit bestplazierte deutsche Team. Den letzten Vergleich eines deutschen Top-Teams mit einem österreichischen gab es 2003. Damals standen die Braunschweig Lions im Finale der Eurobowl und konnten die Chrysler Vikings in Braunschweig knapp besiegen. Die Duelle im EFAF-Cup hat man zuletzt deutlich verloren.

15 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Was ist das für ein Artikel? Gehts noch tendenzieller???

"......man konzentriert sich seither auf das Kernland Deutschland, wo es aber nun auch keine roten Rosen mehr regnet."

zuerst recherchieren, dann schreiben herr Redakteur:

The NFL Europe League set a new attendance record in 2005, with an average of 18,965 per game – the highest since the league relaunched as an all-European competition in 1995.

Fakt ist dass der Ligaschnitt bei rund 16-17k relativ stabil war und die fokussierung auf eine NFL-Germany einen neuen Zuschauerrekord gebracht hat. Ich kann jedem nur sagen: Hinfahren, anschauen, freuen!

Die Akzeptanz und die Bekanntheit von football in der Allgemeinheit in Deutschland ist nicht trotz sondern WEGEN der NFLE so gross.

Anonym hat gesagt…

Was hat es mit den Zuschauerzahlen zu tun, wenn die NFLE falsche reports an die NFL schickt? Ich denke der Herr Redakteur weiss genau wo es dort stinkt.

Anonym hat gesagt…

Die Zahlen sind bitte das Papier nicht wert auf dem sie stehen. Damit haben sie auch aktuell ein Problem - sie sind nämlich falsch, wie ihnen ihr Konzern draufgekommen ist. Der letzte Absatz des Kommentars kann ich nur als schlechten Treppenwitz bezeichnen.

Anonym hat gesagt…

Bin der Erstposter:

Ob die Zahlen falsch sind kann ich nicht beurteilen, aber zum "Treppenwitz": Du warst noch nie dort, oder? Du hast keine Ahnung wie Football in jenen Regionen in denen die NFLE gespielt wird in den Medien und in der Jugend verankert ist, oder? und wie kärglich es vorher war?

Die einzige Ausnahme der Regel ist Hamburg: Das ehemalige Phänomen HBD ist halt schwer nachzumachen.

Abschießend: "Wie der Konzern draufgekommen ist". ich kann das nicht überprüfen, aber wenn dann würde die Liga ja sofort zugesperrt werden und nach ami-manier alle köpfe rollen denn die NFLE ist zu recht nicht unumstritten da zuschussgeschäft. aber alle verantwortlichen bleiben. deshalb frage ich mich: seids sicher das keiner gurke auf den leim gehts?

Was ich einen "Treppenwitz" finde sind die Aussagen vom wurm dem armen: muss er doch glatt ausländer holen. wo er doch fast keine im team hat.

amen.

Anonym hat gesagt…

"... der Ligaschnitt bei rund 16-17k relativ stabil war..."

was ist das bitte? 16-17k?

Anonym hat gesagt…

Also, die Zuschauerzahlen sind so genau, wie die der Raiders ;-). Aber im Gegensatz zu den Raiders bekommt Otto Normalverbraucher keine Freikarten geschenkt.
Selbst die Worldbowl - ich war dabei - fand in einem nur zu 2/3 gefüllten Stadium und vor doppelt so vielen Holländern als Berlin-Fans statt.
Hr. Reiterer recherchiert schon ordentlich, keine Angst.

ps: es war kein Fußballerlied zu hören und keine Fanrivalität zu sehen, trotz der vielen Alt-Leichen ;-)

Anonym hat gesagt…

"k" (kilo) ist die international gebräuchliche abkürzung für "Tausend". und wenn du jetzt noch nachdenkst wie viel gramm in ein KILO passen dann weist wos herkommt.....

Anonym hat gesagt…

woher hast du deine zahlen? wurden die im stadion verlautbart oder von dir geschätzt?

Anonym hat gesagt…

und eines darf man auch nicht vergessen: die sponsoren kaufen haufenweise karten ab

Anonym hat gesagt…

...nicht nur dass die zuschauerzahlen nicht passen, die nfle rafft einen grossen patzen werbegelder an sich, die unter umstaenden zum teil an deutsche teams gehen koennten... red doch mal mit einem deutschen "alfi n." ueber die wirtschaftliche situation der ansaessigen teams...
da vergehts dir.

im uebrigen haben die viks ein sehr gutes verhaeltnis zur nfle...

nur welches team laesst sich schon die stars abspenstig machen, auch die raiders haben dazugelernt.

uebrigens hat ein vikingsspieler schon mal mal in der nfle gespielt und sogar die worldbowl gewonnen !!!

greg malo, oder auch telefon-bill genannt...

Anonym hat gesagt…

auch die teams verschenken ne menge karten. ruf mal ein team an und sag du kommst mit 500 leuten. die zahlen dir noch was dafür.

Anonym hat gesagt…

im uebrigen haben die viks ein sehr gutes verhaeltnis zur nfle...

darum lässt ja auch der präsident der vikings keine gelegenheit aus um mitzuteilen, dasss ihm die nfle am buckel runter rutschen kann bzw. auch schon mal am a lecken kann, oder "natürlich ganz ganz herzlich willkommen ist in wien". eben wegen dem tollen verhältnis ist, gell?

Anonym hat gesagt…

hr. shuan kommt nach wien weil er sonst nichts zu tun hat. er schreibt dann einen wunderbaren 15-seitigen scouting bericht, weil das ja sein job ist. ob das was bringt oder nicht ist (auch ihm) egal - er hat noch eine zeit lang seinen job und die nfl wieder ein bissl papier aus europa mehr, damit man auch weiss, dasss die eh was tun für ihre kohle, die shuans, allens und konsorten.

Anonym hat gesagt…

naja, zum glueck wissen immer alle anderen alles besser...

wenns nach dem forumschreibern ginge, haetten wir mindestens 10 oesterreichische headcoaches in der nfl (200 auf warteliste), 500 general managers ebendort, von all den hervorragenden refs ganz zu schweigen...

oesterreich waer die nummer eins in allem...

Anonym hat gesagt…

Bislang hab ich immer ein bissl die ehrfurchtsstarre bekommen, wenn ich das wort nfl oder die nfle hörte, nach diesem artikel sag ich nur, so wie amis die weltpolitik beherrschen wollen und so wie ein steirer in kalifornien (laut news interview) stolz drauf ist, dass es die todesstrafe bei ihm gibt. so wie die amis eine unangenehme arroganz entwickeln wenn es um ihr land geht, so wie alles im ami land ja so toll ist ...kotzt es mich an.
schade, dass das ganze auf dem rücken des sports ausgetragen wird....schade.