Bruins Defense Coordinator Mario Göpfert zeigt an wo es hingehen soll. | Im letzten Match der Nachwuchsmeisterschaften treffen zwei Teams aufeinander, die sich in ihrer Entwicklung, Spielweise und dem derzeitigen Status viel ähnlicher nicht sein könnten. Unverholen gebe ich zu: Ja, ich mag sie; Den Pepsi Bär mit Militär Flair auf Resozialisierungskreuzzug in der Jugendvollzugsanstalt und die Budweiser Beauty in ihrem Anheuser-Busch Land, wo ihr Headcoach persönlich die Gäste mit texanischen Chili-Dogs einer Darmspülung der Südstaaten Art zuführt. „Doesn’t this all just taste great!?“ Ja, es schmeckt und hat dabei auch noch Substanz, denn hinter der teilweise schrillen Fassade steckt jede Menge gute Arbeit. Der gegenseitige Respekt ist schon immer da, heuer ist man sich noch ein Stück näher gekommen. Am 1.11. ist es vorbei mit der Liebhaberei, denn da stehen sich die Baden Bruins und St. Pölten Invaders im letzten Finale des Jahres als Kontrahenten gegenüber und der Kampf um den Junioren-Cup könnte bei aller Freundschaft ein Erbitterter werden. |
Nach Abpfiff wird es mit der Rivalität aber rasch wieder vorbei sein, denn keine zwei Wochen danach sitzt man gemeinsam im Flieger nach Houston. Etliche Spieler und Coaches der Bruins haben sich nämlich den Invaders angeschlossen um Mississippi in Texas das Fürchten zu lehren. Oder umgekehrt. Jedenfalls begibt man sich mit dem einwöchigen (eigentlich sind es 9 Tage) Programm auf eine gemeinsame Tour de Force des Footballs von dem Football-Austria.com vorab, vor Ort und post mortem berichten wird.
Historisches
Betrachtet man die jüngste Geschichte beider Teams, erkennt man bereits erste Parallelen. Schneller Aufstieg - viel Geld investiert - einige Erfolge eingefahren - einen veritablen Bauchfleck produziert – Abstieg – Depression – Nachdenkphase - Neuaufbau. Zwar nicht zeitgleich und unter anderen Vorzeichen und Umständen, aber vom Ablauf her synchron. Heute finden sich die Teams nicht nur in derselben Liga, sondern auch Situation wieder. Auch wenn man mit nicht mit den exakt selben Methoden an ein Ziel herangeht ist es das gleiche - AFL.
Die Initiative geht hier von Einzelpersonen aus, die jeweils um sich ein Team von tatkräftigen Helfern etablieren konnten. Bei den Bruins sind es Armin Schneider und Christian Platzer, die hier für frischen Wind sorgen, bei den Invaders ziehen der neue CEO Günter Zanker und Head Coach Eldon Cunningham den Verein nach oben.
Der Weg
Die Bruins setzen hier ihre Prioritäten bei der Nachwuchsarbeit. Im kommenden Jahr soll es neben dem Jugend- und Junioren Team auch eine Schülermannschaft geben. Durch Christian Platzer kam eine Kooperation mit dem HSV Wiener Neustadt zu Stande, dessen Strukturen man bereits nutzen kann. Die „Operation Gerasdorf“ schlägt u. A. auch in die Kerbe Spielerrekrutierung, erhofft man sich von dort in Zukunft das ein oder andere Talent (nach verbüßter Strafe) im Verein eingliedern zu können. Mit den Finanzen ist man halbwegs auf Schiene. Der Schuldenberg wurde abgebaut, von neuen Investitionen ist man aber noch ein, zwei Schritte entfernt.
Hier setzen die Invaders die Hebel an. Mit Anheuser-Busch hat man einen Sponsor gefunden, der für die kommenden zwei Jahren einen 5-stelligen Betrag in den Klub investiert hat, mit dem man sich, umgangssprachlich, schon ein wenig rühren kann. Bewegen will man hier vor allem etwas am Event Sektor und bei der Infrastruktur am umbenannten Anheuser-Busch Field. St. Pölten soll nach dem Abstieg der Dragons Niederösterreichs nächste Football Hauptstadt werden und der Weg über Investitionen und Promotion führen. Begonnen hat man damit heuer mit einem für Nachwuchsverhältnisse ungewöhnlich aufwendigen Gameday. Der Nachwuchs in der Landeshauptstadt ist im Juniorenbereich nominell zufrieden stellend, bei der Jugend spielt man gemeinsam mit den Rangers, von Schülern und Minis ist derzeit nichts zu sehen.
Das Spielsystem
Beide Teams verlassen sich gerne auf ihre Defense, wobei auf jene der Invaders in der Saison weit mehr Verlass war. 12 Punkte ließ diese in einem Match zu, ansonsten gab es ein Shutout am grünen Rasen und zwei weitere bei dessen Vetter, dem grünen Tisch. Bruins Defense Coordinator Mario Göpfert jubelte über das zu Null gegen die Knights beim ersten Match, Freude beim Exil Salzburger auch noch über nur zwei kassierte Scores beim Retourmatch, welche ein wenig getrübt wurde durch 49 Punkte gegen seine Unit in den zwei Begegnungen versus Rangers. Gerettet hat die Bruins dabei die Offense, welche 52 erzielen konnte. 3 mehr als die Rangers – Finale geschafft.
Lauf mit dem Ball und behalte ihn bei dir. Das ist die Devise der Invaders in der Offense, die wie kaum ein anderes Team das Laufspiel forcieren. Dabei versucht man (und zwar erfolgreich) so lange wie möglich den Ball zu halten. Das simple Prinzip dahinter: so lange wir in der Offense sind und keinen Blödsinn machen, kann der Gegner nicht punkten. Einleuchtend. Wird man zum Pass gezwungen, dann verfügt man eigentlich über einen ganz vernünftigen QB und auch Receiver, aber das System ist auf run ausgerichtet. Vierte Versuche spielt man fast aus Prinzip aus.
Das Bruins Laufspiel ist ebenfalls nicht zu verachten, ihre Offense hat das etwas variantenreichere Playbook, viel öfter als bei den Invaders sieht man den Ball in der Luft, viel öfter wie bei den Invaders landet dieser dadurch aber auch beim Gegner.
Die Saison
Die Teams trafen in der regulären Saison nicht aufeinander, zuletzt spielten die beiden Kampfmannschaften am 2. April gegeneinander. Die Partie endete mit einem Zeltverweis und 12-8 für die Bruins. Wenig aussagekräftig, wie auch die Matchups der Bruins Jugend gegen die Rangers/Invaders das sind.
Jedenfalls war eine bislang perfekte Saison für die Invaders, die alle ihre Matches gewannen, bzw. gegen die Salzburg Bulls zwei Mal nicht spielen mussten. Sie wären aber heuer kein ernsthafter Gegner für die St. Pöltner gewesen. Anders die Bruins, die ein Problem namens Rangers hatten. Die Nachbarn aus der Südstadt präsentierten sich als zumindest gleichwertige Gegner. Man verlor so auch das Entscheidungsmatch im Tie-Break, erreichte aber Dank eines knapp besseren direkten Punkteverhältnisses dieses Finale, wo ebenso gut die Rangers hätten stehen könnten. Keine wesentliche Rolle bei den Junioren spielten die Vienna Knights und doch ein wenig überraschend - auch die Steelers aus Linz konnten nicht Schritt halten mit den Niederösterreichern.
Das Finale
Findet in Baden statt und zwar NICHT am Prepsi Field, sondern am BAC Platz. Die Bruins tragen zum ersten Mal ein Endspiel aus und haben sich mit den enttäuschten Invaders, die sehr gerne zu Hause gespielt hätten, arrangiert. Nach dem Motto „Du bringst das Bier, wir die Pizzen, dann zocken wir ein wenig Madden NFL“, hat man sich darauf geeinigt, dass am BAC Platz die Invaders Bar aufgebaut wird, wo es den Temperaturen angemessen (hoffentlich wird es noch kalt bis dahin) auch Glühwein und Punsch geben wird. Dass dieses Finale auch ein Event wird, dafür wollen die Bruins sorgen, die im Laufe der Saison in dem Bereich nicht immer gut ausgesehen haben. Zuletzt bemerkte man aber auch hier ein deutliches Bemühen es besser zu machen. Für das letzte Spiel hat man sich viel vorgenommen.
Prognose: Die Wettervorhersage meint: Südostwind, zuerst Hochnebel, dann sonnig, maximal 12 Grad. Wie das Match ausgehen wird ist nicht wirklich vorherzusagen, aber tippen ist so schön. Wir sagen: extrem spannendes low score game, die Entscheidung fällt erst am Ende des Spiels, eventuell sogar erst in der Overtime, aber dann zu Gunsten der Invaders - für jenes Team, welches sich selbst als verschleppte Grippe sieht, welche auch der Bär nicht loswerden wird. Sollten wir damit Recht behalten, würden wir uns aber eigentlich selbst wundern, also tippen Sie am Besten selbst.
Junioren-Cup
Baden Bruins vs St. Pölten Invaders
BAC Platz, Baden, 1.11.2005, Kickoff:15:00h
Referees: tba
Teamnews Bruins: Junioren schaffen den Finaleinzug
Teamnews Invaders: Showdown zu Allerheiligen
16 Kommentare:
nice artikel!
Mein Tipp:
10-00 für die Invaders
mein tip: doch klarer sieg der invaders und kaum zuschauer weil man am 1.11. als aufrechter taufschein-katholik die gräber stürmen muss und dann mit den tanten und omas auf kaffee und kuchen geht.
dann gehts halt am vormittag oder zu allerseelen auf den friedhof!
freuen uns auf eine geile partie!
mein Tipp: sehr ausgeglichene Partie
super Artikel!
Mein Tipp +3 für Bruins!
Haben St. Pölten und Baden bald die Bulls überholt?
Haben St. Pölten und Baden bald die Bulls überholt?
In welchem Zusammenhang?? Sportlich haben die Invaders sie letztes Jahr schon überholt.(2 Siege). Die Bruins weiß ich nicht, die haben glaub ich letztes Jahr nicht gegen die Bulls gespielt.
Mein Tipp +3 für Bruins!
kann ich mich nicht vorstellen!
unsere D lässt keine FG zu!
haben glaub ich letztes Jahr nicht gegen die Bulls
Spiel 5219, 2005-06-18 Salzburg:
Salzburg Bulls 19 - 0 Baden Bruins
Wenn die Bruins die Veer-O. der Inv stoppen kann, ham die Inv keine Chance, weil Passing Game haben die Inv. keines.
Nur a hätti, wari spüds ned.
Tipp: 15-13 Inv
an meinen vorposter!
kann mir schwer vorstellen das wir unser running game so leicht stoppen kann! Wir haben 2 ausgezeichnete RB´s die auch wenn mal die blocks nicht so gut sind ein loch finden!
und das der Schneider immer freitag mit uns trainiert und daher unsere Spielzüge weiß bringt ihn glaub ich auch nicht viel schließlich haben wir coach cunningham und dem fällt immer etwas ein
Dank eines 54-Yard-Fieldgoals in den letzten 5 Spielsekunden geht das Match mit 3:0 für die Bruins aus ;)
@poster 20:44
haben glaub ich letztes Jahr nicht gegen die Bulls
Spiel 5219, 2005-06-18 Salzburg:
Salzburg Bulls 19 - 0 Baden Bruins
- das war kampfmannschaft, nicht junioren
das war kampfmannschaft
Das war natürlich Kampfmannschaft. So habe ich aber auch das mit dem Überholen verstanden, oder will man ernsthaft ein 0-4 Team mit einem 4-0 Team und einem 3-1 Team vergleichen? Und nein, auch wenn die Spiele der Bulls Junioren alle statt gefunden hätten, wären sie ohne Chance gewesen, siehe Ergebnisse Bulls - Steelers (10-38 und 0-59, falls es wer nicht weiss). Die Bulls waren spielerisch viel weiter als die Knights, aber ebenso klar hinter Steelers/Rangers/Bruins/Invaders.
also ich sag die bruins gwinnen!!hoffentlich...san leiwande burschen-freu mich scho auf nächstes jahr!!
viel glück buaschen!
ein junior der knights!;)
mein tipp: nach 5 jahren mal Meister und nicht immer Vize für die Invaders!
zee yaa
endstand: invaders 50:00 (HZ 30:00) bruins
bruins ohne chance. invaders defense "bärenstark": 4 oder 5 first downs der bruins O im ganzen Spiel, jeder rush der Invaders im Schnitt 5 yards oder mehr...
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