Knights HC Hany Razi Foto: Vienna Knights | Die Vienna Knights nehmen nach ihrer ersten Saison mit der Kampfmannschaft (Division II Playoffs) heuer im Junioren Cup bereits bei Nachwuchsmeisterschaften teil und ernten dafür neben Lob auch jede Menge Kritik. Zu früh würde das passieren, man verheize junge Spieler und handle verantwortungslos, schießen sich Kritiker auf die Vereinsführung der schwarzen Ritter nach drei heftigen Niederlagen und einigen Verletzungen ein. Hany Razi, Headcoach der Knights, nimmt zu den Vorwürfen Stellung und erklärt die Dinge aus Sicht eines Coachs. |
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Drei Spiele, drei Niederlagen und eine lange Verletztenliste. War die Entscheidung, heuer schon mit den Juniors einzusteigen nicht verfrüht?
Nein, ganz im Gegenteil. Nachwuchsarbeit ist für mich Investition in die Zukunft. Ein Großteil meiner Mannschaft trainiert bereits seit der Gründung Oktober 2003. 2004 war es bei weitem noch zu früh, aber wenn ich heuer nicht genannt hätte, wären zwei Jahre Nachwuchsarbeit bei der Tür hinaus gewesen.
Aber ihr seid heuer definitiv eine Klasse schlechter als eure Gegner?
Natürlich. Aber wir spielen alle in der gleichen Altersklasse. Ich habe kein eklatant großes Risiko, wenn ich unerfahrenen Spielern Spielzeit gebe. Im Cup haben die meisten guten Spieler ca. drei bis fünf Jahre Erfahrung und sind körperlich nicht so überlegen, wie das bei der Kampfmannschaft der Fall ist. Nimm doch nur unsere heurige Div. 2 Season als Beispiel her. Die Thunderbolts haben teilweise Spieler dabei, die seit mehr als 10 Jahren Football spielen. Das wäre richtig unverantwortlich, wenn ich dort die Junioren an die Leistungsspitze heranführe. Man kann sich noch so gut vorbereiten, die Spielpraxis macht es aus.
Hätte man nicht auch Freundschaftsspiele austragen können?
Doch natürlich. Das Problem an dieser Situation ist, dass wir Mitte März bereits aufgefordert wurden, dem Verband mitzuteilen, ob wir Ambitionen haben, heuer in einer Nachwuchsliga teilzunehmen. Heuer wurde ja die Regel eingeführt, dass man für die höheren Ligen Nachwuchsarbeit erbringen muss. Wir haben mit 25 Spielern den Kader für den Junior Cup und darüber hinaus ist keiner von uns Hellseher. Wir konnten die Liga schwer abschätzen und wir wollten uns für die Kampfmannschaft auf jeden Fall die Option für die Division 1 offen halten, und dazu mussten wir eben zumindest ein Nachwuchsteam nennen.
Also eine reine Vernunftsentscheidung für die Kampfmannschaft?
Nein, ganz im Gegenteil. Wir sind uns unserer Verantwortung den Jugendlichen gegenüber sehr wohl bewusst. Ich hätte nicht um jeden Preis für die Liga genannt, aber das Team hat sich sehr deutlich für eine Teilnahme ausgesprochen. Wenn ich das ignoriert hätte, wären einige Spieler wohl auch zu anderen Teams gegangen und ich kann es ihnen nicht verübeln. Wie gesagt, ein Großteil des Teams hat schon zwei Jahre hart trainiert.
Trotzdem ein bisschen ein Stoß ins kalte Wasser, oder?
Ja klar. Aber irgendwann, musst du dein Team ins kalte Wasser stoßen. Wann sollen sie sich sonst die Hörner abstoßen? Aber haben diese Erfahrung nicht fast alle Teams gemacht? Nimm doch mal die Sharks her. Ein Verein, der in Linz wirklich gute Arbeit leistet und auch ein gutes Nachwuchsprogramm betreibt hat letztes Jahr gegen die Vikings Minis dreistellig verloren. Wir haben heuer den klaren Vorteil, dass kein Druck auf den Spielern lastet. Niemand erwartet von den Jungs einen Sieg und das wissen sie auch. Es geht darum, unter Wettkampfbedingungen wertvolle und wichtige Erfahrungen zu sammeln. Der Kampfmannschaftskader ist zu stark für sie und dadurch haben sie auch keine Chance ein Match über die volle Distanz dort zu spielen. Darüber hinaus sind Spiele bei uns leider nur selten sehr eindeutig. Weder haben wir heuer klar gewonnen, noch war kaum ein Spiel vor dem vierten Viertel gegen uns entschieden. Aber nur in solchen Situationen kann man gefahrlos beginnen Ersatzspieler hinein zu bringen. Die Kampfmannschaft hat einen wesentlich größeren Erfolgsdruck.
Nichts desto Trotz steht ein schwerer Vorwurf im Raum – nämlich, dass ihr Spieler verheizt!
Auf den ersten Blick schaut es vielleicht so aus, aber: Bis jetzt haben sich eigentlich nur Spieler mit Erfahrung verletzt. Mein Back-Up QB Michael Frank z.B.: Einer meiner fleißigsten Athleten. Kann das Playbook bis zum letzten Detail, hat in den letzten zwei Jahren ungefähr 10 Trainings verpasst und ist grundsätzlich der erste, der am Feld ist und der letzte der geht. Genauso hat er heuer schon bei der Kampfmannschaft gespielt und mittrainiert. Erstes Spiel gegen die Rangers – ein unglücklicher Tackle zu Beginn der zweiten Hälfte: Bruch des Daumenansatzes. Das passiert leider. Wir sind hier schließlich auch bei Football. Hier handelt es sich um eine Vollkontaktsportart, wo es nun mal auch sehr hart zur Sache gehen kann. Wir tun hier alles, was in unserer Macht steht. In Schönbrunn haben wir keine schlechte Infrastruktur. So versuchen wir, mit vom Verein gestützten Jahreskarten, die Spieler in die Kraftkammer zu bewegen, die auf der Anlage vorhanden ist. Die medizinische Betreuung erfolgt durch einen sehr erfahrenen Sportarzt und einen auf der Anlage regelmäßig anwesenden Physiotherapeuten, der auch schon das österreichische Juniorennationalteam betreut hat. Der Coaching Staff arbeitet strikt nach dem letzten Wissensstand in den Lehrbüchern. Aber ein Restrisiko bleibt bei einer harten Teamsportart nun mal übrig. Man kann es minimieren – aber nie vollkommen ausschalten.
Wie soll es also mit dem Nachwuchs weitergehen?
Ein Großteil der Leistungsträger in diesem Team steigt nach dieser Saison zur Kampfmannschaft auf, aber mir bleibt ein großer Stamm über, der in den drei Spielen auch einiges an Potenzial gezeigt hat. Zusammen mit der Spielpraxis und den Erfahrungen die sie heuer gemacht haben, gibt uns das Hoffnung für die Zukunft. Sie wissen jetzt wo der Hase lang läuft. Wir wollen unser Nachwuchsprogramm auf alle Fälle weiter ausbauen. Wir haben grundsätzlich auch schon begonnen ein Jugendteam aufzubauen. Ob die 2006 bereits so weit sein werden, bleibt abzuwarten, aber in der Sollplanung ist es jedenfalls vorgesehen. Außerdem wollen wir unsere Kooperation mit unserer Partnerschule Grundsteingasse weiter ausbauen. Aber wir haben noch einen langen Weg vor uns.
10 Kommentare:
... bei so vielen rookies wäre eine Spielgemeinschaft sinnvoll. Anleihen gibts beim großen Vorbild.
und wer soll das große vorbild sein?
also ich finde die Knights machen das schon richtig! Die Rangers schaffen es nicht mal ein Juniorenteam ohne Unterstützung der Invaders auf die Beine zu stellen obwohl diese in einem großen Einzugsgebiet zu hause sind.
Weiter so!
Wer nix weiss, sollte besser seinen Mund halten. Die Jugend der Rangers hat ein Spielgemeinschaft mit den Invaders, nicht die Junioren!!!!
jo bitte, denkts lieber zweimal nach oder informierts euch gscheit bevor sowas dummes kommt
jugend team spielt mit invaders 'zamm, junioren sicherlich ned
davon haben wir reichlich ;)
tut mir leid! Wollte jetzt niemanden in irgendeiner Form Vorwürfe machen.
"hat in den letzten zwei Jahren ungefähr 10 Trainings verpasst"
Soll das jetzt wenig an verpassten Einheiten sein?
ich denke wenn man in vollen 2 jahren nur 10 trainings einheiten verpasst (seniors & juniors) ist das für div II bzw juniors CUP sehr wenig
sogar für manches ehemaliges AFL Team ist 10 Einheiten sehr wenig ...
lol ich liebe dragons hetzten
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