Shawn Olson im Interview Foto: Michael Nemeskal | Der langjährige Quarterback der Chrysler Vikings hat heuer zwar seine erfolgreiche Spielerkarriere beendet, aber wird den Wienern weiterhin als Coach zur Verfügung stehen. Als Kanadier mit Zweitpaß (POL) hat er durchaus Spannendes zu sagen zur neuen Importregelung, Dual Paßports und über österreichische Spieler. Seine Einstellung zum Job ist ebenso einzigartig wie seine bisherige Karriere. Bekannt als eher zurückhaltend, zeigte sich der 30-jährige aus Vancouver im Interview dann sehr gesprächig und mit einem klaren Profil ausgestattet. Im Best Western Hotel Erzherzog Rainer sprach Walter H. Reiterer mit dem skandalbefreiten Sunnyboy aus der Kälte. Fotos von Michael Nemeskal. |
Ich bin nun seit einigen Jahren hier und fühl mich sehr wohl in Österreich. Ich sage meinen Eltern jedes Jahr wieder, daß ich in zwei Jahren nach Hause kommen werde und meine Frau war naiv genug mir zu glauben und ist nun auch hier. Sie arbeitet bei der UNO und ich bin bei den Vikings und es sieht nicht danach aus, als ob dieser Zweijahresplan jemals halten würde. Aber erzähl das ja nicht meinen Eltern.
Warst du heuer schon im Urlaub?
Ja, wir sind gemeinsam ein wenig mit dem Auto durch die Gegend gefahren. Zuest in die Toskana und dann nach San Sebastian.
Das nennst du ein wenig – von Italien nach Spanien?
5000 km sind eine normale Strecke für einen Kanadier. Also wir waren auch in Pisa und in der Tat - der Turm ist schief. Ganz genial fanden wir Cinque Terra, Florenz und Siena. Dann waren wir auch noch in Cannes, eigentlich ist es dort scheußlich. Warst du dort jemals?
Ich war noch nie in Polen, aber ich werde dort sicher mal hinkommen. | Ja überall, im Vorjahr. Woher bist du eigentlich genau? Ich bin aus einer Vorstadt von Vancouver und es gewohnt mit dem Auto weite Strecken zurückzulegen. Warst du auch in Polen? Michal Latek hat mich dazu verpflichtet, bisher bin ich dem entkommen. Ich will aber die Stadt besuchen aus der meine Mutter stammt. Frag mich aber nicht wie diese heißt, der Name ist zu lang um ihn aussprechen zu können. Heute liegt diese Stadt übrigens nicht mehr in Polen, sondern in der Ukraine - direkt an der Grenze zu Polen. Michal war jetzt erst in Polen und besuchte seine Großmutter. Ich glaube mittlerweile ist er aber wieder in den Staaten. Warst du schon im Urlaub? |
Ah, das war dein Urlaub!? Ja, Hohenems ist sehr weit weg.
Apropos Hohenems – Stichwort: Christoph Piringer und die Floredos.
Es gibt jetzt ein Gentleman Agrement, aber ganz ehrlich: diese Spieler haben nie ernsthaft damit spekuliert dorthin zu gehen. Ich sag mal so: Hohenems ist nett, aber was macht man dort? Ihre Arbeit, ihre Firma, ihre Familien sind hier und sie spielen bei den Vikings – es gibt nichts besseres. Ich hab mit den Spielern darüber gesprochen. Es ist immer schmeichelhaft umworben zu werden, aber sie würden die Vikings wohl nur dann verlassen, wenn sie Angebote aus dem Ausland hätten. z. B. aus Schweden, wenn sie dort viel Geld dafür bekommen würden, aber sie würden wohl für kein anderes Team in Österreich spielen. Viel besser für die Hohenemser wäre es auch ein eigenes Nachwuchsprogramm zu entwickeln, da sind sie ja anscheinend gerade dabei.
Die St. Pölten Invaders fahren nach Houston in Texas um gegen die University of Missisipi zu spielen. Was sagst du dazu? Oh – tun sie das? Das wusste ich bis jetzt nicht. Sicher eine gute Erfahrung Für alle Spieler, spielen sie gegen die State University? |
Nein, gegen die University of Clinton, NCAA Div III.
Immer noch stark genug für ein Division I Team aus Österreich. Ich hoffe sie werden dort nicht überrollt. Ein College Team spielt etwas anders als wir hier. Das hat man auch bei unserem Spiel gegen die University of Wisconsin gesehen. Hoffentlich wird niemand verletzt. Es ist eine gute Erfahrung für die Kids, aber wenn ich darüber nachdenke ist es eigentlich gefährlich, denn sie sind zu stark. Wann spielen sie genau?
Am 20. November.
Also nach dem Saisonende. Eventuell spielen sie ja mit Backups, dann ist das schon in Ordnung. Sollten sie mit der Kampfmannschaft antreten, wäre das sicher problematisch für St. Pölten.
Was hältst du von Import-Spielern?
Das sind wichtige Jungs. Sie sind spektakulär, sie sind die Spielmacher und sind die Stars. Sie haben außerdem das Gesamtniveau des Spiels. Es ist wichtig diese zu haben, denn ohne Imports wäre es schwer Football auf diesem Standard vor so vielen Leuten zu spielen. Die österreichischen Spieler sollen von diesen auch lernen. Ich bin da nur ein Beispiel, der jetzt auch verstärkt als Coach im Einsatz sein wird.
Die Vikings sind dehalb so gut, weil sie 40 gute österreichische Spieler haben. | Doch die Typen die wirklich den Unterschied ausmachen, sind nicht die Import Spieler sondern die Österreicher. Der Grund warum die Vikings dort sind wo sie sind ist simpel: wir haben 40 österreichische Spieler die einfach gut sind, was keiner anderen Mannschaft in Österreich bisher gelungen ist. Das ist das Geheimnis der Vikings und der Unterschied. Wir gliedern 7 oder 8 - im kommenden Jahr sollen es 6 Importspieler ins Team ein – die Blue Devils bringt 10 bis 12 und sie haben keine österreichischen Talente. Sie haben einen Christian Steffani - das ist alles. Du kannst kein Football-Team auf einzelne nationale Spieler aufbauen. Du brauchst einfach 35 gute Spieler. Daher sind die konstant besten Teams in Österreich immer diejenigen, welche gute heimische Spieler haben. |
Das sind die Giants, die jetzt einige schlechte Jahre hatten, aber wieder kommen werden, die Raiders und die Vikings. Die Raiders haben die Giants in ihrer Entwicklung überholt, weil die Grazer nachlässig in ihrer Nachwuchsarbeit geworden sind und nicht nur weil die Tiroler die besseren Imports haben. Jetzt rücken so viele gute Nachwuchsspieler in Tirol ins Team nach, im Nationalteam besonders stark spürbar, dass es zur Zeit halt die Vikings und die Raiders und nicht die Vikings und Giants sind, welche ganz oben sind. Es sind IMMER die guten österreichischen Spieler für den Gesamterfolg hauptverantwortlich, denn jedes Team schafft es sich 5 US Spieler als Spielmacher zu kaufen, aber einige vergessen darauf, dass dahinter Substanz stehen muss. Und sie fragen sich nicht was dann nächste Jahr ist. Oder übernächstes Jahr…
Sinnlose Frage was dann was du von der Vorgangsweise der Falcons in der Saison 2005 denkst mit einem Team welches hauptsächlich aus Imports bestand?
Es ist verrückt, aber du kannst das nicht länger als ein oder zwei Jahre machen.
Ob Lance Gustafson im kommenden Jahr wiederkommt ist noch offen. | Brauchen wir Teams mit 12 Importspielern? Nein, das ist dumm. Schau nach St. Pölten – vor einigen Jahren schlugen sie Graz, sie hatten um die 10 Importspieler und waren echt gut. Mitten in der Saison konnte sie diese nicht mehr bezahlen – oder was weiß ich was da passiert ist – sie waren jedenfalls wieder weg und jetzt ist St. Pölten ein Division I Team. Du kannst so etwas nicht lange aufrechterhalten. Die Imports kommen und gehen. Mit wenigen Ausnahmen die 3 oder 4 Jahre hier bleiben. Die Vikings sind in der glücklichen Lage, dass in den letzten Jahren die Importspieler alle wieder kamen. |
Das ist natürlich noch offen, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit Luke Atwood; Charley Enos will wiederkommen, was aber von der Lösung in der Quarterback Frage abhängt; Lance Gustafson möchte ebenfalls wieder kommen, hat sich aber am Knie verletzt. Es ist derzeit nicht absehbar, ob er retour kommen kann. Wir würden jedoch gerne alle drei wieder haben, aber einen guten Dual Passport Quarterback zu finden ist nicht sehr einfach. Sollte Luke nicht Quarterback spielen, und die Position ein Amerikaner besetzen, so wäre Charley Enos wahrscheinlich der Spieler auf den wir verzichten würden. Wenn die Entscheidung fällt, dass Luke QB spielt, dann ist es klar, dass wir alle drei wieder holen.
Was ist mit Neil Maki?
Schau – wir sind bei vielen Spielern hin- und her gerissen. Es gibt Spieler die haben wir gefunden und die sind gut, aber eigentlich wollen wir Sie gar nicht bringen. Gibt es einen österreichischen Spieler der für die Position der gut genug ist, hart genug arbeitet, hart genug trainiert, dann werden wir besser ihn bringen, als einen Importspieler der seinen Spot wegnimmt. Speziell wenn sie sich es verdienen – dann bekommen sie den Platz.
Ich werde 2006 noch am Roster stehen. Notfalls werde ich auch spielen. | Das wird ein Problem für uns im kommenden Jahr, da eigentlich alle Spieler zurückkommen wollen, die gespielt haben, mit Ausnahme von Phillip Sissener, der seine Karriere beendet hat. Ich komme auch nicht wieder – also bleiben sechs Imports über. Wir liebäugeln damit 2006 bereits nur mehr mit 6 Imports zu spielen, vorbereitend für das Jahr danach, wo die Regelung sowieso in Kraft tritt, und auch weil ich der Meinung bin, dass wir genug gute österreichische Spieler haben. Wenn Luke QB spielt, wollen wir alle 6 zurückbringen. Atwood, Enos, Gustafson, Maki, Nwangwu, Latek. Möglich ist aber, daß ein weiterer Runningback dazukommt. Dann wären es sieben Imports. Da sind wir jetzt erst beim Ausloten, was für uns das Beste ist. |
Im Falle einer Verletzung würde ich einspringen. Ich bin noch am Roster und könnte auch spielen. Das wäre aber nicht ideal. Ich hab grundsätzlich entscheiden nicht mehr spielen zu wollen. Vor allem will ich nicht zwischen Coachen und Spielen hin- und her springen. Das ist also eine reine Notlösung. Eine weitere Möglichkeit wäre – daher auch der angesprochene siebente Import – dass man einen RB holt, der auch QB spielen kann.
Arbeitest du im Moment mit dem Junioren Nationalteam?
Ja, ich habe grad Trainingseinheiten mit den Receivern und QBs und RBs organisiert. Wir haben ein neues Playbook, arbeiten seit einigen Wochen daran Spielzüge immer wieder zu wiederholen, das Fachvokabular zu erweitern etc. Wir haben noch 4 oder 5 Camps, also zusammen 20 Trainingseinheiten. Es ist wirklich nicht leicht in der Zeit alles was man machen will umzusetzen. Wir haben einige Spieler aus der Gegend rund um Wien und versuchen mit den Leuten noch zusätzlich zu arbeiten, weil wir es können und sie es auch wollen. Diese Jungs können in den Camps auch den anderen Spielern aus Innsbruck, Hohenems usw. dann helfen sich schneller zu entwickeln.
Viele Fans vermissen ein Senioren Nationalteam... Ich auch. Darüber wurde ja geredet vor kurzem. Der Verband will es 2007 realisieren, so mein Kenntnisstand. Ein österreichisches Herren Nationalteam wäre meiner Meinung sehr stark. Sicher eines der besten Europas. Auf jeder Position haben wir hervorragende Spieler. Leichte Probleme gäbe es nur bei der Position des Quarterbacks. |
Was hältst du von der Regelung für 2007 mit 6 Imports am Roster und 3 am Spielfeld zu spielen?
Diese Regelung ist eine gute Idee des AFBÖ. Man animiert damit die Teams mehr auf die österreichischen Spieler zu achten und Nachwuchsarbeit zu forcieren. Trotzdem sind noch genug hochklassige Imports da von denen alle anderen lernen können. Ich halte das für überlegt und ausgewogen. Die Vikings profitieren auch davon, wie auch die Raiders, denn uns wird diese Regelung nicht wirklich betreffen. Wir können auch mit drei Imports am Feld ein hohes Level halten. Eventuell wird das ein Problem was die Eurobowl betrifft, wenn man sich ansieht mit welchen Team Bergamo Jahr für Jahr aufläuft. Hier hat man zwei Möglichkeiten: entweder man rüstet für diesen Bewerb mit Imports nach – die Regelung ist ja leider keine gesamteuropäische, oder unsere österreichischen Spieler sind stark genug um ein reines Importteam zu schlagen. Die zweite Möglichkeit gefällt mir besser – daran arbeite ich auch. Es ist zu schaffen.
Insgesamt ist es ein klarer Schritt in die richtige Richtung. Der wird aber einigen Teams, wie z.B. Hohenems natürlich weh tun, da sie in Vergangenheit zu sehr auf die Imports vertraut haben. Die Blue Devils haben keine 20 österreichische Spieler in der Kampfmannschaft, die man ernst nehmen kann. Das wird dann nicht mehr reichen. Sie werden sich was überlegen müssen und das ist gut so. Die Falcons hätten heuer ohne Imports ganze 12 Spieler im Team gehabt – was soll das werden? Jesus! Das kann man ja nicht als Entwicklung bezeichnen, das ist purer Unfug. Die Falcons werden nun mit den Cowboys fusionieren – damit haben Sie sich dieses Problems hoffentlich entledigt, aber Hohenems 2007? Da sehe ich Schwarz für das Team wenn es nicht rasch umdenkt.
Themenwechsel: Kannst du die Beziehung zwischen dir und den Spielern beschreiben, die du nun trainieren wirst? Vorher warst du ja „nur“ der QB.
Eine sehr gute im Moment. Es ist auch für mich eine spannende Sache zu erfahren wie sich das im Laufe der Zeit entwickeln wird. Ich selbst werde mich nicht viel ändern, nur weil ich jetzt Coach bin.
Bevor ich Österreich verlasse, werden die Vikings einen österreichischen Starting Quarterback haben. | Meine Vergangenheit als Footballspieler ist ein wenig eigenartig. Ich begann in einem College und hatte drei verschiedene Headcoaches. Ich bekam das ganze Programm verpaßt sozusagen. Mein erster Trainer war einer der besten Coaches die ich je kannte. Er war einfach umwerfend und wußte schlicht alles und über jede Position Bescheid. Er war sehr autoritär, also nicht wirklich der Kumpeltyp, aber du hast immer gewußt wo du stehst. Er ist der Coach – du bist der Spieler. Er war nicht bereit Dinge zu diskutieren und ein Diktator, aber ein hervorragender Coach. Er erkrankte an Krebs und starb unversehens. Der zweite Coach war ebenfalls sehr gut, aber ein ganz anderer Typ. Mehr der Freundschaftliche, der Zuhörer und jemand der zu allen eine gute Beziehung aufbauen konnte. Von beiden Trainertypen habe ich mir die besten Eigenschaften herausgepickt um daraus den Coach Shawn Olson zu formen. |
Ich hab manchmal dich und Headcoach Tom Smythe während eines Matches beim Gestikulieren beobachtet - ans Ohr greifen, den Kopf drehen, mit der Hand über die Schirmkappe streichen, mit den Hüften wackeln (!) und Ähnliches. Habt ihr eine Art Geheimsprache entwickelt?
Manchmal sind es in der Tat Signale. Meistens beruhigt es aber nur die Nerven und verunsichert den Gegner. Wir haben keine ausgefeilte Geheimsprache. Wir sprechen gewöhnliches Englisch miteinander. Tom Smythe ist an einem Punkt seiner Karriere angelangt, wo er nicht mehr Morsen muß. Man erkennt meistens an seinem Gesichtsausdruck was er will. Er weiß einfach so viel über Football, hat eine Menge Weisheiten parat und viel Erfahrung die er weitergibt. Er ist aber der Coach der im Hintergrund steht. Wenn etwas korrigiert werden muß, ist er der Typ der hergeht und das macht. Eine enorm wichtige Funktion – Smythe sieht die Vikings aus der Vogelperspektive und wir wissen das. In den letzten zwei Jahren hat er uns grundsätzlich selbst an uns arbeiten lassen, aber er macht das Playcalling und er hat die Offense konstruiert. Wir wissen vorher was zu tun ist – in der Offense habe ich das dann exekutiert. Sieht er das etwas falsch läuft, dann geht er dazwischen. Läuft alles, dann wird er faktisch unsichtbar. Siehst du ihn als Spieler am Feld gar nicht mehr, weißt du das du alles richtig machst. Das ist einfach seine Klasse.
Bist du sein potentieller Nachfolger?
Das kann ich nicht sagen. Ich bin jung, voller Energie und will alles besser machen. Er war dort wo ich jetzt bin schon vor Jahrzehnten - er hat das alles schon getan. Er ist seit 35 oder gar 40 Jahren Coach. Es wird eine ganz gute Kombination im nächsten Jahr. Er wird mich arbeiten lassen und dabei beobachten. Bevor ich aus seiner Sicht einen Fehler begehe, wird er es mir sagen und darauf werde ich viel Wert legen. Was er noch beherrscht – er versteht die Mentalität der österreichischen Spieler. Darin bin ich noch nicht ganz so gut, aber langsam werde auch ich zum Österreicher.
Was sollte ein Coach deiner Meinung nach nie tun?
Du solltest niemals einen Spieler erniedrigen. Mit jedem Spieler dem du deinen Respekt entziehst, besonders hier in Österreich – in den Staaten kommst du mit der brutalen Methode meistens durch, weil es ein großes Geschäft ist - verlierst du jemanden der dir zuhört. Er wird dich wohl noch anschauen wenn du zu ihm sprichst, aber nicht mehr hören was du sagst. Es gibt so viele Wege jemanden zu trainieren oder zu lehren, um ihn besser zu machen, aber übertriebene Maßregelungen, oder gar Beschimpfungen, wie sie in Amerika en vogue sind, haben in meinem Portfolio der Trainingsmethoden keinen Platz. Es widerspricht auch meinem Charakter.
Wirst du auch noch den Nachwuchs trainieren?
Ich werde mithelfen, aber nicht direkt als Coach in Erscheinung treten. Ich arbeite natürlich auch für das Jugendprogramm. Hier ist meine große Herausforderung für die Zukunft unsere Nachwuchs Quarterbacks in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Eines meiner Ziele hier in Österreich ist, und hoffentlich passiert das bevor ich das Land wieder verlasse, zuzusehen wie ein Österreicher als Starting Quarterback der Vikings aufs Feld läuft. Das will ich unbedingt erreichen. Ich will allen zeigen, daß das möglich ist und glaube das es einige Jungs gibt die das Zeug, die Vorraussetzungen und Möglichkeiten dazu haben. Ich will aber nicht nur einen Quarterback im Team stehen haben, auf die Art – jetzt haben wir halt einen, sondern ich möchte einen österreichischen Quarterback aufbauen, der wirklich auch Quarterback spielen kann. Verstehst du was ich meine? Ein von allen akzeptierter, erfolgreicher Spielmacher. Das ist mein Traumziel. Es ist zu erreichen, aber es wird schwierig. Wie schwierig zeigt mir das Beispiel der College Teams in den Staaten. Dort ist es ganz selten so, daß ein Typ auftaucht der unumstritten DER Quarterback ist, der diese Position auch regelmäßig bestätigen kann. Davon spreche ich. Viele Leute sagen, daß es ein österreichischer Quarterback in der AFL nicht bringen wird. Es ist ein hohes Ziel, aber warum nicht? Derjenige braucht einen guten Coach und jemanden der ihm dann auch sagt, daß er es kann. Das wird nicht in den nächsten zwei Jahren passieren, aber es kann dann passieren. Ich rede im Verein darüber sehr viel. Karl (Anm. Vikings Präsident Karl Wurm) will das natürlich auch, und ich sage mir dann halt, daß es dann so auch passieren wird. Lies meine Lippen: bevor ich gehe werden die Vikings einen Starting QB aus Österreich und mit ihm auch Erfolg haben. Ich halte das auch für ein wichtiges Signal für den Sport. Ihr (wir) könnt (können) es! Die Vikings sind das Aushängeschild des österreichischen Footballs. Wenn wir es nicht umsetzen, von wem sollen wir es dann in Zukunft erwarten?
Wirst du im kommenden Jahr das Vikings II Team coachen?
Höchstwahrscheinlich ja. Wir haben das noch nicht ganz durchdiskutiert, der Verein will das aber, ich hatte dabei viel Spaß, also werde ich es wahrscheinlich auch machen. Einziges Problem ist dabei die Zeit. Ich kann nicht alles machen. Es ist mir die Zeit wert, schauen wir mal ob es sich dann nächstes Jahr auch ausgeht, wenn wir wissen wer alles wann und wo machen wird. Es ist ein Double Full Time Job. Während der Saison war bisher meine Freizeit, da ich hauptsächlich mal Spieler war. Ich hatte immer wieder freie Zeit zur Verfügung, Donnerstags tat ich überhaupt nichts. Nun gibt es nicht mehr so viele freie Donnerstage. Wir sind mitten in der Vorbereitung, ich arbeite bereits 8 Tage in der Woche, aber es ist immer noch Entspannung. Es ist nicht so, wie wenn man in eine Firma geht und sich sagt „Oh Gott, wie schaffe ich das alles nur?“ Es ist mein Vergnügen.
Ziele mit der Kampfmannschaft 2006?
Was erwartest du jetzt für eine Antwort? Wir haben alles in Österreich und Europa erreicht und werden versuchen alle Titel zu verteidigen. Wichtig ist, und das sagte ich ja schon, österreichische Spieler die das Potential dazu haben in die Mannschaft einzugliedern. In Folge aus denjenigen auch, wie wir das nennen, diffrence makers als Einzelspieler zu formen. Positionen die für gewöhnlich Importspieler besetzen. Es gibt einige Jungs denen ich 2006 diesen Schritt zutraue, eben nicht mehr nur gute, solide Receiver zu sein, sondern Typen die die Big Plays machen, in die Endzone tauchen, wie Luke das im Finale getan hat. Typen die drei Tackles brechen und den Touchdown machen. Ich will sehen, daß dies Leute beginnen das zu tun, weil ich weiß, daß sie die Fähigkeiten dazu haben und hart genug dafür arbeiten. Das ist was den Vikings noch fehlt. Spektakuläre Österreicher in der Offense. Wir reden von Stars. Leute wegen denen Kids auf die Hohe Warte kommen um sie zu sehen, der Namen sie kennen und deren Jersey sie tragen wollen und nicht Lance Gustafson oder Luke Atwood heißen. Ich will diese Kids in Zukunft auch mit einem Joe Widner und Pasha Asiladab Jersey sehen. Warum nicht? Ich glaub, daß ist eine der Dinge die ich diesen Spielern geben kann. Die Möglichkeit den letzten Schritt von einem guten Spieler zu einem Spielmacher zu setzen. Ob sie diese Möglichkeit dann auch nutzen. liegt bei ihnen. Nimm Wolfgang Hable her. Er fängt zwei Touchdowns in einem Jahr - beide in der Eurobowl. Das ist kein Zufall, wie manche meinen. Er ist einfach ein großartiger Receiver. Noch ein Spielertyp der aufrücken kann und es gibt auch einige Juniorenspieler die dafür das Potential haben für die Zukunft. Speziell auf der Position der Paßempfänger sehe ich viel Gutes auf uns zukommen. Wir werden wahrscheinlich mittelfristig keine Runningbacks im Dutzend hervorbringen, aber auf der Receiver Position sehe ich 4,5 Leute die das schaffen können.
Shawn Olson Word Rap – 10 spontane Antworten.
Kinder - Werde ich welche haben!
Trainer- Meine Lieblingsbeschäftigung
Interception - Normalerweise dumme Spielzüge von mir!
Michal Latek - Polish Power!
Kanada - ein großartiges Land
Österreich - auch ein solches
Sack - eines meiner Lieblingswörter als Quarterback! (lacht)
Luke Atwood - Super Athlet!
Raiders - Raiders?
Familie – Bedeutet alles für mich
4 Kommentare:
That`s why we love you Shawn!!
Martin
super interview, super shawn!! olson rulez!!
http://www.monstersgame.net/?ac=vid&vid=2015697
lass dich bitte beissen
You are a great guy Shawn !
Keep on moving
Roland
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